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Die Film-Enttäuschungen des Jahres 2009

Sonntag, 1. November 2009

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Die folgende Auflistung enthält die Filme, die im nun langsam zur Neige gehenden Jahr 2009 künstlerisch und ästhetisch am meisten enttäuscht haben. Leider sind einige dieser äußerst unzufrieden stellenden Machwerke an den Kinokassen sehr erfolgreich gewesen, weshalb zu befürchten steht, dass uns demnächst Fortsetzungen ins Haus stehen.

1. Transformers – Die Rache

transformers2bw0 Der klare „Sieger“ des bisherigen Kinojahres. Die Fortsetzung einer geistlosen, aber finanziell erfolgreichen Verfilmung von Spielfiguren (!), was ja schon alles sagt. Eine Handlung war kaum auszumachen, dafür der Film laut und grell – und um einiges zu lang. Auf eine Weise pro-amerikanisch, wie es zumindest seit „Independence Day“ nicht mehr auf der Leinwand zu sehen war. Die „Schauspieler“ agieren auf dem Niveau von Nachmittags-Soaps und haben null Ausstrahlung. Megan Fox, die angeblich erotischste Frau der Welt, bringt es fertig, selbst angesichts so einer schwachen Besetzung noch negativ aufzufallen. Nach spätestens fünf Minuten hat man sich an ihr satt gesehen, dann nervt nur noch ihr unsägliches Geplapper. Dreht der Dame bitte in Zukunft das Mikrophon ab! Einzig die gelungenen Verwandlungseffekte der Roboterautos sorgten für optische Höhepunkte. Alles in allem ein Film zum Vergessen.copyrightjps

2. Illuminati

illuminati_2 Tom Hanks zum zweiten Mal auf der Spur finsterer Verschwörer – diesmal im Vatikan. Spannung ist hier ein Fremdwort. Atemlos wird durch Rom gehetzt, zumeist ohne Sinn und Verstand. Obwohl man nie so genau mitbekommt, was eigentlich vor sich geht, sind die Geschehnisse dennoch absolut vorhersehbar, was an und für sich schon eine ziemliche Leistung darstellt. Leider eine schlechte, denn der Film vermag weder schauspielerisch, noch dramaturgisch, noch sonst irgendwie zu überzeugen. Eine dürftige Geschichte, ausgewalzt auf 2 ½ Stunden. Ein Fall für Leute, die zuviel Geld oder absolut nichts Besseres zu tun haben. Nur in der Originalfassung ansatzweise zu ertragen, denn die deutsche Synchronisation ist extrem nervend.

3. Twilight – Biss zum Morgengrauen

twilight_poster_big Die wahrscheinlich dämlichste Geschichte des Jahres. Zwei notgeile Teenager möchten miteinander schlafen, doch leider ist der Jüngling ein Vampir und würde seine Angebetete beim Liebesakt glatt aussaugen. Man kann durchaus nachvollziehen, warum die beiden nicht miteinander ins Bett hüpfen, aber das ist noch lange kein Grund in der Folge zwei Stunden lang darüber zu jammern. Sehr viel mehr passiert in dem überlangen, langweiligen und sehr bemühten Schmachtfetzen leider nicht. Ein Film nur für Pubertierende. Erwachsene fadisieren sich bei dieser Düstervariante der Teenie-Soap „Beverly Hills 90210“ zu Tode. Zwei Fortsetzungen werden bereits gedreht. Freuet euch!

4. Harry Potter und der Halbblutprinz

harry_potter_und_der_halbblutprinz_teaser_harry Der sechste Teil der beliebten Harry-Potter-Reihe ist der mit Abstand schwächste bisher. Allein der Titel ist schon irreführend, denn der Halbblutprinz kommt in den 153 Filmminuten kaum vor. Wer die Bücher nicht gelesen hat, muss aufpassen wie ein Haftelmacher, um die Zusammenhänge auch nur ansatzweise zu verstehen. Die Handlung ist angesichts der beachtlichen Länge des Films recht bescheiden. Spannung kommt so gut wie nie auf, dafür wird man ewig lang mit den kindischen Liebesproblemen der Hauptfiguren genervt. Selbst der Schluss enttäuscht und lässt nichts Gutes für den letzten Teil erwarten.

