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Karate Kid (2010)

Donnerstag, 22. Juli 2010

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Überlanges Eitelkeitsprojekt, das den Charme des Originals vermissen lässt

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Originaltitel: The Karate Kid
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Harald Zwart
Drehbuch: Christopher Murphey, nach der Geschichte von Robert Mark Kamen
Darsteller: Jaden Smith, Jackie Chan, Taraji P. Henson, Wenwen Han, Rongguang Yu, Zhensu Wu, Zhiheng Wang, Zhenwei Wang

Lassen Sie uns die Schwächen des neuen „Karate Kid“ in die richtige Perspektive rücken. Das Original aus dem Jahre 1984, bei dem der für „Rocky“ mit einem Oscar ausgezeichnete John G. Avildsen Regie führte, war nicht unbedingt ein kultureller Schatz. Es war extrem unglaubwürdig und kitschig, aber falls es Sie zum richtigen Zeitpunkt ihres jugendlichen Außenseiterdaseins erwischte, beschwört es heute noch angenehme Erinnerungen herauf.

Das Remake ist ebenso weit hergeholt, lässt aber die Unschuld vermissen, die den ersten Film so liebenswert machte. Der neue „Karate Kid“ wirkt wie ein 135 Minuten langes, mit enormem Budget erstelltes Eitelkeitswerk, mit dem Will und Jada Pinkett Smith als liebende Eltern/Produzenten versuchen, ihren Filius Jaden Smith als den kommenden Superstar zu etablieren. (Was zumindest teilweise gelungen sein dürfte.)

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Der Film erzählt von dem 12-jährigen Der Parker (Jaden Smith), der seine Heimatstadt, das wirtschaftlich daniederliegenden Detroit, verlassen und nach Peking übersiedeln muss, weil seiner alleinerziehenden Mutter Sherry (Taraji P. Henson) dort ein neuer Job angeboten wurde. Dres Eingewöhnung in der neuen Umgebung wird durch seine bequeme, unhöfliche Art, seine erwachenden Gefühle für seine Klassenkameradin Meiying (Wenwen Han) und brutale Schikanen von Seiten des Schulhof-Rowdy Chen (Zhenwei Wang) und seines Gefolges erheblich erschwert. Dre findet einen unerwarteten Mentor in dem lakonischen Hausmeister Han (Jackie Chan). Im Verlauf etlicher Trainingsmontagen gibt er sein trotziges Verhalten auf, absorbiert zumindest ein wenig buddhistische Bescheidenheit und lernt, für sich selbst ein- und aufzustehen.

Smith ist ein aufgeweckter Knabe, aber im Prinzip fehlbesetzt. Der Protagonist des Originalfilms war ein Jüngling in der Mitte der Teenagerjahre, ein Junge auf dem Weg, ein Mann zu werden. Im Remake führen vorpubertäre Siebtklässler herzklopfende Romanzen und knochenbrechende Faustkämpfe auf, was mitunter eher peinlich anzusehen ist. Ironischerweise strahlt Smith eine Zuversicht aus, die ihn weniger verletzlich, aber auch weniger sympathisch erscheinen lässt als seinen Vorgänger, den noch immer vom damaligen Ruhm zehrenden Ralph Macchio.

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Und was ist mit Jackie Chan? Er darf ab und zu eine Zen-Weisheit absondern und erklären, warum Kung-Fu so wie das Leben ist. (Moment einmal! Kung-Fu? Heißt der Film nicht Karate Kid?) Seine tragische Vorgeschichte, ebenso wie die für die Handlung völlig unerheblichen Ausflüge in die Verbotene Stadt und auf die Große Mauer, hätte man besser als Bonusmaterial für DVD und Blu-ray aufgehoben.

Der Höhepunkt, das bestens besuchte Finale der Kung-Fu-Jugendmeisterschaft, ist eine ermüdend hektische Mischung aus schnellern Schnitten, dröhnender Musik und Drehkicks. Regisseur Harald Zwart („Der rosarote Panther 2“, was für eine Empfehlung!) ist offensichtlich kein Meister der Kampfchoreographie, dafür hat er ein gewisses Händchen für das Aufbauen von Spannung vor den Kämpfen, wenn die Gegner einander argwöhnisch beäugen.

Die Superheldenveralberung „Kick-Ass“ war gewitzt genug, diese Art von Quasi-Kindesmisshandlung in einen einzigen großen, wenn auch abartigen Scherz zu verwandeln. „Karate Kid“ lädt das Publikum ein, diesem Spektakel ernsthaft zuzujubeln, und das verdirbt den Spaß, selbst wenn am Ende der Gute gewinnt.

Fazit: Überlanges, mäßig spannendes Remake mit einer wenig sympathischen Hauptfigur. Nur etwas für Kinder und einfache Gemüter.

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