Disneys feiner Animationsfilm „Tangled“ („Rapunzel – Neu verfönt“) konnte Harry Potter verdrängen und sich an einem tristen Wochenende an die erste Stelle der amerikanischen Kinocharts setzen. „Tangled“ spielte weitere $21.5 Millionen ein und brachte es mittlerweile auf $96.5 Millionen. Der film dürfte wenig Probleme haben, im Laufe dieser Woche die $100-Millionen-Hürde zu überspringen. Es sieht also gut aus für Disney, vor allem wenn man bedenkt, dass „Tangled“ ein ernsthafter Kandidat für den Oscar in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ ist. Eine Nominierung kann das Einspielergebnis eines Filmes um ungefähr ein Viertel erhöhen, was nicht zu verachten ist - besonders dann nicht, wenn der Film angeblich $260 Millionen gekostet hat.
Der Umstand, dass „Tangled“ nahezu 56% weniger eingenommen hat als am Startwochenende, zeigt, wie wenige Amerikaner am vergangenen Wochenende den Weg in die Kinos fanden. „Deathly Hallows“ („Heiligtümer des Todes“) machte um 66% weniger Umsatz und kam nur auf rund $16.7 Millionen, hat aber immerhin nach drei Wochenenden schon $244.2 Millionen eingespielt. Dieses rapide Nachlassen des Interesses kam doch ein wenig überraschend, denn zunächst sah es ganz danach aus, als könnte „Deathly Hallows – Part 1“ als erster Film der „Harry Potter“-Reihe die magische Hürde von $1 Milliarde weltweit überspringen. Nun scheint dieses Ziel in weite Ferne gerückt. International konnte der Streifen bisher $469.1 Millionen einspielen, was ein Gesamteinspielergebnis von $713 Millionen ergibt.
Es hat den Anschein, als habe der Film seinen Umsatz größtenteils an den ersten beiden Wochenenden gemacht, ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger „Harry Potter und der Halbblutprinz“. Aber das ist heutzutage bei lange erwarteten und viel beworbenen Filmen allgemein üblich. Fans stürmen die Kinos am ersten Wochenende oder vielleicht auch etwas länger, um sich dann sofort dem neuesten Blockbuster zuzuwenden. Die Mundpropaganda hat im Falle von Screen Gems´ Cher/Christina Aguilera-Musical „Burlesque“ die gegenteilige Wirkung. Der Film arbeitete sich auf den dritten Platz nach vor und büßte „lediglich“ 49% Prozent an Umsatz ein. Der Film hält nun bei einem Einspielergebnis von $26.9 Millionen.
Jeder der Filme in den Top Ten büßte mindestens 41% gegenüber dem vorangegangenen Wochenende ein. Das Publikum war offensichtlich vom Angebot nicht beeindruckt - oder die Leute haben „Deathly Hallows“, „Megamind“ schon gesehen.
Um diese Jahreszeit sollte man unbedingt die Filme im Auge behalten, die nur in einigen wenigen ausgewählten Kinos anlaufen, denn darunter befinden sich etliche Academy-Award- und Golden-Globe-Anwärter. Fox Searchlight etwa brachte Darren Aronofskys Balett-Thriller „Black Swan“ in 18 Kinos heraus. Der Streifen konnte sich mit Einnahmen von $1.4 Millionen ($80, 212 pro Leinwand) auf Platz 13 einreihen. Der Jim Carrey/Ewan McGregor-Film „I Love You, Philipp Morris“, eine Liebesgeschichte unter Homosexuellen, brachte es auf $113,000 (6 Kinos).
Die nordamerikanischen Top Ten, Wochenende 3–5 Dezember 2010
1. Tangled, $21.5M. Gesamt: $96.5M
2. Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1, $16.7M. Gesamt: $244.2M
3. Burlesque, $6.1M. Gesamt: $26.9M
4. Unstoppable, $6.1m. Gesamt: $68.9m
5. Love and Other Drugs, $5.7m. Gesamt: $22.6m
6. Megamind, $5m. Gesamt: $136.7m
7. Due Date, $4.2m. Gesamt: $90.9m
8. Faster, $3.8m. Gesamt: $18.1m
9. The Warrior's Way, $3.1m. Neu
10. The Next Three Days, $2.7m. Gesamt: $18.4m
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