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Pandorum

Mittwoch, 16. Dezember 2009

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Originaltitel: Pandorum
Herstellungsland: USA 2009
Regie: Christian Alvart
Drehbuch: Travis Milloy
Darsteller: Dennis Quaid, Ben Foster, Cam Gigandet, Antje Traue, Norman Reedus

Christian Alvarts neuestes Werk mit dem Titel „Pandorum“, hat vor einer Weile seinen Weg auf die Leinwände gefunden. Es ist sein dritter Spielfilm, jedoch erst der zweite, der im Kino zu bewundern ist – nur ein Zufall, oder vielleicht ein Hinweis darauf, dass man sich nicht allzu viel erwarten sollte? „Pandorum“ ist kein wirklich schlechter Film, doch finden sich darin so viele Anspielungen auf andere Werke der Science-Fiction/Horror-Sparte, dass wohl nur echte Kenner des Genres ihre Freude daran haben werden.copyrightjps

„Pandorum“ beginnt mit einem für das Genre typischen Setup: Payton (Dennis Quaid) und Bower (Ben Foster) erwachen an Bord eines Raumschiffes – ohne jede Erinnerung, wer oder wo sie sind und worin ihre Aufgabe besteht. Dieser Zustand ist offenbar eine Nachwirkung des Hyperschlafs, der dazu führt, dass das Gehirn für eine gewisse Zeit die Fähigkeit verliert, Erinnerungen abzurufen. Eines bemerken die beiden Männer jedoch sehr rasch: Die Energieversorgung des pandorum1 Schiffes funktioniert nicht mehr richtig. Zum Glück findet Bower irgendwie heraus, dass er der Bordingenieur ist und den Generator reparieren muss. Also macht er sich auf, den Maschinenraum zu finden, während Payton zurückbleibt und das Kommando über das Raumschiff übernimmt. Im weiteren Verlauf der Geschichte können sich die beiden Männer an immer mehr Dinge erinnern, sie treffen auf weitere Überlebende und dann tauchen auch noch seltsame Kreaturen auf. Ist das eitler Selbstzweck und oberflächliches Getue, oder verbirgt sich irgendwo im Dunkel ein tieferer Sinn, der dem Zuschauer am Ende das große Aha-Erlebnis beschert?

In „Pandorum“ wimmelt es nur so vor Klischees, doch es gibt etwas, dass den Film zumindest ansatzweise sehenswert macht – das Gesamtkonzept und die Frage, wo uns das Finale hinführen und womit es uns überraschen wird. Man könnte fast sagen, dass es sich um eine Art „Planet der Affen“-Konzept handelt, obwohl die Überlebenden in diesem Fall am Ende nicht auf ihrem eigenen Planeten landen (mehr zu verraten, würde dem Film die Spannung rauben). Und obwohl „Pandorum“ kaum etwas Neues zu bieten hat, ist der Streifen doch recht unterhaltsam. Leider wird das Ganze zwischendurch immer wieder einmal etwas langatmig, und einige dramaturgische Lücken tauchen auch auf. Ein wenig Kürzen hier und da hätte dem Film sicher nicht geschadet...

Es macht Freude, Dennis Quaid, der in letzter Zeit so oft in mittelmäßigen Filmen mitgespielt hat (G.I. Joe, The Horsemen), wieder einmal in einem echten Genre-Film zu sehen. Ben Foster, der immer noch ziemlich unterschätzt wird, bietet hier eine beachtliche schauspielerische Leistung, was umso wichtiger ist, da seine pandorum_female Figur die Hauptlast des Filmes zu tragen hat. Antje Traue ist in der Rolle der starken weiblichen Heldin sträflich unterfordert, nicht zuletzt deshalb, weil sie erst gegen Mitte des Filmes auftaucht. Sie ist schlagkräftig und hart im Nehmen, doch müssen diese Eigenschaften ihres Charakters hintan stehen, da ihre wichtigste Aufgabe darin besteht, das Geschehen sowie die Hintergründe zu erläutern. Während dieser wortreichen Szenen kommt die Handlung fast vollständig zum Erliegen, doch gelingt es Regisseur Alvart glücklicherweise recht rasch, danach wieder Schwung in die Angelegenheit zu bringen.

Das Konzept von „Pandorum“ dürfte beim breiten Publikum wenig Anklang finden, dazu kommt noch eine Darstellerriege, in der die ganz großen Namen fehlen, aber der Todesstoß für den Film ist die Art und Weise, in der Christian Alvart die pandorum_poster Kreaturen, die übrigens sehr stark an jene aus „The Descent“ erinnern, präsentiert. Erstens bekommt man viel zu früh viel zu viel von ihnen zu sehen, was ihnen den Schrecken nimmt und sie eher niedlich wie die Kreaturen aus der „Herr der Ringe“-Trilogie wirken lässt, und zweitens filmt er sie auf eine  schwankende, fast abgehackt und extrem unnatürlich wirkende Weise, denn - das sollte jedermann wissen - für Kreaturen auf Raumschiffen gelten Schwerkraft und andere physikalische Gesetze nicht. Mit den Kreaturen hätte man viel mehr anfangen können, ja müssen. Hier wurde eine gute Gelegenheit vertan, einen zumindest spannenden Film zu erschaffen.

Fazit: „Pandorum“ ist nicht ganz schlecht, aber leider auch nicht wirklich gut. Fans der Filme „Event Horizon“, „Alien 3“, „Alien Ressurection“ sowie der „Resident Evil“- Reihe sollten auf ihre Kosten kommen, aber alle anderen werden mit ziemlicher Sicherheit enttäuscht den Saal verlassen. Ein Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muss.



 

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