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Stichtag (Review)

Samstag, 6. November 2010

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In seiner neuen Komödie verwertet Todd Phillips die Reste von „Hangover“

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Originaltitel: Due Date
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Todd Phillips
Drehbuch: Alan R. Cohen, Alan Freedland, Adam Sztykiel, Todd Phillips
Darsteller: Robert Downey Jr., Zach Galifianakis, Michelle Monaghan, Jamie Foxx, Juliette Lewis, Danny McBride, RZA, Matt Walsh, Brody Stevens, Mimi Kennedy

„Hangover“ verfügte über ein Budget von $ 35 Millionen, hatte keine großen Stars zu bieten und wurde von einem Mann inszeniert, dessen letzter Film ein Riesenflop war. Es sah also alles andere als gut für diese Komödie aus, aber da sie ziemlich gut war, wurde sie in den USA zum finanziell zehnterfolgreichsten Film des Jahres 2009, der in den USA meistverkauften DVD aller Zeiten, ehe „Avatar“ herauskam, spielte weltweit $ 467 Millionen ein und gewann einen Golden Globe in der Kategorie „Beste Komödie“. Nun, was soll man tun, um an so einen riesigen und unerwarteten Hit anzuschließen? Falls Sie Todd Phillips sind, besteht die Antwort auf diese Frage darin, einige der Dinge zu nehmen, die in „Hangover“ so gut funktionierten, das Baby in einen Hund zu verwandeln, einen schwarzen Mann (Mike Tyson) durch einen anderen (Jamie Foxx) zu ersetzen und dem Ganzen eine große Portion „Planes, Trains and Automobiles“ („Ein Ticket für zwei“) hinzuzufügen. Da ich zu einem gewissen Grad von „Hangover“ besessen bin (es ist meine liebste Komödie von 2009), war es unvermeidlich, dass mir noch einige weitere Dinge auffallen.

Die Frist

In „Hangover“ hatten die Typen bis zur Hochzeit zwei Tage Zeit, ihren Freund zu finden, und in „Stichtag“ muss der Architekt Peter Highman (Robert Downey Jr.) in Los Angeles eintreffen, bevor seine Frau (Michelle Monaghan) das erste gemeinsame Kind zur Welt bringt.

Der Verrückte

Verschiedentlich war zu hören, dass Zach Galifianakis der plötzliche Ruhm, den „Hangover“ ihm bescherte, unangenehm ist. Warum entschied er sich dann, hier im Prinzip genau denselben Charakter noch einmal zu spielen? Ich bin ein wenig verwirrt.

Die Musik

Schon nach den ersten fünf Minuten des Films fand ich es unmöglich, die seltsam bekannt klingende Musik zu ignorieren. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Christophe Beck die Musik sowohl für diesen Film als auch für „Hangover“ komponierte, obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass er gebeten wurde, genau dasselbe noch einmal zu machen. (Vielleicht ist es auch nur darauf zurückzuführen, dass er vom Fernsehen – „Buffy the Vampire Slayer“ – kommt, wo immer wieder sehr ähnliche Musikstücke verwendet werden.) Davon abgesehen, ist „Stichtag“ durchsetzt mit Rap-Nummern, was dem Ganzen eine Note und einen Stil verleiht, der „Hangover“ viel zu ähnlich ist, als dass es einem entgehen könnte.

„Stichtag“ ist mit Sicherheit kein origineller Film, aber ich musste immer wieder kichern und bei einigen Szenen sogar laut lachen. Allerdings finden sich auch Gags, die auf geradezu desaströse Weise nach hinten losgehen. (Wenn etwa Downey Jr. einem Kind einen Schlag in die Magengrube versetzt, kann man wirklich nur mehr das Gesicht verziehen.) Für eine Komödie, die in der Kino-Nebensaison läuft, ist „Stichtag“ nicht einmal unlustig, aber alles in allem lässt sich nur sagen, dass der Film immerhin besser ist als „Dinner für Spinner“. Wahrlich hohes Lob.

Dass„Stichtag“ trotz vieler Schwächen und der spätestens ab der unnötigen Szene an der mexikanischen Grenze aufkommenden Langeweile als eine der besten Komödien des Kinojahres 2010 bezeichnet werden kann, ist weniger den Verdiensten des neuesten Streichs des Teams Phillips/Galifianakis zu verdanken als vielmehr dem Umstand, dass Hollywood einfach keine vernünftigen Komödien mehr hervorzubringen vermag.

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