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“Der Kautions-Cop” - Dieser romantischen Komödie geht unterwegs der Sprit aus

Mittwoch, 31. März 2010

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Jennifer Aniston hat tolles Haar und Gerard Butler verfügt über einen gewissen schurkischen Charme, aber das ist letztendlich zu wenig, um diese romantische Action-Komödie zu retten

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Originaltitel: The Bounty Hunter
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Andy Tennant
Drehbuch: Sarah Thorp
Darsteller: Jennifer Aniston, Gerard Butler, Gio Perez, Joel Garland, Christine Baranski, Carol Kane

Während die amerikanische romantische Komödie ihr Kreisen in der Kloschüssel von Hollywoods Einfallskraft fortsetzt, wirft „Der Kautions-Cop“ mit Jennifer Aniston und Gerard Butler einige Fragen auf. Warum heißt der Film „Der Kautions-Cop“? Sollte ursprünglich Kevin James die Hauptrolle spielen? Wissen die verantwortlichen bei Columbia Pictures, dass es eine Reality-TV-Show gibt, die fast denselben Inhalt hat – und denselben Titel wie diese Komödie im Original? Kann es sein, dass Reality-TV lustiger ist als dieser Film? Rufen Frauen wirklich ihre Mütter an, um zu entscheiden, ob sie mit ihrem Ex ins Bett gehen sollen? „Haben Sie das von den Morgans gehört“?

In „Haben Sie das von den Morgans gehört?“ spielen Sarah Jessica Parker und Hugh Grant ein New Yorker Ehepaar, das kurz vor der Scheidung in das Zeugenschutzprogramm des FBI aufgenommen und nach Wyoming verfrachtet wird, wo sie sich wieder ineinander verlieben. In „Der Kautions-Cop“ sind Aniston und Butler geschieden. Sie ist eine rasende Karrierefrau (beachten Sie nur diesen Minirock, diese gebräunte Haut, diese High Heels). Er sieht aus als hätte er einen Kater. Sie berichtet über einen möglichen Mordfall und erhält einen heißen Tipp, der zur Klärung beitragen könnte, verpasst aber den Gerichtstermin. Der Richter stellt einen Haftbefehl gegen sie aus. Ihr Exmann erhält den Auftrag, sie ausfindig zu machen und ins Gefängnis zu überstellen. Daraus sollen sich angeblich komische Situationen entwickeln.copyrightjps2010_2

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Falls Sie es lustig finden, dass Jennifer Aniston im Kofferraum eines Autos eingesperrt oder Gerard Butler mit dem Taser niedergestreckt wird, dann werden die übrigen Kinobesucher Sie sicherlich beneiden. Wenn ein Star den anderen auf der Pferderennbahn verfolgt, findet es Regisseur Andy Tennant unterhaltsam, ihr Laufen dem der Pferde gegenüberzustellen. Aniston und Butler geben schließlich vor, wieder ein Paar zu sein, während sie versuchen, den Mord zu klären und den Buchmachern zu entkommen, die ihm auf den Fersen sind. Schnecken bewegen sich rascher als dieser Film, der keine Gelegenheit auslässt, das Erzähltempo zu verlangsamen, damit die beiden über ihre einstige Liebe reden können. Außerdem sind Schnecken lustiger.

Aniston und Butler scheinen einander zu mögen, aber für seine Macho-Dummkopf-Masche gibt es (zumindest in diesem Film) keine Möglichkeit, sich zu entwickeln. Er ist am besten, wenn – das weiß niemand so genau. „Der Kautions-Cop“ gibt auch keinen Aufschluss darüber. Außerdem ist der film rar an Szenen, die Ihren Abend unterhaltsamer machen. Hier haben wir zwei Stars in ihren 40ern, von denen verlangt wird, auf Golfplätzen herumzurennen und Zeugen in schmutzigen Teichen zu verhören. (Seit wann sind faule Drehbuchautoren, in diesem Fall Sarah Thorp, verpflichtet, sich sämtliche Werke aus der Goldie Hawn-Chevy Chase Kollektion anzusehen?)

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„Der Kautions-Cop“ bietet immerhin Christine Baranski in der Rolle von Anistons Mutter, einer Entertainerin in Atlantic City, die Gelegenheit, uns mit ihrem Drag-Queen-artigen Auftreten zu erfreuen. Der Film klärt auch die Frage, was aus den talentierten Schauspielerinnen Carol Kane, Cathy Moriarty und Siobhan Fallon Hogan geworden ist. Letztere sorgt sogar für einige Lacher, ein wahres Kunststück angesichts dieses Drehbuchs. Allerdings hat sie einen Vorteil - sie darf lispeln.

Wenn man bedenkt, was heutzutage als romantische Komödie durchgeht, dann sollten wir dankbar sein, dass Jennifer Anistons erfolgreiche Karrierefrau sich nicht genötigt sieht, in einem vollen Stadion Sex zu simulieren (Katherine Heigl hatte in „Die nackte Wahrheit“, ebenfalls mit Gerard Butler, nicht so viel Glück.) Und im Unterschied zu Sandra Bullock in „Selbst ist die Braut“ muss sie sich nicht vor einem attraktiven nackten Mann fürchten, oder wie Sarah Jessica Parker in „Haben Sie das…“ vor einer Kuh, die Milch absondert. Aber es sind wirklich schwere Zeiten für den Film im Allgemeinen und die Komödie im Besonderen, wenn das höchste Kompliment, das man einer lustigen Dame spenden kann, lautet: Wenigstens wurde sie nicht allzu sehr erniedrigt.

Fazit: „Der Kautions-Cop“ ist weder originell noch spannend – und schon gar nicht lustig. Die reinste Zeit- und Geldverschwendung.

 

 

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