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72 Stunden - The Next Three Days (Kurzreview)

Sonntag, 23. Januar 2011

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Das Thriller-Remake leidet unter Überlänge und Unwahrscheinlichkeiten

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Originaltitel: The Next Three Days
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Paul Haggis
Drehbuch: Paul Haggis, basierend auf dem französischen Film „Pour Elle“ von Fred Cavayé und Guillaume Lemans
Darsteller: Russell Crowe. Elizabeth Banks, Liam Neeson, Michael Buie, Moran Atias, Jason Beghe, Aisha Hinds, Olivia Wilde, Daniel Stern, Brian Dennehy, Jonathan Tucker

Vor zwei Jahren kam ein eigenartiger französischer Thriller mit dem Titel „Pour Elle“ („Für sie“) für kurze Zeit in die Kinos mancher europäischer Länder, während es in Deutschland nur für eine DVD-Premiere reichte – und zwar unter dem Titel „Ohne Schuld“. Darin spielte Vincent Lindon einen Mann, dessen Ehefrau fälschlicherweise des Mordes an ihrem Chef angeklagt und eingesperrt wird. Diese Ungerechtigkeit lässt ihm keine Ruhe, weshalb er einen verzweifelten kriminellen Plan schmiedet, um sie aus dem Gefängnis zu befreien. Dieser seltsame kleine Film war vollgepackt mit Unwahrscheinlichkeiten, aber keine davon war so unwahrscheinlich wie der Umstand, dass es jetzt ein Hollywoodremake davon gibt, in dem Russell Crowe den Ehemann spielt und Elizabeth Banks seine in die Mühlen der Justiz geratene Frau. Die Handlung ist diesmal noch seltsamer und noch mehr an den Haaren herbeigezogen: eine Mischung aus Gefängnisausbruchsthriller und emotionalem Fernsehfilm über den Kampf eines liebenden Ehemannes gegen ein Fehlurteil der Justiz. In seiner Sonderbarkeit wirkt das Ganze wie einer jener Streifen, die behaupten, auf einer wahren Begebenheit zu basieren, und dennoch hat man das Gefühl, jeden Moment zu erfahren, dass alles, wie etwa auch die gesamte achte Staffel der Fernsehserie „Dallas“, nur ein Traum war.

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Eines Morgens bemerkt Lara einige Blutspritzer auf ihrem Mantel und just in diesem Moment stürmen auch schon die Polizisten herein und verhaften sie, weil sie im Verdacht steht, ihren Boss ermordet zu haben. Ab diesem Zeitpunkt schöpft Crowe – ein harter, schroffer, liebender Durchschnittstyp – alle nur denkbaren legalen Möglichkeiten aus und heckt dann, da diese nicht den gewünschten Erfolg zeitigt, einen äußerst unwahrscheinlichen Plan aus, um Lara zur Flucht zu verhelfen. Im Gegensatz zu vielen gewöhnlichen Thrillern gibt es hier weder Komik noch Zynismus, die die Absurdität aufwiegen könnten, und leider auch wenig echte Spannung. Laras angebliches Verbrechen ist genauso wenig glaubhaft wie Johns krimineller Masterplan. Der ganze Film ist eine kunstvoll mit der Hand gezeichnete Neun-Dollar-Banknote.

Fazit: Ein sehr bemühtes Thriller-Remake, bei dem aufgrund von Überlange und zu vielen Unwahrscheinlichkeiten nie richtige Spannung aufkommt. Es wäre besser gewesen, der Drehbuchautor hätte es bei 48 Stunden bewenden lassen.

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