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Das Schweigen der Lämmer: Zwei kleine Fehler

Freitag, 18. Dezember 2009

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Jonathan Demmes Verfilmung des Romans von Thomas Harris ist ohne Zweifel einer der Klassiker schlechthin im Genre des Psycho-Thrillers oder auch des Horrorfilms und hat zurecht die Oscars in allen wichtigen Kategorien gewonnen. Doch je öfter ich den Film sehe (er lief gerade wieder einmal im Fernsehen), desto mehr Fehler oder Ungereimtheiten fallen mir auf. Die zwei gravierendsten, die mittlerweile meine Freude an „Das Schweigen der Lämmer“ beträchtlich trüben, sind folgende:copyrightjps

1. Während des Fluges nach West Virginia zum Fundort der nächsten Leiche zeigt Jack Crawford Agentin Starling auf einer Landkarte die Fundorte aller Leichen und weist darauf hin, dass der Leichnam der ersten Ermordeten mit Steinen beschwert und deshalb erst als dritter gefunden wurde. Allerdings zieht er, der Leiter der Abteilung für Verhaltensforschung, daraus keinerlei Schlüsse, sondern erst die in Ausbildung befindliche Clarice Starling kommt dahinter, dass der Serienmörder das Opfer gut gekannt haben muss. Warum? Zwar war das Wissen über die Verhaltensmuster von Serienkillern noch nicht so umfassend wie heutzutage, aber dass Serientäter zuerst Opfer aus ihrer näheren Umgebung auswählen, die ihnen gut bekannt sind und die sie vielleicht sogar täglich sehen, gehört doch wirklich zum Basiswissen. Und Jack Crawford soll davon keine Ahnung haben? Oder will er Agentin Starling testen? In so einer heiklen Situation?

2. Wie gelangt Hannibal Lecter in den Besitz der Kugelschreibermine, mit der er später im Käfig in Tennesse seine Handschellen löst? Dr. Chilton, der Anstaltsleiter, lässt seien Kugelschreiber (oder ist es ein Füllhalter?) liegen, hanniballectermask Hannibal Lecter fixiert diesen mit den Augen, und weiter…? Wie stellt er es an, das Schreibutensil in seine Hände zu bekommen und die Mine zu entnehmen?  Seine Beine sind festgebunden, sein Kopf ist fixiert, sein Oberkörper und seine Arme stecken in einer Zwangsjacke. Er kann sich also kaum bewegen. Selbst wenn er ein Entfesselungskünstler mit den Fähigkeiten eine Harry Houdini wäre, stünde er immer noch vor dem Problem, sich nach erfolgreicher Befreiung wieder fesseln zu müssen. Bewegt er den Kugelschreiber etwa auf telepathischem Wege? Ist Hannibal Lecter nicht nur blitzgescheit, sondern auch ein zweiter Uri Geller?

Auch die besten Filme offenbaren einige Schwächen, wenn man sie allzu oft ansieht.

 

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