Ich bin auf http://filmundco.com übersiedelt.

Das Neueste

US-Kinocharts: Das Publikum bereitet Narnia chronische Kopfschmerzen und lässt The Tourist im Regen stehen

Dienstag, 14. Dezember 2010

Bookmark and Share

 

Voyage of the Dawn Treader hat es nicht weit geschafft und das Depp/Jolie/von Donnersmarck-Team ist kein Traum

the-voyage-of-the-dawn-treader

Die verdammte „Narnia“-Reihe will einfach nicht sterben. Walden Medias dritte Episode (deutscher Titel: „Die Reise auf der Morgenröte“) wird von Fox vertrieben (Disney veröffentlichte die ersten beiden) schaffte es am Startwochenende auf Anhieb auf den ersten Platz der amerikanischen Charts, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass der Film weit hinter den Erwartungen zurückblieb, denn am vergangenen Wochenende gingen wenige Menschen ins Kino. „Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“ spielte lediglich $24 Millionen ein, was allen Verantwortlichen angesichts von Produktionskosten in der Höhe von $155 Millionen ziemliche Kopfschmerzen bereitet, da dies eindeutig zu wenig ist, um die Wiederaufnahme der Serie zu rechtfertigen.

Es begann alles im Jahre 2005, als „Die Chroniken von Narnia – Der König von Narnia“ weltweit mehr als $740 Millionen einspielte. Die Fortsetzung unter dem Titel „Die Chroniken von Narnia – Prinz Kaspian von Narnia“ von 2008 spielte stieß auf weniger Gegenliebe und spielte dementsprechend weniger ein – ungefähr $420 Millionen weltweit -, doch als die Produktionsgesellschaft Walden Media mit dem Franchise an Fox herantrat, glaubten die Verantwortlichen an ein sicheres Geschäft. Doch wenn ein Film, der, wie schon erwähnt, $155 Millionen kostete, in 3555 nordamerikanischen Kinos anläuft und am Startwochenende nur $24 Millionen einspielt, kann man wahrlich nicht von einem Erfolg sprechen.

Fox versuchte, C.S. Lewis´ Klassiker für Kinder einem religiösen Publikum wieder näherzubringen, und engagierte eine christliche PR-Agentur, die bei Kirchen und christlichen Gruppen Stimmung für den Film machen sollte. Dieses Kalkül ist offensichtlich nicht aufgegangen, weshalb die Studioverantwortlichen bitter enttäuscht sein dürften, vor allem auch deshalb, weil sie ziemlich genau vor einem Jahr mit „Avatar“ phänomenalen Erfolg hatten. Glücklicherweise wird der dritte „Narnia“-Film, was heutzutage oft der Fall ist, dank der internationalen Einnahmen ganz respektabel abschneiden. „Reise auf der Morgenröte“ spielte am vergangenen Wochenende international rund $65 Millionen ein, was – zusammen mit Einnahmen von $16 Millionen vom Wochenende davor – das Gesamteinspielergebnis auf nicht unbeachtliche $105 Millionen schraubt.

Man sollte meinen, das Gespann Johnny Depp/Angelina Jolie/Florian Henckel von Donnersmarck, der bekanntlich für sein ziemlich überbewertetes Drama „Das Leben der Anderen“ den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ erhielt, würde filmische Brillanz garantieren. Oder zumindest hohe Einnahmen. Doch das hat leider nicht geklappt. Trotz der großen Namen und der gemeinsamen Anstrengungen der Hauptdarsteller auf der Werbetour legte „The Tourist“ einen Fehlstart hin und konnte sich mit Einnahmen von nicht einmal $17 Millionen nur den zweiten Platz erobern.

Doch es gab am vergangenen Wochenende auch zwei Erfolgsgeschichten. Beide haben mit heißen Oscar-Anwärtern zu tun. Darren Aronofskys verstörender Ballett-Thriller „Black Swan“ wird nun bereits in 90 Kinos gezeigt und konnte sich in die Top Ten vorarbeiten. Das ist keine kleine Leistung, wenn man bedenkt, dass die anderen Filme in mindestens 1900 Sälen gespielt werden. „Black Swan“ hat den Sprung auf Platz sechs geschafft und mittlerweile schon fast $5,6 Millionen eingespielt.

„The Fighter“, für den Aronofsky einst als Regisseur im Gespräch war, debütierte auf dem 19. Platz und brachte es auf Einnahmen von $320,000 aus lediglich vier Kinos. Das $25 Millionen teure Drama wurde von Relativity Media finanziert und wird von Paramount Pictures gegen Bezahlung vertrieben. Der Film wird als möglicher Kandidat für einige wichtige Filmpreise gehandelt. Sollte er in den nächsten Monaten groß abräumen, dann hat alles am vergangenen Wochenende begonnen.

Die nordamerikanischen Top Ten, 10.-12. Dezember 2010

1. Die Chroniken von Narnia - Die Reise auf der Morgenröte, $24,005,069. Neu

2. The Tourist, $16,472,458. Neu

3. Rapunzel - Neu verföhnt, $14,331,687. Gesamt: $115,395,560

4. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1, $8,484,316. Gesamt: $257,672,721

5. Unstoppable, $3,705,966. Gesamt: $74,227,908

6. Black Swan, $3,305,368. Gesamt: $5,584,542

7. Burlesque, $3,166,613. Gesamt: $32,540,780

8. Love and Other Drugs, $2,981,509. Gesamt: $27,629,936

9. Stichtag, $2,581,147. Gesamt: $94,919,650

10. Megamind, $2,526,824. Gesamt: $140,218,962

0 comments

Kommentar veröffentlichen