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Dino De Laurentiis: Eine Karriere in Clips

Freitag, 12. November 2010

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Der italienische Produzent von Filmen wie „Barbarella“, „Serpico“ und „Blue Velvet“ starb im Alter von 91 Jahren. Ich lasse seine Karriere in Clips Revue passieren.

La Strada (1954)

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Dino De Laurentiis begann seine lange Karriere in den 1950-er Jahren als einer der Vorreiter des italienischen Neorealismus. „La Strada“ von Federico Fellini ist eine lebenssprühende Geschichte über Menschen am Rande der Gesellschaft, in der Giulietta Masina als gefühlvolle Unschuld, die an Zigeuner verkauft wird, brilliert. Dieser wunderbare Klassiker wurde später zu einem wenig erfolgreichen Broadway-Musical verwurstet und inspirierte den jungen Bob Dylan dazu, „Mr. Tambourine Man“ zu schreiben.

Barbarella (1968)

Der Produzent ließ die 1960-er Jahre mit „Barbarella“ ausklingen, einem grellen Comicstrip für Erwachsene, in dem der von Jane Fonda gespielte Science-Fiction-Vamp die Welt rettet, einen Engel verführt und mehr Sex verträgt als eine Sexmaschine. Der Film war zunächst ein Riesenflop, wurde aber bald zu einem Kultklassiker.

Serpico (1973)

In Sidney Lumets aufwühlendem Polizeiklassiker ist Al Pacino in der Rolle eines aus dem Leben gegriffenen Detective zu sehen, der seine korrupten Kollegen bloßstellen möchte und deshalb in Lebensgefahr gerät. De Laurentiis bestimmte hinter den Kulissen, wo es langgeht.

Ein Mann sieht rot (1974)

Zwischen „Dirty Harry“ und „Taxi Driver“ kam „Ein Mann sieht rot“ heraus, jener Rachethriller, in dem Charles Bronson äußerst brutal und voller Voreingenommenheit gegen den Abschaum der Gesellschaft vor, weil seine Frau ermordet wurde und seine Tochter traumatisiert ist und er deshalb verdammt wütend ist und die Zustände nicht mehr ertragen kann. Der Film brachte es im Verlauf von zwanzig Jahren auf vier Fortsetzungen.

King Kong (1976)

De Laurentiis ließ sich mit diesem unglückseligen Remake des gleichnamigen Klassikers aus dem Jahre 1933 auf eine epische Affengeschichte ein, versetzte Kong auf das World Trade Center und ersetzte Scream Queen Fay Wray durch die geschmeidige Jessica Lange. Die Kritiken waren vernichtend, aber das störte den Produzenten nicht. „King Kong“ spielte mehr als das Dreifache seines Budgets wieder ein.

Conan, der Barbar (1982)

Wahrscheinlich sollten wir uns bei Dino auch dafür bedanken, dass er uns Arnold geschenkt hat. Der Produzent besetzte die Rolle des Titelhelden, eines cimerrianischen Kriegers, der seine Existenz den Romanen von Robert E. Howard verdankt, mit dem österreichischen Bodybuilder, der damit zum international gefeierten Filmstar aufstieg. Schwarzenegger drehte später „Kindergarten Cop“.

Dune – Der Wüstenplanet (1984)

Man erwartete sich viel von der Filmversion von Frank Herberts epischem Fantasy-Abenteuer, die von David Lynch in Szene gesetzt wurde. Aber „Dune – Der Wüstenplanet“ wurde zu einem Fiasko, das alle Beteiligten noch lange verfolgen sollte. „Dieser Film ist ein einziges Chaos“, schrieb Roger Ebert. „Ein unverständlicher, hässlicher, unstrukturierter, sinnloser Ausflug in die dunkleren Bereiche eines der verwirrendsten Drehbücher aller Zeiten.“ Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, kürte er „Dune“ auch noch zum schlechtesten Film des Jahres 1984 (und in diesem Jahr kam immerhin auch „Breakin´ 2: Electric Boogaloo“ heraus).

Blue Velvet (1986)

Unbeirrt arbeitete De Laurentiis bei „Blue Velvet“, einer heiteren Geschichte von Lattenzäunen, abgeschnittenen Ohren und mörderischen Verrückten, erneut mit David Lynch zusammen. Dieses Mal hatten die beiden großen Erfolg. Lynchs verdrehte kleine Liebesgeschichte gilt heute als eines der bleibenden Meisterwerke des Jahrzehnts.

Hannibal Rising – Wie alles begann (2007)

In späteren Jahren genoss der Produzent dank seiner Beteiligung an den Bestsellern von Thomas Harris einen gemütlichen Halb-Ruhestand. Er produzierte im Jahre 1986 den Streifen „Blutmond/“Roter Drache“, in dem Brian Cox in der Rolle des Hannibal Lecter zu sehen war, und wandte sich dieser Figur mit „Hannibal“ (2001), „Roter Drache“ (2002) und dem Prequel „Hannibal Rising“ (2007) noch mehrmals zu.

• Agostino „Dino“ De Laurentiis, Filmproduzent, geboren am 8. August 1919; gestorben am 11. November 2010

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