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Laid To Rest - Unterhaltsamer, sehr brutaler Slasher

Mittwoch, 10. Februar 2010

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Originaltitel: Laid To Rest
Herstellungsland: USA 2009
Regie: Robert Hall
Drehbuch: Robert Hall
Darsteller: Bobbi Sue Luther, Kevin Gage, Sean Whalen, Lena Headey, Johnathon Schaech, Nick Principe, Thomas Dekker

Wir leben in einer Zeit, in der der Markt mit Slasherfilmen nur so überschwemmt und von jedem behauptet wird, das nächste große Ding zu sein. Doch leider stellen sich die Meisten dieser Streifen als uninspirierte und schlecht gemachte Imitate heraus, denn die Formel des Schlitzerfilms mag zwar simpel erscheinen, ist aber durchaus komplex. „Hatchet“ von Adam Green mit seinem monströsen Killer Victor Crowley vermochte vom Stil her noch am ehesten an die guten alten Tage anzuknüpfen, da Blut und Eingeweide nur so über die Leinwand spritzten. Und jetzt überrascht uns Robert Hall mit seiner dritten Regiearbeit „Laid To Rest“. Ein neuer Film mit einem neuen originellen Killer, dem kompromisslos brutalen Crome Skull (Nick Principe).copyrightjps2010_2

Die Geschichte beginnt damit, dass eine völlig verwirrte junge Frau (Bobbi Sue Luther) in einem Sarg aufwacht und sich an rein gar nichts mehr erinnern kann. Sie weiß weder, wer sie ist, noch wo sie ist oder warum man sie in einen Sarg gesteckt hat. Ihr Körper gehorcht ihr nicht nach Wunsch, nicht einmal richtig sprechen kann sie. Ihr wird rasch klar, dass irgendetwas so ganz und gar nicht stimmt. Umgeben von Leichen, Särgen und dem Gestank des Todes versucht sie, einen Weg aus dem alten Bestattungsinstitut zu finden, in dem ihr Leben sozusagen gerade von neuem begonnen hat.

Plötzlich nimmt sie aus den Augenwinkeln eine schattenhafte, dunkel gekleidete Gestalt wahr, die sich an einigen Leichen zu schaffen macht. Der Mann in clip_image001[7]Schwarz versteckt sein Gesicht hinter einer chromglänzenden Maske in Form eines Totenkopfes. Die auf der Schulter montierte Videokamera lässt ebenfalls nichts Gutes erahnen. Er merkt, dass sie ihn entdeckt hat - und die Jagd beginnt. Von diesem Moment an hat Chrome Skull nur noch ein Ziel: die mysteriöse junge Frau zur Strecke zu bringen, und jeder der ihm dabei in die Quere kommt, wird gnadenlos beseitigt. Von da an ist „Laid To Rest“ mehr oder weniger eine 90-minütige Verfolgungsjagd, in der Blut und Eingeweide nur so spritzen, und genau das macht den Reiz dieses schnörkellosen Slashers aus.

Auf ihrer Flucht begegnet unsere Heldin einem ortsansässigen Pärchen (gespielt von Kevin Gage und Lena Heady) sowie einem introvertierten Streber (Sean Whalen), der noch unter dem Tod seiner Mutter leidet und nicht den Eindruck macht, als ob er den Nachstellungen von Chrome Skull irgendetwas entgegenzusetzen hätte. Letztlich ist es – wie in Filmen dieses Genres allgemein üblich – an dem mysteriösen Mädchen, den Killer zur Strecke zu bringen, bevor sie selbst als Teil der „Schlachtplatte“ endet.

