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The Rite – Das Ritual (Review)

Sonntag, 20. März 2011

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Ein langweiliger und sich wiederholender Exorzismusfilm

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Originaltitel: The Rite
Herstellungsland: USA 2011
Regie: Mikael Håfström
Drehbuch: Michael Petroni, angeregt durch das gleichnamige Buch von Matt Baglio
Darsteller: Anthony Hopkins, Colin O´Donoghue, Alice Braga, Ciarán Hinds, Toby Jones, Rutger Hauer, Marta Gastini, Maria Grazia Cucinotta, Arianna Veronesi

Der Nachwuchsexorzist hat etwas vom ungläubigen Thomas an sich, weshalb ihn die angeblich unirdischen Manifestationen der ersten von ihm zu behandelnden – wild rollende Augen und ein paar gefährlich aussehende Verkrümmungen - nicht sonderlich beeindrucken.

„Was hast Du Dir erwartet?“ fragt schnauzt ihn sein ältlicher Mentor an. „Sich drehende Köpfe? Erbsensuppe?“

Eigentlich schon. Das wäre ganz nett.

Es wäre zumindest um einiges höllischer als die eher zahmen Schrecken, die in „The Rite –Das Ritual“ zu sehen sind, jenem Exorzismusfilm, der uns mit ein paar Fröschen und einem großen, übellaunigen Maultier Angst machen möchte.

Zeichen des Teufels? Verdammt, in manchen französischen Kleinstädten nennt man so etwas das Tagesmenü.

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Was „The Rite“ wirklich dringend bräuchte, sind ein paar Blut-und-Donner-Schreckmomente, die das Publikum wirklich zusammenfahren lassen. Stattdessen präsentiert uns der Streifen Leute, die an den Stühlen kratzen, an die man sie gefesselt hat, und gelegentlich ein wenig fleckig aussehen.

Aaaaah. Gruselig.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ein Horrorfilm mit den erschreckenden Dingen umgehen kann. Er kann grausig sein und alles detailliert zeigen (wie etwa „Der Exorzist“ aus dem Jahre 1973). Er kann sich aber auch weigern, irgendetwas zu zeigen und so das Publikum dazu bringen, sich etwas noch viel Grauenvolleres vorzustellen (wie zum Beispiel „Paranormal Activity“).

Was selten bis gar nicht funktioniert, ist das Einschlagen des sicheren Mittelweges – die Dinge beim Namen zu nennen, aber nichts zu Schreckliches zu zeigen. Und genau das ist der langweilige Kompromiss, auf den „The Rite“ von der ersten Minute an setzt.

Das ist wirklich schade, denn Regisseur Mikael Håfström hat – obwohl nie ein sonderlich begabter Geschichtenerzähler – stets einen guten Sinn für das Optische und eine Vorliebe für das Ausgefallene bewiesen. Sein „Entgleist“ war ein netter moderner, außerehelicher Noir-Thriller und „Zimmer 1408“ war ein sträflich unterbewerteter surrealer Horrorfilm.

„The Rite“ ist jedoch ein ganz typischer, sehr durchschnittlicher religiöser Horrorschinken, der Pater vs. die bösen Dämonen, in dem einmal mehr ein Mann seine Glaubenskrise ironischerweise gerade durch die Machenschaften des Teufels überwindet. (Man sollte meinen, dass der Herr der Unterwelt mittlerweile bemerkt hat, dass ihm das Erscheinen auf Erden mehr schadet als nützt.)

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Colin O´Donoghue, der hier sein Filmdebüt gibt, hinterlässt als hin- und hergerissener Seminarist keinen bleibenden Eindruck, doch der Film wartet mit einigen hervorragenden Nebendarstellern auf, die allerdings viel zu wenig zu tun bekommen. So schleichen etwa Rutger Hauer, Ciarán Hinds und Toby Jones herum.

Am besten ist noch Anthony Hopkins in der Rolle des älteren Exorzisten. Zwar ist von Erbsensuppe weit und breit keine Spur, doch er findet jede Menge Gelegenheiten, maßlos zu übertreiben, und scheint so viel Spaß am Spielen zu haben wie schon lange nicht mehr, wobei er seinen starren Hannibal-Lector-Blick mit einem so exzentrischen Vortrag verschmilzt, dass man meinen könnte, er hätte bei Nicolas Cage Unterricht genommen.

Es ist eine unterhaltsame Performance voller kleiner Tricks und Kniffe, die an jemanden erinnert, der hinter der Tür hervorspringt und Buh ruft. Und dafür erhält der altgediente Darsteller einen speziellen Dispens.

Doch der Rest von „The Rite“? Ein Riesenflop.

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