Die ungeheure Vielfalt an Rollen, die Leonard Nimoy im Laufe seiner Karriere gespielt hat, ist wahrlich erstaunlich - da war Spock in „Star Trek“.
Und Spock in „Star Trek: Der Film“. Und, ahem…Sie wissen schon, all die Rollen, die er IMDb zufolge gespielt hat. Wie Narab in „Zombies of the Stratosphere“ aus dem Jahre 1952. Und den nicht im Abspann erwähnten Young Ball Player in „Rhubarb“ (1951). Und den Erzähler in dem Videospiel „Civilization IV“. All diese Rollen sind unvergesslich, mit Ausnahme derer, die nicht Spock sind und für die ich das Internet konsultieren musste.
Aber all seine Rollen verdienen unsere Hochachtung, denn Leonard Nimoy hat jetzt, im zarten Alter von 79 Jahren, verkündet, dass er die Schauspielerei aufgeben wird. Obwohl im der Beruf viele wunderbare Momente beschert hat, findet er, dass es langsam an der Zeit ist, dass Zachary Quinto von Horden übel riechender Spinner, die keine Freunde haben, erbarmungslos verfolgt wird.
Leonard Nimoy hat sich also entschlossen, seine Schauspielkarriere zu beenden, und trotz der schnippischen Überschrift und der drei darauf folgenden Absätze stimmt mich diese Nachricht traurig. Er hat vielleicht nie William Shatners Niveau an kultureller Erhabenheit erlangt haben, auch wurde er nie wie George Takei in der TV-Show „I’m A Celebrity… Get Me Out of Here“ dafür bezahlt worden sein, Känguruhkot zu essen, aber hätte Leonard Nimoy nicht vor all den Jahren den Spock in „Star Trek“ gespielt, dann hätte ich einige seiner großartigsten Momente verpasst.
Ich wäre zum Beispiel nie in den Genuss seines Buches „I Am Not Spock“ aus dem Jahre 1977 gekommen. Oder in den Genuss seines Buches „I Am Spock“ aus dem Jahre 1995. Auch hätte ich nicht das Geringste von seiner Nebenbeschäftigung als Photograph erfahren und folglich in meiner Jugend viel weniger nackte Frauen gesehen. Ich hätte nie seine angestrengte Version des Country-Hits „Put A Little Love In Your Heart” oder seinen alptraumhaften Song über Bilbo Baggins gehört. Und irgendein anderer hätte bei „Drei Männer und ein Baby“ Regie geführt und uns allen würde der erstaunte Ausruf “Leonard NIMOY!?”erspart bleiben, wenn sein Name im Vorspann erscheint.
Und nun, im Alter von 79 Jahren, hat sich Leonard Nimoy entschlossen, das alles hinter sich zu lassen. Die New York Post berichtet:
„Ich habe das beruflich 60 Jahre lang gemacht“, erklärte Nimoy gegenüber der Toronto Sun. „Mir gefällt die Idee, mit einem positiven Gefühl aufzuhören. Ich hatte eine großartige Zeit…Ich möchte von der Bühne runter“, sagte er. Von nun an möchte sich Nimoy ganz der Photographie widmen. (Seine Spezialität sind ungewöhnliche Akte.) Die Menschen standen seinen Photos anfangs skeptisch gegenüber, „aber ich habe mir Glaubwürdigkeit in der Kunstszene erarbeitet“, meinte er.
Ich bin traurig, dass Leonard Nimoy aufhört, aber sein Abschied hat mich einiges gelehrt. Erstens, dass man immer wieder Neues ausprobieren sollte. Zweitens, dass man immer so gelassen und selbstbewusst als möglich bleiben sollte, egal in welcher Situation man sich befindet. Und drittens, dass man ein paar Jahre vor dem Ruhestand mit dem Photographieren beginnen sollte, damit man die letzten Lebensjahre mit dem Betrachten nackter Frauen zubringen kann. Spock wäre stolz gewesen.
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