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Rare Exports: Eine Weihnachtsgeschichte (Review)

Montag, 27. Dezember 2010

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Ein verstörender, aber unterhaltsamer Weihnachtsfilm für Liebhaber schwarzen Humors

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Originaltitel: Rare Exports: A Christmas Tale
Herstellungsland: FIN/NOR/FRAU/SWE 2010
Regie: Jalmari Helander
Drehbuch: Jalmari Helander
Darsteller: Per Christian Ellefsen, Peeter Jakobi, Tommi Korpela, Jorma Tommila, Onni Tommila, Jonathan Hutchings, Rauno Juvonen, Illmari Järvenpää, Risto Salmi

Der finnische Streifen „Rare Exports: A Christmas Tale“ ist einer jener düsteren, verrückten Monsterfilme, die immer komischer und böser werden. Der Umstand, dass er von Santa Claus handelt, macht ihn noch toller.

Der Film spielt in einer öden, rauhen und verschneiten Landschaft hoch oben im Norden an der Grenze zwischen Finnland und Russland und beginnt als einfache Geschichte einer verarmten Dorfgemeinschaft, deren einzige Einnahme- und Nahrungsquelle zerstört wurde. Eine mysteriöse Macht hat die gesamte Rentierherde der ländlichen Gemeinde getötet und größtenteils verzehrt. Die Tiere sollten geschlachtet und das Fleisch, sofern nicht zur Deckung des Eigenbedarfs erforderlich, exportiert werden. Wie ein Charakter niedergeschlagen feststellt, sind den Dorfbewohnern dadurch $85.000 entgangen – plus 20% Umsatzsteuer. Außerdem sind einige Amerikaner damit beschäftigt, auf der russischen Seite Löcher in den Berg zu sprengen, was zur Folge hat, dass alle Wölfe der Umgebung die finnische Kleinstadt heimsuchen.

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Aber ein kleiner Junge, er heißt Pietari, scheint gegen die allgemeine Trostlosigkeit immun zu sein. Er glaubt nämlich noch immer an Santa Claus und befasst sich mit nordischen Legenden, die von einem bösen gehörnten Santa künden, weshalb er eine ganz eigene Theorie in Bezug auf den Berg und die toten Rentiere entwickelt. Als er und ein Freund sich zu der Stelle schleichen, an der die Amerikaner ihre Sprengungen vornehmen, müssen sie mit Entsetzen feststellen, dass Pietaris verrückte Theorie korrekt ist: Die Männer aus Übersee sind dabei, Santa aus seinem uralten Gefängnis im Berg zu befreien, in das er verbannt wurde, damit er nicht länger nur so zum Spaß kleine Kinder ermorden kann. Doch nun laufen Santa und seine furchteinflößenden nackten Elfen (die durch die Tundra hüpfenden nackten alten Männer sind wahrlich kein erbaulicher Anblick) wieder frei herum. Und sie haben wirklich verrückte und erschreckende Absichten.

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Zum Glück sind die Bewohner der Kleinstadt ebenfalls ziemlich verrückt und zäh. Schließlich sind fast alle Fleischer und leben vom Abschlachten von Tieren. Selbst die kleinen Kinder sind schon abgebrüht und abgehärtet; sie tragen Gewehre und stapfen ohne Hosen durch den Schnee.

Im weiteren Verlauf - der Film ist zu gleichen Teilen Komödie und Horror – entwickeln die Einheimischen einen Plan, um mit Santa fertigzuwerden. Doch davor gibt es noch jede Menge sehr unappetitliche Fleischerwitze und Elfengemeinheiten. Falls Sie den Humor besonders schwarz mögen und glauben, dass Santa in Wahrheit Satan ist, dann ist „Rare Exports“ der Weihnachtsfilm, den Sie schon immer sehen wollten. Obwohl das Tempo trotz einer Laufzeit von gerade einmal 80 Minuten bisweilen zu wünschen lässt, bewegt sich die Action alles in allem unterhaltsam auf das Happy End zu, das mit einer grandiosen Wendung aufwartet, die noch um einiges bizarrer ist als der ohnehin schon sehr verrückte Film.

Falls Sie nach etwas suchen, das Ihnen hilft, für einige Stunden die gekünstelte Fröhlichkeit der Festtage zu vergessen, sollten Sie „Rare Exports“ nicht verpassen.

Fazit: „Rare Exports“ ist eine gruselige, lustige, auf eigenartige Weise herzerwärmende Fabel, die – gäbe es da nicht diese Bilder von nackten alten Männern, die sich im Schnee tummeln - für Kinder jeden Alters geeignet wäre. So dürfen (oder müssen) sich nur die Erwachsenen die Augen zuhalten.

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