Ich bin auf http://filmundco.com übersiedelt.

Das Neueste

Stepfather (2009) – Wenig Blut, wenig Thrill

Sonntag, 6. Juni 2010

Bookmark and Share

 

Überflüssiges und viel zu zahm geratenes Remake

the-stepfather-poster

starslarge_1

Originaltitel: The Stepfather
Herstellungsland: USA 2009
Regie: Nelson McCormick
Drehbuch: J. S. Cardone
Darsteller: Dylan Walsh, Sela Ward, Penn Badgley, Amber Heard, Sherry Stringfield, Jon Tenney, Paige Turco

Horror-Remakes sind ein Subgenre, in dem scheinbar ohne Rücksicht auf finanzielle und künstlerische Verluste so gut wie jedes Projekt bewilligt wird, dem man sich aber - mit Ausnahme einiger weniger Gehirnamputierter – nur mit größter Vorsicht nähern sollte. Was da heutzutage geboten wird, ist wahrlich Furcht erregend, aber leider nicht im positiven Sinn.

Zumindest hat „Stepfather“ den Anstand, das Publikum über die Identität des Killers nicht im Unklaren zu lassen – obwohl das in dieser Art Film nie sonderlich schwierig ist. Der Stiefvater (warum der englische Titel „Stepfather“ beibehalten wurde, ist mir ein Rätsel) wird diesmal von Dylan Walsh („Nip/Tuck“) gegeben, der in der Rolle des geistig abnormen Gewalttäters durchaus zu überzeugen vermag.

THE STEPFATHER

Er ist besessen davon, mit Susan (Sela Ward), der neuen Frau an seiner Seite, eine glückliche Familie zu gründen, aber ihr Sohn Michael (Penn Badgley) und dessen Freundin setzen alles daran, seine blutige Vergangenheit aufzudecken. Und ohne diese lästigen Kinder wäre es ihm auch gelungen…oder wenn er damit aufgehört hätte, alle zu töten, die ihm in die Quere kommen.

Es ist eine sehr vorhersehbare Geschichte, die trotz einiger Leichen vor sich hin plätschert, woran auch das Finale, in dem der „Stepfather“ darangeht, seiner neuen Kleinfamilie den Garaus zu machen, nichts ändern kann.

Für einen Horrorfilm ist „Stepfather“ äußerst zahm geraten. Da die Produzenten ein PG-13 Rating für den amerikanischen Markt anstrebten (das sie auch bekamen), es gibt es so gut wie keine erschreckenden Szenen, viel zu wenig Blut und überhaupt nichts zu sehen, das einen beim Anblick des neuen Lebensgefährten der Nachbarin in Unruhe versetzen würde. Es ist auch alles andere als hilfreich, dass der hübsche Michael (ja, man muss auch der Damenwelt etwas bieten) so unsympathisch und geleckt daherkommt, dass man fast schon Verständnis für Titelfigur aufbringen kann. Nicht einmal Amber Heard in der Rolle von Michaels Freundin Kelly vermag positive Akzente zu setzen – sie festigt aber immerhin ihren Ruf als bestaussehende junge Schauspielerin in Filmen, die sich niemand ansieht.

the-stepfather-amber-heard

Es ist schwer nachzuvollziehen, was Screen Gems, eine Produktionsgesellschaft, die für Durchschnittshorrorware bekannt ist, dazu bewogen haben mag, ein Remake eines Filmes in Auftrag zu geben, an den sich kaum jemand erinnern kann oder mag und der niemandem schlaflose Nächte bereitet hat. Vielleicht war „Stepfather“ das einzige Werk, dessen Rechte sie günstig erwerben konnten – die echten Horrorklassiker werden ja bekanntlich von Michael Bays Platinum Dunes beziehungsweise Rob Zombie verunstaltet. Doch das Projekt stand von Anfang an auf verlorenem Posten, denn im Original spielte John Locke (Terry O´Quinn) mit, und der ist in punkto Bedrohlichkeit kaum zu überbieten. Mich wundert nur, dass O´Quinn die Produzenten dafür, dass sie es wagten, an ein Remake eines seiner Filme auch nur zu denken, nicht sofort wie ein Wildschwein gehäutet hat.

„Stepfather“ bemüht sich redlich, das Publikum mit all den üblichen Horroringredienzien zu unterhalten: leicht bekleidete junge Mädchen, aufdringliche Musik, zwielichtige Leider wird all das durch einen völligen Mangel an Originalität – und damit Spannung – zunichte gemacht.

Fazit: Ein weiteres unnötiges und misslungenes Remake. Machen Sie sich selbst eine Freude und besorgen Sie sich das Original, das in unseren Breiten unter dem Titel „Kill, Daddy, Kill“ lief.

 

Verwandte Beiträge:

The Crazies – Fürchte deinen Nächsten

A Nightmare on Elm Street (2010)

 

 

0 comments

Kommentar veröffentlichen