Obwohl „Laid To Rest“ eine ziemlich große Besetzung hat, darunter einige recht clip_image001[9]witzige Cameos, ist es eindeutig Bobbi Sue Luthers Film. Der Zuschauer begleitet sie auf einer Achterbahnfahrt des Grauens und es wird bald klar, dass sie den Film mehr oder weniger allein zu tragen hat. Obwohl sie zu Beginn ein bisschen unsicher wirkt (als Schauspielerin, nicht die Figur), steigert sie sich rasch und ist ab dem zweiten Akt eine richtig heiße „Horrorbraut“, die nicht davor zurückschreckt, sich durch Schmutz und Blut zu wühlen. Ihre Figur durchläuft die ganze Bandbreite an Gefühlen von Erstarrung über völlige Hysterie bis hin zu eiskalter Entschlossenheit – und Bobbi Sue Luther versteht es, all das ohne großes Getue auszudrücken. Starke Leistung.

Chrome Skull, gespielt von Nick Principe, ist ein gewieft, rücksichtslos und ein wahrer Sadist. Einen killer muss man jedoch an den Morden messen, die er begeht, und in dieser Beziehung lässt sich „Laid To Rest“ wahrlich nicht lumpen. Der Streifen präsentiert einige der verrücktesten und brutalsten Morde der letzten clip_image001[11]Jahre. (Sie gehen so ins Detail, dass ein paar Sequenzen für den deutschen Markt geschnitten werden mussten.) Die Tötungsszenen sind brillant in ihrer Brutalität, und selbst hartgesottene Fans werden sich in ihren Sitzen winden, wenn etwa gezeigt wird, wie sich ein Augapfel bewegt, wenn eine Messerspitze von hinten dagegen drückt. Doch glücklicherweise gleitet man dabei nie in die Niederungen des „Torture Porn“ ab. Im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Slasher-Genres ist dieser Film nach „Hatchet“ ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Obwohl in höchstem Maße unterhaltsam, ist auch „Laid To Rest“ vor den typischen schwächen von Billigproduktionen nicht ganz gefeit. So tauchen einige Figuren auf, deren einige Existenzberechtigung darin besteht, auf möglichst clip_image001[13]erfinderische Weise ins Jenseits befördert zu werden. Einige Darsteller sind nicht auf der Höhe ihrer Kunst, manche Dialogzeile wäre besser gestrichen worden und hie und da tun sich Löcher im Plot auf. Doch über diese kleinen Schwächen sieht man gerne hinweg, denn der fertige Film bietet alles, was das Herz des Horrorfans begehrt: fast schon verrückte Brutalität, hohes Tempo und gute Unterhaltung. Und das ist etwas, das die teuren und unnötigen Remakes wie „Freitag, der 13.“ nicht zuwege bringen.

Fazit: „Laid To Rest“ bietet zwar nichts großartig Neues, doch Regisseur Robert Hall spielt genüsslich mit den Regeln des Slasher-Films und präsentiert einen der coolsten Killer des Genres. Die ersten 30 Minuten mögen manchem vielleicht etwas zu langatmig sein, aber dann nimmt der Film gehörig Fahrt auf und hält den Zuschauer bis zum blutigen Ende in Atem. Mr. Hall, wann kommt die Fortsetzung?

Die Special Features bieten unter anderem einen höchst unterhaltsamen und bisweilen sehr lustigen Audiokommentar von Regisseur Robert Hall und Hauptdarstellerin Bobbi Sue Luther. Dazu kommen ein 30-minütiges „Making Of“ und ein 12-Minuten-Beitrag über die Spezialeffekte, der deutlich macht, warum Almost Human, das Unternehmen von Regisseur Hall und Effektmann Eric Porn (ja, der heißt wirklich so!) zu den besten im Bereich des Horrorfilms zählt. Geschnittene und verpatzte Szenen sowie einige Trailer runden das Angebot ab.

Anmerkung: Britische Fassung ist ungeschnitten (Ca. 18 Sekunden länger).

Special Features (beziehen sich auf die englische DVD)

 Audiokommentar mit Autor/Regisseur Rob Hall, and Schauspielerin/Produzentin Bobbie Sue Luther

Post Mortem: Das Making-of Laid to Rest Featurette

Torture Porn: Das SFX of Laid to Rest Featurette

 Geschnittene Szenen

 Verpatzte Szenen

 Trailer

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