An einem relativ erfolgreichen Wochenende (nur minus 5% gegenüber dem Vorjahr) verpasste „Diary of a Wimpy Kid: Rodrick Rules“ dem wesentlich heftiger beworbenen „Sucker Punch“ einen schmerzhaften K.O.-Schlag und setzte sich an die Spitze der Charts. Der auf der sehr erfolgreichen Buchserie von Jeff Kinney basierende Kinderfilm lag am Freitag noch hinter Zack Snyders neuestem Werk, konnte dieses jedoch am Samstag und am Sonntag dank des regen Zustroms von Familien problemlos überholen.
Mit Einnahmen von nahezu $24 Millionen hat die Fortsetzung das Budget von $21 Millionen schon übertroffen und vermutlich den Grundstein für ein neues Franchise für die Fox Studios gelegt. „Rodrick Rules“ profitierte von der Fangemeinde des Buches und wurde auch zu einem guten Zeitpunkt veröffentlicht, da der erste Film der Reihe, der im März des Vorjahres herauskam, dem Zielpublikum noch relativ frisch im Gedächtnis sein dürfte.
Warner Bros. erwarteten sich von Zack Snyders „Sucker Punch“, dem fantastischen Fantasy-Action-Spektakel mit den fünf leicht bekleideten Mädchen, am Startwochenende Einnahmen von zumindest $25 Millionen. Am Freitag, an dem $8 Millionen eingespielt werden konnten, sah es noch ganz so aus, als könnte dieses Ziel problemlos erreicht werden. Doch an den folgenden beiden Tagen ließ der Publikumszuspruch stark nach, was vielleicht auch an den zum Teil vernichtenden Kritiken gelegen haben mag, und am Ende schauten nur ziemlich enttäuschende $19 Millionen heraus.
Mehr als ein Fünftel dieses Umsatzes wurde in den 229 IMAX-Sälen, in denen der Film anlief, erzielt, einer beliebten Destination für Fanboys, was den Schluss zulässt, dass „Sucker Punch“ zwar sein unmittelbares Zielpublikum erreichen konnte, aber darüberhinaus auf wenig Gegenliebe stieß. Dafür mitverantwortlich dürfte auch der recht wirre Trailer gewesen sein, der stark an rasante Videospiele erinnerte, aber über den Film nur aussagte, dass Mädchen mit großen Schusswaffen darin vorkommen. Dass das Publikum zu 65% aus Männern bestand, deutet darauf hin, dass diese Taktik ein paar Tickets verkauft haben dürfte, doch davon abgesehen war das Marketing nicht breitenwirksam genug, um einen echten Hit zu garantieren.
Erfolgsgeschichte der Woche:
Da Familien und Fanboys den Großteil des Publikums der Top zwei der Charts ausmachten, konnten daneben Filme punkten, die sich an eher erwachsenere Filmfreunde richten, allen voran „Limitless“ und „The Lincoln Lawyer“. „Limitless“, der Spitzenreiter der Vorwoche, büßte gerade einmal 20% an Umsatz ein und fiel auf den dritten Platz zurück, konnte aber bereits mehr als $41 Millionen einspielen. Dieser Hit ist eine große Erleichterung für das neue Unternehmen Relativity Media, dessen drei vorangegangene Streifen („Take Me Home Tonight“, „The Warrior´s Way“ und „Der letzte Tempelritter“) ziemlich floppten.
„The Lincoln Lawyer“ büßte 18,6% ein und hält nach zehn Tagen bei einem Gesamteinspielergebnis von $28,7 Millionen. Für einen Gerichtssaalthriller ist dies beachtlich. Der Film dürfte keine Probleme haben, sein Produktionsbudget von $40 Millionen allein in Nordamerika wieder hereinzubringen.
Flop der Woche:
„Battle: Los Angeles“ darf sich die zweite Woche in Folge dieses Titels rühmen, denn der Alieninvasionsfilm büßte fast 50% an Umsatz ein und fiel aus den Top fünf heraus. Die Chance, in den USA die $100-Millionen-Hürde zu überspringen, dürfte damit wohl auf ein Minimum gesunken sein.
Der Streifen läuft jedoch im Rest der Welt sehr gut und wird wohl einen satten Profit abwerfen.
Der Rest:
„Rango“ und „Just Go With It“ („Meine erfundene Frau“) sind die ersten beiden Filme dieses Kinojahres, die in den USA mehr als $100 Millionen einspielen konnten. „Rango“ hält nach mehr als einem Monat bei Einnahmen von $106,3 Millionen, während „Just Go With It“ der zwölfte Film mit Adam Sandler ist, der die $100-Millionen-Marke erreichen konnte. Der Brachialkomiker musste im Laufe seiner Karriere nur wenige finanzielle Misserfolge hinnehmen. Einzig „Little Nicky“ und „Spanglish“ sind kleine Flecken auf seinem glänzenden Box-Office-Resümee.
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Die nordamerikanischen Top 10, 25. – 27. März 2011
1. Diary of a Wimpy Kid: Rodrick Rules, $23,751,502. Neu
2. Sucker Punch, $19,058,199. Neu
3. Limitless, $15,055,249. Gesamt: $41,111,231
4. The Lincoln Lawyer, $10,750,365. Gesamt: $28,717,548
5. Rangol, $9,772,822. Gesamt: $106,335,987
6. Paul, $7,856,800. Gesamt: $24,960,970
7. Battle: Los Angeles, $7,582,566. Gesamt: $72,562,110
8. Red Riding Hood, $4,311,312. Gesamt: $32,424,769
9. The Adjustment Bureau, $4,290,795. Gesamt: $54,916,865
10. Mars Needs Moms, $2,258,428. Gesamt: $19,224,641