Robert Rodriguez´ Machete ist nur einer in einer langen Reihe von Filmhelden, der improvisierte Waffen einsetzt. Hier einige seiner erfindungsreichsten Vorgänger…
„Machete“ wird von zukünftigen Filmhistorikern wohl kaum viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, aber der Streifen ist ein weiterer interessanter Beitrag zu dem eigenartigen Genre der Filme mit improvisierten Waffen. In der Tat benützen Charaktere in Robert Rodriguez´ neuem Werk Macheten, Absätze von Stöckelschuhen, Korkenzieher und so ziemlich alles, was sie in die Finger bekommen können, um ihre Feinde auszuschalten. In diesen ökonomisch angespannten Zeiten ist es schön zu sehen, dass Filmcharaktere schlichtem Einfallsreichtum den Vorzug vor teuren technischen Geräten geben. Hier ist ein kleiner Tribut an die improvisierte Filmwaffe…
Rasenmäher („BrainDead“)
Horrorfilme sind eine wahre Fundgrube für improvisierte Waffen, denn scheinbar ausweglose Situationen zwingen die Helden nur allzu oft, ihren inneren MacGyver zu entdecken. In Peter Jacksons herrlich vulgärem neuseeländischen Zombiefilm wirft unser Held Lionel (Timothy Balme) seinen Rasenmäher an, stützt ihn an seiner Brust ab und lässt ihn die anrückenden Untoten zerstückeln.
Kricketschläger, Schallplatten („Shaun of the Dead“)
In der zu Recht beliebten Zombiekomödie beweist Shaun (Simon Pegg) ungeahnten Mut und findet seinen Kricketschläger sowie seine Schallplattensammlung. Die Schallplatten-als-Geschoße-Szene ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie Shauns sentimentale Seite zeigt. Er zögert, ehe er „Second Coming“ von den Stone Roses auf einen Zombie wirft und beweist echte Unerschrockenheit, als er feststellt: „Es gefällt mir.“ (Das Album.)
Fernseher, Kugelschreiber, Bratpfanne („Grosse Point Blank“)
Martin Blank (John Cusack; er war nie besser) ist ein tödlicher, liebeskranker Auftragskiller, der besondes in Krisensituationen gute Arbeit leistet. In einem entscheidenden Moment beweist er, dass es einem wirklich schaden kann, zu nahe am Fernseher zu stehen (zumindest wenn man Dan Aykroyd heißt). Davor sehen wir den Tom & Jerry-artigen Gebrauch einer Bratpfanne und Martin demonstriert auf beeindruckende Weise, dass ein Kugelschreiber mächtiger sein kann als ein Schwert. Außerdem erwähnt er, dass er einst einen Präsidenten mit einer Gabel tötete.
Basketball („Der tödliche Freund“)
Wes Cravens „Der tödliche Freund“ ist nicht unbedingt einer seiner beliebtesten und besten Filme, aber im Gegensatz zu „Gefährliche Brandung“ (siehe unten) ist sein exzentrischer Einsatz von Waffen wirklich einzigartig. Heutzutage ist es wirklich schwer, originell zu sein, aber „Der tödliche Freund“ ist (meines Wissens) die bisher einzige Studioproduktion, in der ein Charakter mittels eines Basketballs enthauptet wird.
Surfbrett („Gefährliche Brandung“, „Lethal Weapon 2 – Brennpunkt L.A.“)
Ehe sie eine mit dem Oscar ausgezeichnete Filmemacherin wurde, drehte Kathryn Bigelow den bromantischen Surfer/Bankräuber-Film „Gefährliche Brandung“. Früh im Film gerät Keanu Reeves – als FBI-Agent, der verdeckt im Surfermilieu ermittelt – in einen Revierkampf mit lokalen Wassersportfans, deren einer von Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers gespielt wird (ich sauge mir das nicht aus den Fingern). Glücklicherweise hat Reeves gerade sein verlässliches Surfbrett zur Hand, mit dem er die bösen Surfer niederschlägt. Erstaunlicherweise hat „Gefährliche Brandung“ kein Monopol auf den Einsatz von Surfbrettern als Waffen: In „Lethal Weapon 2“ wird ein Bösewicht von einem herumfliegenden Surfbrett getötet, was Mel Gibson dazu veranlasst, „Wipeout!“ (Abgang vom Surfbrett) zu rufen.
Spezielle Erwähnung: Die Bourne Ingenuity (Erfindungsreichtum)
Es wird weithin angenommen, dass Jason Bourne (Matt Damon) das politisch links gesinnte Gegenstück zum konservativen James Bond ist: Er benützt öffentliche Verkehrsmittel, liest den Guardian und recycelt Alltagsgegenstände. In seinen Filmen hat Bourne Feinde mit dem Kugelschreiber, einem Buch und mit Wodka unschädlich gemacht und darüber hinaus einen Toaster benützt, um ein Haus in die Luft zu jagen. In einem seiner beliebtesten Kämpfe schlägt er mit einer Zeitung auf einen Bösewicht ein. Das ist die wahre Macht der Presse!
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