5. Terminator: Die Erlösung / Terminator 4

terminator_salvation_poster01 Nach dem unbefriedigenden dritten Teil und angesichts der Verpflichtung von McG, dem Regisseur von „Charlie´s Angels“, hätte man sich kaum mehr etwas erwarten dürfen, aber der Trailer weckte dann doch die Hoffnung, dass dieser Film qualitativ zumindest ansatzweise an den Klassiker T2 heranreichen könnte. Doch leider war die Geschichte zu eindimensional und bot keinerlei Überraschungsmomente, die Actionszenen wirkten altbacken und beliebig. Außer einem kurzen Gastauftritt von Arnie blieb wenig übrig vom einstigen Terminator-Flair. Deshalb Daumen nach unten! Bitte keine Fortsetzungen mehr!

6. Public Enemies

public-enemies Der schwächste Film von Michael Mann seit langem. Das groß beworbene Werk wirkt phasenweise wie eine überlange Folge von „Miami Vice“. Vor allem in optischer Hinsicht eine unerwartete Enttäuschung, denn von Michael Mann ist man eindeutig besseres gewohnt. Mit den Charakteren kann sich der Seher auch nicht recht anfreunden, denn sie bleiben so eindimensional, dass sie einem im Laufe des Filmes völlig gleichgültig werden – was dazu führt, dass sich nie die für dieses Genre unabdingbare Spannung einstellen will. Zwar kein ganz schlechtes Werk, aber von der Kombination Bale/Depp/Mann war eindeutig mehr zu erwarten. Trösten sie sich mit “Heat“ über diese Enttäuschung hinweg.

7. Der seltsame Fall des Benjamin Button

Der_seltsame_Fall_des_Benjamin_Button___01 Die lächerliche Geschichte eines Mannes, der als Greis geboren und in der Folge immer jünger wird. Ein überlanges Eitelkeitswerk, das ganz klar gedreht wurde, um Regisseur Fincher und Hauptdarsteller Pitt Oscars einzubringen, eine Absicht, die zu durchschaubar war und zum Glück nicht belohnt wurde. Es geht um die Vergänglichkeit des Lebens und die Liebe, die in der Lage ist, dieses Leben zu überdauern und alle Hürden zu überwinden. Genauso ausgelutscht wie dieses Thema wirkt der ganze Film. Eine klischeebeladene Lovestory, die 160 Minuten lang vor sich hin plätschert. „Der seltsame Fall..“ lebt ausschließlich von der überraschenden Grundgeschichte und der gelungenen Umsetzung von Benjamin Buttons Verjüngungsprozess. Brad Pitt wirkt die meiste Zeit hindurch uninspiriert, lediglich Cate Blanchett lässt phasenweise ihr großes Talent aufblitzen. Wer große Emotionen, Tragik oder gar Humor erwartet, wird hier bitter enttäuscht.

8. Der Vorleser

dervorleser_poster Der Beweis dafür, dass aus einem Roman-Bestseller nicht automatisch ein guter Film werden muss. Obwohl mit der normalerweise großartigen Kate Winslet in der Hauptrolle, die sich noch dazu häufig nackt zu bewundern ist, kann das Werk nicht überzeugen. „Der Vorleser“ ist ein extrem langatmiger und zäher Filmschinken, der einen im wahrsten Sinne des Wortes kalt lässt. Die Charaktere wirken distanziert und unterkühlt, ihre Handlungsweisen sind oftmals nur sehr schwer nachvollziehbar. Das Ganze kumuliert in einer von Pathos nur so triefenden Gerichtsverhandlung, die sich in leerem Geschwafel erschöpft. Öde, langweilig und völlig überbewertet. Wahrscheinlich Kate Winslets schwächster Film.

