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Mit Dir an meiner Seite – The Last Song

Samstag, 1. Mai 2010

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Wirklich traurige Angelegenheit, und zwar nicht nur die Geschichte

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Originaltitel: The Last Song
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Julie Anne Robinson
Drehbuch: Nicholas Sparks, Jeff Van Wie, basierend auf dem Roman von Nicholas Sparks
Darsteller: Miley Cyrus, Greg Kinnear, Bobby Coleman, Liam Hemsworth, Kelly Preston, Kate Vernon, Hallock Beals

Falls Sie sich gefragt haben sollten: Junge Mädchen kreischen noch immer beim Anblick von Miley Cyrus. Sie selbst werden wahrscheinlich auch das Bedürfnis zu kreischen empfinden, wenn auch aus anderen Gründen, sofern Sie das Pech haben sollten, einige von ihnen ins Kino begleiten zu müssen, um „Mit Dir an meiner Seite“ anzusehen, eine weitere rührselige Adaption eines Bestsellers von Nicholas Sparks.

Wie fast alle anderen Filme, die auf Büchern von Nicholas Sparks basieren – etwa „Nur mit Dir“, „Wie ein einziger Tag“ oder Das Leuchten der Stille -, drückt auch „Mit Dir an meiner Seite“, wie unschwer aus dem Originaltitel zu ersehen, ziemlich auf die Tränendrüsen. Sofern Sie mitverfolgen, wie oft Wörter wie „Doktor“ und „Medikamente“ vorkommen, werden sie sehr schnell heraußen haben, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Sparks, der auch „Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe“ und „Das Lächeln der Sterne“ geschrieben hat, ist offenbar nicht zufrieden, solange sein Publikum nicht schluchzt.

„Mit Dir an meiner Seite“ ist ein geringfügiger Fortschritt gegenüber „Hannah Montana – Der Film“, in dem Miley Cyrus damit ringt, ob sie die Hannah hinter sich lassen soll, von der sie so prächtig lebt. Diese Mal lassen das Herumschwenken der Arme, die Glupschaugen und die gekünstelte Wildheit darauf schließen, dass sich Miley noch keineswegs von der Kunstfigur Hannah Montana gelöst hat. Sie spielt Veronica „Ronnie“ Miller, eine mürrische 17-jährige New Yorkerin, die den Sommer im malerischen Strandhaus ihres komponierenden Vaters (Greg Kinnear) verbringen muss. Begleitet wird sie von ihrem jüngeren Bruder (gespielt von dem erbarmungslos lebhaften Bobby Coleman).

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Ronnie lässt keine Gelegenheit aus, ihrem Vater Vorwürfe wegen seiner Trennung von ihrer Mutter (Kelly Preston) zu machen. Sie ist so gehässig, dass sie sich aufführt wie eine Dreizehnjährige und allen das Leben zur Hölle macht. Aber sie trinkt nicht, nimmt keine Drogen und hat keinen Sex. Sie ist lediglich so unerträglich, dass man sich schon nach wenigen Minuten wünscht, sie möge diejenige sein, die dem Tod geweiht ist.

Ronnie hat einen Ruf als musikalisches Wunderkind - sie spielte Klavier, hat es aber seit Jahren nicht mehr angerührt – und hat ein Stipendium für die renommierte Juilliard Akademie bekommen, weigert sich aber, dieses in Anspruch zu nehmen. Warum? Weil es das Drehbuch so will; es gibt keinen wirklichen Grund für ihre Entscheidung. Außerdem muss sie sich für den Schutz von Tieren interessieren und Tolstoi lesen. Sobald „Anna Karenina“ erwähnt wird, möchte man sich am liebsten selbst vor einen Zug werfen.

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Der Kuss eines Jungen veranlasst sie jedoch, diese übellaunige Teenager-Masche bleiben zu lassen. Dieser Junge ist Will (Liam Hemsworth), und er spielt Volleyball. Er hat nur 1% Körperfett. Er repariert Autos in der örtlichen Werkstatt. Er rettet er rettet als ehrenamtlicher Mitarbeiter einer Tierschutzorganisation Meeresschildkröten. Er ist reich. Und auch er wird möglicherweise in New York aufs College gehen.

Ihre Romanze steht unter keinem guten Stern. Eine von Wills Exfreundinnen versucht, Ronnie eifersüchtig zu machen. Der Snobismus seiner Familie schmerzt. Er hält zu viele wichtige Informationen zu lange zurück. Ein normales Mädchen wäre in der Lage, mit all dem vernünftig umzugehen. Ein normaler Junge würde die Beziehung beenden, solange sie noch nicht allzu weit gediehen ist. aber Will ist alles andere als normal.

last-song-miley-cyrus-movie-review Regisseurin Julie Anne Robinson tut ihr Bestes, um zu verhindern, dass alle Szenen, die vielleicht etwas tiefgründiger werden und zu Reflexionen Anlass geben könnten, zu mit kitschiger Musik untermalten Montagen verkommen. Innerhalb von nur 90 Sekunden prügelt sich Will auf einer Hochzeit, gerade geschlüpfte Babyschildkröten watscheln Richtung Meer, und eine Figur bricht plötzlich zusammen. Nicholas Sparks ist wahrlich kein Mann leiser Zwischentöne. Selbst eine nur oberflächliche Bekanntschaft mit seinen Büchern lässt einen glauben, dass er ein rührseliger Todesbesessener ist. Der Originaltitel „The Last Song“ zeugt jedenfalls nicht gerade von Erfindungsreichtum. Wer da sein letztes Liedchen trällert, müssen Sie schon selbst herausfinden. Das Finale lassen jedenfalls darauf schließen, dass der Autor dabei die Duschszenen von Soft-Pornos vor Augen gehabt haben muss.

Indem er den Tod ritualisiert, wird Sparks, dessen altbekannte Formel von Stränden gekoppelt mit schlechten nachrichten hier Schiffbruch erleidet, in zunehmendem Maße banal. Seine Charaktere sterben, weil ihm nichts anderes einfällt, das sie tun könnten. „Mit Dir an meiner Seite“ ist einer von jenen kleinkarierten Filmen, in denen die Protagonisten für ihre Fehler bestraft werden, indem sie an Krankenlagern wachen oder bei opulenten Hochzeitsfeiern servieren müssen. (Ein Mädchen, das von Obdachlosigkeit bedroht ist, könnte einfach ihre $500 Designersandalen verkaufen, um für zumindest einen Monat ein Dach über dem Kopf zu haben.)

Eine etwas überzeugendere Schauspielerin könnte den Film erträglicher machen, allerdings, um Miley Cyrus Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, nur eine Spur. Sie ist niedlich, egal ob sie lacht, weint oder ein lavendelfarbenes Kleid trägt. Es wäre nett, sie auch schauspielern zu sehen, aber dass scheint bei diesem Film von eher untergeordneter Wichtigkeit gewesen zu sein. Angeblich ist das der Film, in dem Miley ganz dramatisch wird. Wenn man unter „dramatisch“ schmollend, mürrisch und niedlich versteht, dann stimmt das sogar. Aber man hat nie das Gefühl, das sich hinter diesen großen braunen Augen eine Tragödie abspielt. Viel eher denkt Miley Cyrus an die nächste Shopping-Tour.

Fazit: „Mit Dir an meiner Seite“ ist so seicht und rührselig, dass wohl nur halbwüchsige Mädchen und eingefleischte Miley-Cyrus-Fans Gefallen daran finden werden.

 

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