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Sex And The City 2 – Wer braucht diesen Film?

Freitag, 28. Mai 2010

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Carrie und ihre Freundinnen auf der Suche nach einem Plot – und neuen Klamotten

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Originaltitel: Sex And The City 2
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Michael Patrick King
Drehbuch: Michael Patrick King, basierend auf Charakteren aus dem Buch von Candace Bushnell
Darsteller: Sarah Jessica Parker, Kristin Davis, Kim Cattrall, Cynthia Nixon, Chris Noth, Evan Handler,David Eigenberg, Liza Minelli

So geschmacklos wie ein arabisches Bordell, so ausgelatscht wie Ihre 1998-er Flip-Flops und so scheußlich wie die 7/8 Jeans, die Carrie mit einem bauchfreien Gingham-Top kombiniert – kurz, „Sex And The City 2“ ist zwei der schlechtesten Filme des Jahres.

Die Verwandlung der vier Heldinnen von gewinnenden Witzbolden in weinerliche, von Modeschmuck besessene Dummköpfe ist erfolgreich abgeschlossen.

Nach einem endlosen 20-minütigen Prolog auf einer Schwulenhochzeit, auf der Liza Minelli „Single Ladies“ krächzt, beschwert sich Carrie (Sarah Jessica Parker), dass ihr Ehemann (Chris Noth, geduldig wie die Gezeiten) seine Füße auf die Möbel legt, zu viel fernsieht und nicht mit auf Partys geht – nur um wenig später einen Anfall zu kriegen, weil er auf einer Premiere Penelope Cruz anspricht.

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Miranda (Cynthia Nixon) ist und bleibt eine langweilige Karrierefrau, während Charlotte (Kristin Davis) vor Wut schäumt, weil sie, übrigens völlig grundlos, befürchtet, dass ihr Mann (Evan Handler) eine Affäre mit dem attraktiven irischen Kindermädchen haben könnte, und in Tränen ausbricht, als ihre Tochter ihren rock von Valentino beschmutzt – während sie Muffins zubereitet. Samantha (Kim Cattrall) meckert herum, weil bei ihr mittlerweile die Menopause eingesetzt hat, wie das 53 Jahre alte Frauen recht häufig zu tun pflegen, wird aber dennoch von muskelbepackten jungen Kerlen umschwärmt.

Die erste Stunde des Films, während der sich die vier Ladies noch in New York aufhalten, ist noch erträglich, aber dann begehen die Macher von „Sex And The City 2“ einen großen Fehler - die Frauen, die für so viele die typischen Manhattan-Geschöpfe repräsentieren und die sich schon in Brooklyn unwohl fühlen, verlassen die Stadt! Samantha möchte den mit ihren leben unzufriedenen Freundinnen etwas Gutes tun und nimmt sie mit auf einen einwöchigen Gratisurlaub in einem Luxusresort in Abu Dhabi, in dem die Zimmer $22.000 pro Nacht kosten, was Carrie allen Ernstes den Satz entlockt „Toto, ich glaube nicht, dass wir noch in Kansas sind!“. Spätestens ab diesem Moment werden die mehr oder zumeist weniger lustigen Einzeiler, mit denen Regisseur und Drehbuchautor Michael Patrick King in einem fort die Langeweile zu durchbrechen sucht, so unerträglich wie das vergoldete Dekor. Blah, Blah, Blahnik…

Die Girls haben in der Fremde nichts Besseres zu tun als einkaufen zu gehen, zu trinken und in Zeitlupe durch die Wüste zu stapfen, also sich genau so zu verhalten wie in New York. Um es ganz klar auszusprechen: Vier verwöhnte amerikanische Fashionistas fallen in ein Land ein, in dem sie für ihren Lebensstil und ihre Kleidung ausgepeitscht würden, wenn sie Einheimische wären und in dem vor wenigen Wochen eine Frau, die bei der Polizei angab, von sechs Männern vergewaltigt worden zu sein, wegen illegalem Sex angeklagt wurde und möglicherweise lebenslang hinter Gitter kommt. Aber was spielt das schon für eine Rolle, wenn man in Designerkleidern auf Kamelen durch die Wüste gondeln kann?

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Aber das Abstoßendste ist, dass die vier im Land dieser Sandnazis in einem Nachtclub auf die Bühne steigen und „I Am Woman“ von Helen Reddy intonieren, wozu dann Zwischenschnitte von unterdrückten Frauen aller Rassen gezeigt werden, die mitsingen. Ein solches Maß an ungewollter Ironie – selbstverliebte, glitzernde Amerikanerinnen singen eine feministische Hymne, und das in einem Land, in dem Ehemänner ganz legal ihre Frauen schlagen dürfen - ist kaum mehr zu fassen. Und Carrie hält diesen Ort für ein zweites Oz, gerade recht, um sich von ihrer langweiligen Ehe mit einem gut aussehenden Milliardär abzulenken, der, wie sie sich beschwert, zu viel ins Haus geliefertes Essen verzehrt.

Handlung? Verwicklungen? Carrie verliert ihren Reisepass, als sie durch Schuhe abgelenkt wird. (Hat etwa Lindsay Lohan an dem Drehbuch mitgearbeitet?) Charlotte geht beinahe drauf, weil sie einer Uhr nachjagt. Einheimische Frauen freunden sich mit unseren Heldinnen an – weil sie alle die Bücher von Suzanne Somers mögen. Ein großes Problem wird am Ende dadurch gelöst, dass Carrie mehr Schmuck bekommt.

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Obwohl er fast so lange dauert wie „Lawrence von Arabien“, ist der Film – Die keinen Sex haben und sich selbst bemitleiden – genauso unlustig und inhaltsleer wie ein anderes berühmtes Wüstenepos. Man ist versucht, ihn „Bitchtar“ zu nennen.

Fazit: Unlustig, unnötig und überlang. Eine zweieinhalbstündige Modenschau, die sich als film ausgibt, mit vier Hauptdarstellerinnen, die wie Transvestiten wirken. Man muss schon sehr viele Cosmopolitan trinken, um irgendetwas Positives an „Sex And The City 2“ zu entdecken.


 

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