9. X-Men Origins: Wolverine

x-men_origins_wolverine_poster_01 Warum? Wer hat nach den von Folge zu Folge schlechter werdenden X-Men-Filmen diesen Ableger gebraucht? Die Vorgeschichte bietet keinerlei Tiefgang, der ethisch-moralische Unterton der Trilogie blieb auf der Strecke. Was bleibt ist eine One-Man-Show von Hugh Jackman mit einigen gelungenen Action-Sequenzen. Ein durchschnittliches B-Movie, das besser gleich auf DVD erschienen wäre. Nur für Fans der X-Men-Reihe zu empfehlen.

10. Freitag der 13. (Remake)

Druck Das Remake des Kult-Slashers „Freitag der 13.“ Ist völlig unnötig, da überhaupt nichts Neues geboten wird. Spannung kommt kaum auf, die jungen Leute sind so nervtötend, dass man sich als Zuschauer richtig freut, wenn sie endlich das Zeitliche segnen, die Mordszenen wirken wenig inspiriert. Lediglich in punkto nackter Haut hat man „aufgerüstet“ – pralle Busen (Vorsicht Silikon!) wogen immer wieder mehr oder weniger ästhetisch über die Leinwand. Jason Vorhees ist agiler als je zuvor. Das Remake hätte man „Jason rennt“ nennen sollen. Angesichts dieses Machwerks lernt man fast noch „Jason X“ zu schätzen.

Weitere Kandidaten:

Chéri – Kostümschinken um den Sohn einer Kurtisane, der sich, nachdem er gezwungen wird, sich von seiner älteren Geliebten zu trennen, in eine Fantasiewelt flüchtet. Die Mitwirkung von Regisseur Stephen Frears („Gefährliche Liebschaften“) und Michelle Pfeiffer („Zeit der Unschuld“) ließ einiges mehr erwarten als diesen uninspirierten und langatmigen Käse. Nicht einmal die recht mutigen Nacktszenen von Michelle Pfeiffer vermögen einen über diesen Flop hinwegzutrösten.

My Bloody Valentine 3D – Völlig unnötiges Remake eines schwachen Horrorstreifens aus den 80-er Jahren, mit Darstellern, die vor allem aus dem TV bekannt sind und zumeist gelangweilt herumstehen und – laufen. Die 3-D-Effekte können auch nicht wirklich überzeugen.

Crank 2 - Plausible Handlung? Fehlanzeige. Interessante Charaktere? Gibt es nicht. Dafür prasselt ein Feuerwerk an Schnitten und absurd übersteigerten Action-Szenen auf den Zuschauer ein, vermengt mit geistesschwachen Dialogen und einer deftigen Prise Frauenfeindlichkeit. Nur für Gangsta-Rapper zu empfehlen (und alle, die Frauen prinzipiell als „Bitches“ bezeichnen).

Bad Lieutenant – Ein weiteres unnötiges Remake, diesmal eines Klassikers von Abel Ferrara. Von der Trostlosigkeit, Wut und kompromisslosen Gewalt des Originals ist wenig geblieben – und Nicolas Cage beweist, dass er als Schauspieler nicht annähernd an Harvey Keitel heranreicht.

Zu Hause ist der Zauber los – Der neueste Komödien-„streich“ von Eddie Murphy. Streng genommen keine Enttäuschung, da schlecht wie alle seine Filme der jüngeren Vergangenheit. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum dieser Herr nach den filmischen Katastrophen „Norbit“ und „Meet Dave“ noch vor die Kamera gelassen wird.


Und welcher Film hat Sie 2009 am meisten enttäuscht?


Dieser Beitrag erschien zuerst in leicht geänderter Form auf „Der Querdenker“.

 

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