Fans von „Der Hobbit“ sollten ihre dämlichen Zaubererroben und Golemmasken schleunigst wieder im Kasten verstauen – Mittelerde ist offiziell in Aufruhr.
Warum? Weil Hobbit-Regisseur Guillermo del Toro nach fast zweijähriger Arbeit aus dem Projekt ausgestiegen ist - und Peter Jackson bereits ausgeschlossen hat, selbst auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen.
Allem Anschein nach haben die durch die finanziellen Probleme von MGM ausgelösten andauernden Verzögerungen Guillermo del Toro so entnervt, dass er letztendlich den Entschluss fasste, sich anderen Projekten zuzuwenden.
Allerdings sind dies Verzögerungen, mit denen sich Jackson und del Toro bis vor wenigen Tagen bereitwillig abgefunden hatten. Offiziell steigt del Toro also völlig grundlos aus.
Und das passiert zu einem Zeitpunkt, da er bereits zwei Jahre in Neuseeland verbracht hat, um zusammen mit WETA den in zwei Teilen geplanten Film vorzubereiten.
Diese Nachricht ist für die Fans der „Herr der Ringe“-Saga ein Stich ins Herz, denn sie hatten sich bereits gefreut, in nicht allzu ferner Zukunft noch viel mehr von diesen kleinen Leuten mit den riesigen Füßen und den ausgemergelten glubschäugigen Monstern zu sehen.
Der Mexikaner Guillermo del Toro wurde von vielen als idealer Ersatz für „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson gesehen – nicht wegen seiner kreativen Einfälle, sondern weil er aussieht wie Peter Jacksons kleiner Bruder.
Doch jetzt war es del Toro offenbar leid, so viel Zeit in einem Dritte-Welt-Land verbringen zu müssen. Das kann man ihm auch nur schwerlich verdenken. Neuseeland mag zwar wunderschön aussehen, aber man kann dort herzlich wenig unternehmen. Okay, das habe ich erfunden.
Gegenüber The One Ring erklärte del Toro: „Aufgrund der andauernden Verzögerungen beim Festsetzen des Drehbeginns von „The Hobbit“ stehe ich vor der schwierigsten Entscheidung meines Lebens.“ Und weiter:
„Nach fast zwei Jahren, in denen ich eine Welt so reich wie Tolkiens Mittelerde leben, atmen und gestalten durfte, muss ich zu meinem großen Bedauern davon absehen, diese wunderbaren Filme zu inszenieren. Ich bin Peter, Fran Walsh und Philippa Boyens, New Line und Warner Brothers und allen Mitarbeitern in Neuseeland zu großem Dank verpflichtet. Es war ein Privileg, in einem der großartigsten Länder der Welt mit einigen der begabtesten Leute in unserer Branche zusammenzuarbeiten, und mein Leben hat sich dadurch für immer verändert. Es gab viele positive Momente, aber letztendlich haben die zunehmenden Spannungen aufgrund anderweitiger Verpflichtungen mancher Beteiligter dazu geführt, dass der ursprünglich für das Projekt geplante Zeitrahmen weit überschritten wurde. Sowohl als Co-Autor als auch als Regisseur wünsche ich der Produktion nur das Beste und ich werde der erste in der Schlange sein, um mir das fertige Produkt anzuschauen. Ich bin und bleibe dem Projekt und seinen Machern, den gegenwärtigen wie den zukünftigen, verbunden und werde alles tun, damit die Übergabe an einen neuen Regisseur problemlos verläuft.“
Guillermo del Toro wird allerdings auch in Zukunft mit Fran Walsh, Jackson and Phillipa Boyens an den Drehbüchern arbeiten. Aber diejenigen, die hofften, Produzent Peter Jackson werde in die Bresche springen, werden bitter enttäuscht sein (obwohl ich schon im zweiten Absatz darauf hingewiesen habe). Ken Kamins, sein Manager, sagte:
„Peter hatte und hat Verpflichtungen gegenüber anderen Projekten, die es ihm unmöglich machen würden, zu diesem Zeitpunkt die Regie bei „The Hobbit“ zu übernehmen, selbst wenn ihm diese angeboten würde, was nicht der Fall ist.“
Peter Jackson selbst gab den üblichen Schmus von sich, den man aus Pressemitteilungen nur allzu gut kennt. Er sagte:
„Wir sind traurig, dass Guillermo „The Hobbit“ verlässt, aber er hat uns über alles auf dem Laufenden gehalten und wir verstehen, dass die überlange Entwicklungsphase für diese beiden Filme aufgrund äußerer Umstände, für die niemand etwas kann, seine Verpflichtungen gegenüber anderen Projekten gefährdet hat.“
„Letztendlich fühlte sich Guillermo außerstande, sechs Jahre in Neuseeland zuzubringen und sich ausschließlich mit diesen Filmen zu machen, da er sich ursprünglich nur für drei Jahre verpflichtet hatte. Guillermo ist einer der bemerkenswertesten kreativen Köpfe, die mir je begegnet sind, und es war das reinste Vergnügen, mit ihm zusammenzuarbeiten.“
„Guillermos starke Vision ist hinterlässt tiefe Spuren in den Drehbüchern und dem Design für die beiden Filme, die das große Glück haben, mit seiner kreativen DANN gesegnet zu sein.“
Bedeutet das vielleicht gar den Todesstoß für „The Hobbit“? Meiner unbedeutenden Meinung nach: Nein. Schließlich lässt sich damit viel zu viel Geld verdienen, als dass man dieses Projekt einfach so aufgegeben würde. Die verantwortlichen werden sicher alles unternehmen, um einen Regisseur zu finden – und wenn sie Michael „Blockbuster-Mist“ Bay nehmen müssten.
Ich glaube, ich muss mich übergeben.
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