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Jackass 3D (Review)

Sonntag, 31. Oktober 2010

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Eindimensional - selbst in 3D

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Originaltitel: Jackass 3D
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Jeff Tremaine
Drehbuch: Preston Lacy
Darsteller: Johnny Knoxville, Bam Margera, Ryan Dunn, Steve-O, Preston Lacy, Jason „Wee Man“ Acuña, Chris Pontius, Dave England, Tony Hawk, Phil Magera, Spike Jonze

„Jackass 3D“ ist für ein ganz bestimmtes Publikum gedacht.

Unglücklicherweise ist es zwischen 12 und 15 Jahre alt – und ich bin es nicht.

Wie dem auch sei, für Zwölfjährige und all diejenigen, die sich noch immer so aufführen, als wären sie 12 - soll heißen, der übelriechendste, dümmste unbewusste Teil von 12 -, ist „Jackass 3D“ ein nahezu perfekter Film. Vor allem dann, wenn man filmische Perfektion danach bemisst, wie oft einem Typen in seine empfindlichsten Teile geschlagen wird.

Die Reihe – sie wird heuer übrigens 10 Jahre alt – begann mit Heimvideos von schiefgegangenen Skateboard-Stunts, ehe sie ein Heim auf MTV fand.

Das Konzept war geradezu absurd einfach: Eine lose Gruppe von Freunden denkt sich gefährliche und/oder ekelerregende Dinge aus. Dann muss sie einer in die Tat umsetzen.

Ein Kameramann filmt alles mit. Das Subjekt krümmt sich vor Schmerzen oder übergibt sich. Alle anderen stehen herum und lachen.

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Es wird ziemlich viel gekotzt in „Jackass 3D“ und, wie Sie dem Titel entnehmen können, nun ist das Ganze sogar noch in einer zusätzlichen Dimension zu sehen. Wie im ersten Film wird es mitunter so unappetitlich, dass sich sogar der Kameramann übergeben muss.

Diesmal jedoch kotzt er in die Kamera.

Das Resultat ist „Jackass 3D“.

Ob Sie es glauben oder nicht, es gibt hier einiges, das gefällt. Anstifter Johnny Knoxville – er hieß übrigens früher Phil Clapp – verfügt über einen gewissen schmierigen Charme. Es ist klar, dass die Leute der Crew – Bam Margera, Steve-O – echte Freunde sind.

Jackass-3D-Movie

Und es fällt schwer, angesichts mancher ihrer sehr einfallsreich dämlichen Stunts nicht lauthals zu lachen. So begibt sich etwa Knoxville in Tarnkleidung in die Stierkampfarena (der Stier sieht ihn natürlich trotzdem). Oder der schier endlose Gebrauch von Bungieseilen, um Leute auf gefährlich hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen.

Es gibt auch einige lustige Sketches mit versteckter Kamera, darunter einen, in dem eine Gruppe von Zwergen in eine Auseinandersetzung in einer Bar gerät - die bedrohlich eskaliert, bis sie zu einem surrealen Gag wird, der eines Mack Sennett würdig wäre, oder vielleicht auch nur zu einer betrunkenen After-Party in „Der Zauberer von Oz“.

Aber zu viele dieser Sequenzen sind einfach nur abstoßend.

Wie etwa ein Mobilklo, das in eine Art Fäkal-Cocktailshaker umgewandelt wird, in die man den armen Steve-O hineinzwängt. Oder die Kleinkinderstreiche des Bam Margera, wo er herumrennt und Leute anpinkelt.

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Und wie üblich haben all diese Streiche einen gruseligen, unterschwelligen sexuellen Anstrich. Die Darsteller sind oft nackt und lieben es, ihr Gemächt in die Kamera zu halten; der Austausch von Körperflüssigkeiten und das Einführen von Objekten in ungewöhnliche Öffnungen sind weitere bevorzugte Themen. Wäre die latente Homosexualität noch weiter verbreitet, hätten wir es mit einem Gladiatorenfilm zu tun.

Aber nein, das ist „Jackass 3D“ – und, wie eine nostalgische und sogar recht nette Kollektion von Heimvideos am Ende andeutet, der Abgesang der Serie.

Anscheinend wird sogar diese Gruppe von Idioten irgendwann erwachsen. Oder zumindest älter. Also applaudieren Sie ihnen – und reichen Sie ihnen einen Eisbeutel.

Und vergessen Sie nicht, eine Kotztüte einzupacken.

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