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Zahnfee auf Bewährung – Diese Komödie für Kinder hat weder Biss noch Humor

Freitag, 19. März 2010

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Originaltitel: Tooth Fairy
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Michael Lembeck
Drehbuch: Lowell Ganz, Babaloo Mandel, Joshua Sternin, Jeffrey Ventimilia, Randi Mayem Singer
Darsteller: Dwayne “The Rock” Johnson, Ashley Judd, Julie Andrews, Stephen Merchant, Ryan Shekler, Seth MacFarlane

Schon nach den ersten Minuten von „Zahnfee auf Bewährung“ wissen Sie, welche Überlegung den Ausschlag gegeben hat, dass dieser Film gedreht wurde: Hey, wäre es nicht lustig, Dwayne Johnson in Ballerinaslipper, rosarote Strumpfhosen und ein Tütü zu stecken? Nicht wirklich. Aber der Film wurde trotzdem gemacht, und er ist kaum interessanter als das Meeting, bei dem er genehmigt wurde. Johnson spielt Derek Thompson, einen früheren NHL-Profi, der mittlerweile nur noch in einer unterklassigen Liga engagiert und für sein brutales Auftreten auf den Eis bekannt ist. Besonders gern schlägt er gegnerischen Spielern die Zähne aus, weshalb er von den Fans „Tooth Fairy“ (Zahnfee) genannt wird. Er ist so oft in der Strafbox anzufinden, dass man dort für ihn einen Liegestuhl aufgestellt hat.copyrightjps2010_2

Dereks Talent, die Phantasien und beruflichen Ambitionen der Kinder, insbesondere derjenigen seiner Freundin (Ashley Judd), zu zerstören, beschert ihm zwei Wochen Aufenthalt in einer ganz anderen Art von Strafbox. Die Abteilung für „Verbreitung von Unglauben“ entführt ihn in eine Feenwelt, in der die wunderbare Julie Andrews anschafft, die mithilfe eines Paares wenig überzeugender Flügel auf die Erde herunterschwebt. Er wird dazu verurteilt so lange als Zahnfee Dienst zu tun, bis er selbst an Träume glaubt. Zur Bewältigung diese Jobs stehen im jede Menge Hilfsmittel zur Verfügung – Unsichtbarkeitsspray, eine Creme, die einen unendlich klein werden lässt, und so weiter.

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Es bedurfte der Mitarbeit von fünf (!) Drehbuchautoren sowie einer äußerst schwachen Regieleistung von Michael Lembeck, um dieses „Meisterwerk“ auf die Leinwand zu bringen. Die Szenen gehen träge und ohne Unterhaltungswert in einander über, und wer kein hyperaktives 6-jähriges Kind ist, schläft vermutlich nach längstens einer halben Stunde ein. Am ehesten ließe sich der Film noch als dümmlicher Cousin der „Santa Clause“-Reihe mit Tim Allen bezeichnen. Die Lektionen, die hier geboten werden, scheinen einem Eishockey-Lehrbuch für Kleinkinder entnommen – „Du kannst nicht gewinnen, wenn Du es nicht versuchst“ -, und die gebotene Eishockeyaction ist einfach nur peinlich. Ebenso wie der völlig unnötige homosexuelle Unterton. (Hier das Ende eines „lustigen“ Dialogs, bei dem es vorgeblich um Facebook geht: „Ich liebe es, gestoßen zu werden.“)

Ashley Judd in der Rolle von Dereks Freundin ist auf so ernsthafte Weise schlecht, wie es eine Schauspielerin nur sein kann, wenn sie eine Mutter in einem Familienfilm spielt. Alles, was sie tut, ist eine Variation von „Oh, mein Gott!“ Trotzdem ist sie noch eine der am wenigsten ärgerlichen Personen in diesem Streifen. Ryan Shackler, bekannt von den X Games, spielt den aufstrebenden Jungstar in Dereks Team mit den vom Disney Channel her gewohnten Posen. Derek wird noch dazu von dem Assistenten der Feenkönigin begleitet, den Stephen Merchant spielt, ein schlaksiger Kerl, dessen linkisches Getue nur die wenigsten Kinder zu erheitern vermag.

Tooth Fairy

Allerdings gibt es in „Zahnfee auf Bewährung“ einiges, worüber die Kleinen lachen können, vor allem Dwayne Jahnson scheint nach seinen Auftritten in „Daddy ohne Plan“ und „Die Jagd zum magischen Berg“ die jüngsten Kinogeher begeistern zu können. Unter seinen enormen Muskeln schlägt das Herz eines Muppet. Im Moment ist er dazu verdammt, das Maskottchen für vorgekaute Familienunterhaltung a la Disney abzugeben. Johnsons Grinsen und seine Grimassen wirken hier seltsam starr. Das macht Sinn. Jeder, der den sechsten Geburtstag hinter sich hat, bedarf eines schmerzstillenden Mittels beziehungsweise des einen oder anderen Schlucks Alkohol, um „Zahnfee auf Bewährung“ zu überstehen.

Fazit: Einige Lacher können nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Familienfilm völlig misslungen ist. Machen Sie Ihren Kindern eine Freude und gehen Sie mit Ihnen in den Vergnügungspark oder leihen Sie einen Disney-Klassiker für zu Hause aus.

 

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