Der britische Komiker ist zurzeit in den USA sehr gefragt und gleich mit zwei Filmen an der Spitze der Charts vertreten. Wir sein Erfolgslauf noch lange anhalten?
Es schmerzt, dies feststellen zu müssen, doch Russell Brand ist drauf und dran, zu einer großen Attraktion für die amerikanischen Kinobesucher zu werden. Der britische Komiker leiht der Hauptfigur von „Hop – Osterhase oder Superstar?“ seine Stimme und spielt die Titelrolle im Remake von „Arthur“ – derzeit auf den Plätzen 1 und 3 in den amerikanischen Kinocharts. „Hop“ hat nach zehn Tagen beachtliche $67,7 Millionen eingespielt und ist auf dem besten Weg, bald die wichtige $100-Millionen-Hürde zu überspringen, sofern ihm nicht der in Übersee erst nächste Woche anlaufende, dasselbe Zielpublikum ansprechende Animationsstreifen „Rio“ in die Quere kommt, der neueste Streifen von Blue Sky Studios, den Machern von „Ice Age“, der am vergangenen Wochenende die internationalen Charts dominierte.
Doch zurück zu Brand. Er verfügt zweifellos über einen gewissen Charme, aber er ist nicht lustig. So einfach ist das. Dennoch scheinen in die amerikanischen Agenten und Studiomanager zu lieben; sein gewundener Sprachstil übt einen gewissen Zauber auf die maßgeblichen Leute in der Filmindustrie aus. Und kann er damit auch beim Publikum punkten? Das wird sich wohl erst im Laufe der kommenden Wochen zeigen. „Hop“ ist ein banaler Kinderfilm ohne echten Witz, kam aber rechtzeitig in der vorösterlichen Zeit heraus, und „Arthur“ ist schlicht und ergreifend eine Schande und kommt selbstredend nicht einmal ansatzweise an das Original heran.
Das letzte Wochenende hielt gute Nachrichten für alle Fans intelligenter Action-Thriller bereit: „Hanna“, Joe Wrights exzellenter Nachfolger des eher missglückten biographischen Dramas „The Soloist“, schaffte mit Einnahmen von etwas mehr als $12,3 Millionen den Sprung auf den zweiten Platz der Charts. Saoirse Ronan, mit der Wright schon bei „Abbitte“ zusammenarbeitete, brilliert in der Rolle einer jungen, perfekt ausgebildeten Killerin, für die sich eine von Cate Blanchett gespielte sachliche Regierungsagentin brennend interessiert. Der Film ist wirklich unterhaltsam und Wright sorgt dafür, dass das Tempo nie nachlässt.
Der unabhängige Verleih FilmDistrict brachte mit dem auf einer wahren Geschichte beruhenden Sportlerdrama „Soul Surfer“ den zweiten Film in die Kinos. Der stark christlich-religiös geprägte Film spielte $10,6 Millionen ein und rangiert auf dem vierten Platz der Charts. AnnaSophia Robb gibt die aufstrebende Wettkampf-Surferin Bethany Hamilton, die durch eine Haiattacke einen Arm verlor, sich aber nicht davon abhalten ließ, wieder auf das Board zu steigen. Helen Hunt (die gibt es noch?) und der unerträgliche Dennis Quaid sind in weiteren Rollen zu sehen. Die Countrysängerin Carrie Underwood gibt hier ihr Filmdebüt und macht sich ganz gut. FilmDistrict feiert einen guten Einstand als Verleih, denn ihr anderer Film, der Horrorthriller „Insidious“, der mit einem winzigen Budget realisiert wurde, hält nach zwei Wochen bei einem beachtlichen Einspielergebnis von $26,7 Millionen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die nordamerikanischen Top 10, 8. – 10. April 2011
1. Hop, $21,298,240. Gesamt: $67,754,545
2. Hanna, $12,370,549. Neu
3. Arthur (2011), $12,222,756. Neu
4. Soul Surfer, $10,601,862. Neu
5. Insidious, $9,371,769. Gesamt: $26,728,357
6. Your Highness, $9,360,020. Neu
7. Source Code, $8,650,238. Gesamt: $28,218,871
8. Limitless, $5,461,378. Gesamt: $64,149,608
9. Diary of a Wimpy Kid: Rodrick Rules, $4,770,987. Gesamt: $45,348,247
10. The Lincoln Lawyer, $4,281,598. Gesamt: $46,136,408
0 comments
Kommentar veröffentlichen