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The Fighter (Review)

Freitag, 8. April 2011

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Die Darsteller sind das Beste an dieser Verfilmung der wahren Geschichte des Underdog-Faustkämpfers Micky Ward

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Originaltitel: The Fighter
Herstellungsland: USA 2010
Regie: David O. Russell
Drehbuch: Scott Silver, Paul Tamasy, Eric Johnson, nach einer Story von Paul Tamasy, Eric Johnson und Keith Dorrington
Darsteller: Mark Wahlberg, Christian Bale, Amy Adams, Melissa Leo, Mickey O´Keefe, Jack McGee, Melissa McMeekin, Bianca Hunter, Erica McDermott, Jill Quigg

Schon lange bevor er zum ersten Mal Boxhandschuhe überstreifte, stand Micky Ward immer wieder auf und steckte Schläge ein.

Diese Kämpfe - nicht immer physischer Natur – ereigneten sich bei ihm zu Hause und in seiner Heimatstadt Lowell, Massachusetts, wo er im Schatten seines größeren, leichtsinnigeren Bruders in einer riesigen, zänkischen Familie aufwuchs.

Bis er sich schließlich wehrte – und auch selbst in den Ring stieg.

Das ist die Geschichte von „The Fighter“, einem toll gespielten Drama mit Mark Wahlberg, Christian Bale, Amy Adams und Melissa Leo.

Doch während die Darsteller größtenteils hervorragend sind, bereitet das Set-up Filmemacher David O. Russell ziemliche Probleme.

Das Hauptproblem ist Micky Ward selbst. So wie er im Film dargestellt wird, ist er ein passiver Mensch, der von seiner aufdringlichen Familie beherrscht wird, die drauf und dran ist, dafür zu sorgen, dass seine Karriere den Bach hinunter geht – während Micky sich zurücklehnt und nur ein ganz klein wenig verärgert zu sein scheint.

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Es fällt schwer, so jemandem die Daumen zu drücken. Und obwohl Micky sich letztendlich aus den Klauen dieser Tyrannen befreien kann, gelingt im das nur dank einer resoluten und hübschen Barkeeperin, die genauso ich-weiß-was-gut-für-dich-ist ist wie seine Mutter. Hier kommt der neue Boss, hübscher als der alte Boss.

Zugegeben, am Ende des Films ist Micky für sich selbst eingetreten, zumindest ein wenig. Er ist aber noch immer zu unterwürfig, um als Aufhänger für ein Drama zu dienen. Und falls es einen tieferen Sinn gibt – war zum Beispiel Wards behäbiger Boxstil, dieses geduldige Einstecken von Schlägen, etwas, worauf ihn sein ganzes Leben vorbereitete? -, dann vergisst Russell darauf, dies deutlich zu machen.

Am Ende bleibt es den Schauspielern überlassen, den Film über die Runden zu bringen.

Und diese Aufgabe meistern sie über weite Strecken recht gut. Obwohl Bale die mit Abstand meiste Aufmerksamkeit zuteil wurde, ist seine Darstellung von Mickys Bruder Dickie – einem herumkaspernden Cracksüchtigen – die offensichtlichste, eine auffällige Aneinanderreihung von Mienen und Gesten. Übertrieben und exzentrisch - und somit genau jene Art Schauspielerei, die den Oscarjuroren gefällt.

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Subtiler ist die zugleich harte und kitschige Arbeit von Amy Adams als Mickys Mädchen, eine eiserne Faust in einem Netzhandschuh. Und Melissa Leo liefert in der Rolle der Mutter der beiden Brüder eine weitere großartige Leistung ab und wurde dafür zu Recht mit einem Oscar belohnt.

Selbstverständlich ist Mark Wahlberg der Star des Films, und er war es auch, der maßgeblich dafür verantwortlich war, dass dieses Projekt überhaupt zustande kam. Er ist äußerst solide im Ring und wirklich bewegend in den ruhigeren Momenten des Streifens - wenn er etwa stumm auf der Couch sitzt, während seine Schwestern und seine neue Freundin ihn beschimpfen.

Aber ist das der wahre Micky Ward? Schwer zu sagen. Das Drehbuch kehrt sowohl Beschämendes (etwa Dickies Rückfall in die Kriminalität) als auch Wesentliches (Wards drei erstaunliche Kämpfe gegen Arturo Gatti) unter den Tisch. Das wird wahrscheinlich den einen oder anderen Fans (falls es in unseren Breiten überhaupt welche gibt) enttäuschen.

Fans von soliden darstellerischen Leistungen und stilvoller Regiearbeit werden zufriedener aus dem Kino kommen. Die Schauspieler landen einige gute Gerade. Und Russells Beinarbeit – er verpasst den Kampfszenen den Look von billigen alten Videoaufnahmen und unterlegt sie mit Power Rock – ist beeindruckend.

Doch der eine dramatische K.O.-Schlag? Auf den wartet man vergeblich. Als Film ist „The Fighter“ ein kräftiger, solider Schläger – aber kein wahrer Champion.

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