Lionsgate schlug gegen Paramounts „Paranormal Activity 2“ zurück, aber dererste Platz der amerikanischen Kinocharts brachte nicht so viel ein wie erhofft
Lionsgate nahm, indem sich „Saw 3D“ an die Spitze der Charts setzte, süße, wenn auch symbolische, Rache an dem Paranormal Activity-Franchise. Zur gleichen Zeit vor einem Jahr (vor 53 Wochen, um ganz genau zu sein) trat „Saw VI“ gegen „Paranormal Activity“ an und wurde von dem billig produzierten Emporkömmling vernichtend geschlagen. Was die ganze Sache für Lionsgate noch demütigender machte, war der Umstand, dass „Paranormal Activity“ zu diesem Zeitpunkt bereits seit vier Wochen in den Kinos war und trotzdem noch über ausreichend Anziehungskraft verfügte, um den wesentlich etablierteren Rivalen in die Schranken zu weisen.
Die Vorstandsetage von Lionsgate wird ein Nummer-eins-Debüt für den angeblich letzten Teil der sieben Jahre währenden „Saw“-Reihe verlangt haben, und der Film konnte diese Erwartungen erfüllen. Aber es ist sicher nicht der Abgesang, den sich das Studio erhofft hatte. Die für das Startwochenende prognostizierten Einnahmen von $ 22,5 Millionen waren das drittschlechteste Ergebnis in der Geschichte der Serie. „Paranormal Activity 2“ fiel nach dem überzeugenden Premierenwochenende auf den zweiten Platz zurück, konnte aber weitere $ 16,5 Millionen einspielen und die Gesamteinnahmen auf $ 65,7 Millionen hochschrauben, ein Betrag, den „Saw 3D“ wohl nur schwerlich erreichen dürfte.
Die deprimierendste Nachricht des Wochenendes ist, dass „Jackass 3D“ die $ 100-Millionen-Barriere durchbrechen und somit dem hirnlosen Konzept, dass zu einem wahren Goldesel für MTV Films und den Verleiher Paramount wurde, so etwas wie einen Anschein von Legitimität verleihen konnte. Wird dieser Blödsinn etwa auch auf sieben Teile kommen? Paramount unterhält lukrative Beziehungen zu einer Reihe von Filmfirmen, von denen MTV Films nur eine – und bei weitestem nicht die bedeutendste – ist. Das Studio bekommt einen beachtlichen Anteil für den Vertrieb von Filmen anderer Produzenten wie etwa Marvel Studios und DreamWorks Animation.
Die Verbindung mit Marvel geht dem Ende zu und Paramount wird „Iron Man 3“ im Mai 2013 nicht mehr herausbringen, wie einer Mitteilung von Disney zu entnehmen war. Nachdem Disney Marvel im August 2009 übernommen hatte, einigte man sich darauf, dass Paramount die nächsten beiden „Iron Man“-Filme vertreiben würde. Mit „Iron Man 2“ war man im vergangenen Sommer sehr erfolgreich. Aber bei Disney entschied man kürzlich, dass man den dritten Teil am 13. Mai 2013 selbst herausbringen wird ebenso wie „The Avengers“ am 4. Mai 2012. Paramount darf nur noch Kenneth Branaghs „Thor“ und „Captain America“ im Sommer 2011 in die Kinos bringen.
Die Partnerschaft mit DreamWorks Animation war ebenfalls sehr profitabel (sie läuft mit Jahresende 2012 aus) – die Chance, vier „Shrek“-Filme zu vertreiben bietet sich nicht allzu oft. Am Freitag wird Paramount „Megamind“ mit den Vokaltalenten von Will Ferrell und Tina Fey in die Kinos bringen. Der Film wird wahrscheinlich keine Chance gegen Warner Brothers´ neue, von Todd Phillips („Hangover“) inszenierte Komödie „Due Date“ [„Stichtag“] - Hauptrollen „Iron Man“ Robert Downey Jr. und Zach Galifianakis – haben, aber er sollte doch gutes geld machen, wenn die ersten Reaktionen positiv ausfallen.
US Top 10, 29 – 31. Oktober 2010
1. Saw 3D, $22.5 Millionen. Gesamt: $24.2 Millionen
2. Paranormal Activity 2, $16.5 Millionen. Gesamt: $65.7 Millionen
3. Red, $10.8 Millionen. Gesamt: $58.9 Millionen
4. Jackass 3D, $8.4 Millionen. Gesamt: $101.6 Millionen
5. Hereafter, $6.3 Millionen. Gesamt: $22.2 Millionen
6. Secretariat, $5.1 Millionen. Gesamt: $44.8 Millionen
7. The Social Network, $4.7 Millionen. Gesamt: $79.7 Millionen
8. Life As We Know It, $4 Millionen. Gesamt: $43.5 Millionen
9. The Town, $1.9 Millionen. Gesamt: $87.6 Millionen
10. Conviction, $1.8 Millionen. Gesamt: $2.4 Millionen
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