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Betty Anne Waters (Review)

Dienstag, 22. März 2011

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Ein gut gemeinter, ernster Film, der leider viel zu vorhersehbar ist

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Originaltitel: Conviction
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Tony Goldwyn
Drehbuch: Pamela Gray
Darsteller: Hilary Swank, Sam Rockwell, Minnie Driver, Melissa Leo, Juliette Lewis, Loren Dean, Clea DuVall, Talia Balsam, Peter Gallagher

Dieser gut gemeinte Film beginnt mit der klickenden Doppelbedeutung des (Original-)Titels (Überzeugung und Verurteilung) und müht sich redlich und ohne allzu viel aufzudecken durch das reale Drama eines Mannes, der 1983 zu Unrecht wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Chance auf Bewährung verurteilt wurde, und den Kampf seiner Schwester, die sich, unerschütterlich von seiner Unschuld überzeugt, für die Aufhebung des Urteils einsetzt und dafür sogar extra ein Jusstudium absolviert. Sam Rockwell spielt Kenny Waters, einen Durchschnittstypen, der leicht in Rage gerät und zu Gewaltausbrüchen neigt. Hilary Swank spielt seine Schwester Betty Anne, die ihm sehr nahe steht und einst ähnlich unbeherrscht und rauflüstern war wie er. Melissa Leo spielt Nancy Taylor, die ehrgeizige Polizistin, die es auf den unverschämten Kenny abgesehen hat.

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Als eine alte Frau brutal ermordet wird, bringt Officer Taylor eine Reihe von Zeugen bei, die aussagen, Kenny hätte mit diesem Mord geprahlt. Diese Hörensagen-Indizien reichen aus, um ihn lebenslänglich hinter Gitter zu bringen. Doch in den 1990-er Jahren werden plötzlich DNA-Analysen von Tatortspuren möglich und Betty Anne erkennt, dass sie Kenny möglicherweise freibekommen kann – doch hat die Polizei die Beweise aufgehoben? Und so steuert der Film auf ein vorhersehbares Ende zu: Rockwells Kenny ist nicht sonderlich interessant und Swank lässt nicht einmal ansatzweise jene Intensität erkennen, die Julia Roberts´ Erin Brockovich zu einem Liebling des Publikums machte.

Der Film flirtet gelegentlich mit der Idee von Zweideutigkeit und Suspense – könnte Kenny vielleicht doch der Täter sein? Obwohl dies dem Streifen viel mehr Substanz verliehen und das, was im Wesentlichen ein Fernsehdrama ist, vielleicht in einen mitreißenden Thriller verwandelt hätte, muss „Betty Anne Waters“ die Vorstellung von Kennys Unschuld in jedem Moment aufrechterhalten. Ein viel interessanterer Film hätte über Officer Taylor gedreht werden können: Leo erscheint leider viel zu kurz auf der Leinwand. Die Methoden und Motive dieser Polizistin, deren Machenschaften schlussendlich zu Kennys Verurteilung führen, werden in Frage gestellt – aber ist sie die Böse oder nicht? Dieser ernsthafte und langweilige Film möchte darauf keine Antwort geben.

Fazit: Ein glorifiziertes Fernsehdrama, das auf wahren Tatsachen beruht, bei dem jedoch nie Spannung aufkommen will. Einzig einige Darstellerinnen – Melissa Leo, Juliette Lewis, Minnie Driver - vermögen zu überzeugen.

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