Wie Sie vermutlich bereits wissen werden, wurde Zack Snyder („Watchmen“) als Regisseur des „Superman“-Reboots auserkoren. Die „Superman“-Filmreihe hatte ihre Höhen und Tiefen, aber es gibt gewisse Pleiten und Pannen, die der neue Film vermeiden kann. Hier eine Liste der Dinge, die Snyder und Co tun können, um zu verhindern, dass ihr kryptonischer Blockbuster zum Reinfall wird:
1. Geben Sie uns einen Gegenspieler mit Superkräften.
Superman ist der Inbegriff superheldenhafter Kraft. Ich möchte sehen, dass er gegen Mächte ankämpft, gegen die die Menschheit nie auch nur den Funken einer Chance hätte. Vier Filme lang war zu sehen, wie Lex Luthor gegen unseren Helden konspiriert, weshalb es höchst an der Zeit ist, dass Superman endlich gegen jemanden in seiner eigenen gewichtsklasse antritt.
2. Vermeiden Sie es, einen neunen Bösewicht zu erfinden.
In der Vergangenheit hat das nicht sonderlich gut funktioniert. Außerdem hat Superman erst einem winzigen Teil der aus den Comics bekannten Schurken im Film gegenübergestanden. Es hat schon gute Gründe, warum Zod und Gene Hackmans Lex Aufnahme in den Pantheon der großen Filmbösewichte gefunden haben, während der Nuclear Man und der She-Borg aus „Superman III“ nur Fußnoten sind.
3. Setzen Sie nicht wieder auf Kryptonit als Supermans Achillesferse.
Es war geradezu schmerzlich, in „Superman Returns“ mitansehen zu müssen, wie Lex´ Lakaien (Kumar!) die Scheiße aus dem Mann aus Stahl herausprügeln. Wir verfügen mittlerweile über die Techniken, ihn ganze Sonnensysteme mit Hilfe seiner Ohrläppchen zu jonglieren. Bitte ersparen Sie uns die unvermeidliche Szene, in der Superman auf das Kryptonit nicht vorbereitet ist. Das Publikum ist es nämlich.
4. Geben Sie Superman keine neuen Kräfte, von denen vor dem Film niemand gewusst hat.
Ersparen Sie sich und uns solche Peinlichkeiten wie den die Erinnerung auslöschenden Kuss aus „Superman III“.
5. Lassen Sie Superman einige unvergessliche Dialogzeilen zukommen.
Allzu oft wird Clark als der stoische, stille, emotional völlig ausgeglichene Beschützer der Menschheit dargestellt. Er ist sicher kein großer Redner, aber Kal-El ist auch nicht Lenny aus „Von Mäusen und Menschen“. Er verdient eine oder zwei mitreißende Monologe und ein paar witzige Bemerkungen. Außerdem sollte er ab und zu „Merciful Rao!“ brüllen.
In Alan Moores berühmter Geschichte „For The Man Who Had Everything“ verbrennt (im wahrsten Sinne des Wortes) den außerirdischen Oberbösewicht Mogul und macht in dann dafür, dass er so ein böser Hurensohn ist, zur Schnecke. Das ist fantastisch.
6. Erlauben Sie ihm, sich zu ärgern.
Außerirdische Diktatoren und glatzköpfige größenwahnsinnige Unternehmer, die die Weltherrschaft an sich reißen möchten, sind ärgerlich. Das ist eine Tatsache. Deshalb wäre es nur zu verständlich, würde sich Clark nicht immer wie ein Pfadfinder gebärden. Es würde ihn nur menschlicher machen Sehen Sie selbst:
7. Vermeiden Sie es, Clark Nabelschau betreiben und darüber sinnieren zu lassen, wie „fremd“ und ausgeschlossen er sich auf Erden fühlt.
Er ist das stärkste Lebewesen auf Erden. Er ist unsterblich, unbesiegbar und hat eine Frisur, die nie in Unordnung gerät. Er kann völlig ungestraft in aller Öffentlichkeit im Pyjama herumlaufen. Niemand bedauert Dich, weil Du uns die Fähigkeit, im Vakuum des Weltalls nicht atmen zu können, neidest, Clark.
8. Lassen Sie es nicht zu, dass er über weite Strecken des Films seine Superkräfte verliert.
Das Publikum zahlt Eintritt, um ihn fliegen zu sehen und nicht, um ihm dabei zuzuschauen, wie er am Sonntagnachmittag vor dem Fernseher hockt.
9. Fügen Sie eine Szene ein, in der er mit verschränkten Armen einige Meter über dem Boden schwebt.
Das gefällt einfach allen.
10. Lassen Sie es nicht zu, dass Superman sich betrinkt.
Das mag zwar lustig sein, wurde aber schon gezeigt.
11. Schicken Sie Superbaby in eine Vorschule in der Phantomzone.
Denn ein „Superman“-Film über ausständige Unterhaltszahlungen wäre mehr als nur deprimierend.
12. Geben Sie Jimmy Olsen irgendetwas zu tun.
Sich in Gegenwart eines makellosen Halbgottes zu befinden, kann bisweilen ziemlich berauschend sein. Jimmy ist unser Fenster in Supermans Welt – er erlaubt es uns gewöhnlichen Sterblichen, zu erfahren, was es bedeutet, der beste Freund eines Superhelden zu sein.
13. Im Film sollte es nicht in erster Linie um die Rettung von Lois gehen.
Superman sollte den Planeten retten – das Publikum sollte sich davor fürchten, dass Braniac, Zod oder Darkseid die Menschheit versklavt. Wen die Krise auf Lois beschränkt wird, geht das Gefühl kosmischer Bedrohung verloren, dass Superman so fesselnd macht. Außerdem ist sie eine ausgebuffte Journalistin, die sich sehr gut selbst zu helfen weiß. Sie könnten ihr ruhig etwas mehr zutrauen.
14. Gehen Sie mit Humor sparsam um.
Ein „Superman“-Film sollte Pop, aber nicht Bubblegum sein. Superman ist ein verschrobener Kerl, dessen Humor am besten für gelegentliche Bonmots aufgespart wird. Jimmy sollte ab und zu Pech haben, aber keine Slapstick-Szenen abliefern. Außer er heiratet einen Gorilla.
15. Unterlegen Sie Superman nicht mit stampfender Rockgitarren-Musik.
Superman mag vieles sein, er ist jedoch nicht Rock´n´Roll. Für ihn gibt es schon eine geradezu königliche Filmmusik. Supermans musikalischer Geschmack hinkt der Zeit um ungefähr 20 Jahre hinterher. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, Verbrechen zu bekämpfen, um musikalisch auf dem Laufenden bleiben zu können. Falls überhaupt, sollte es eine Szene geben, in der Superman zum ersten Mal Rap hört.
16. Zeigen Sie Lois und Clark auf keinen Fall beim sexuellen Akt.
Das ist nicht „Mallrats“. Einige leidenschaftliche Küsse reichen vollkommen aus. Und keinesfalls sollte „Hallelujah“ zu hören sein.
17. Falls Zod wieder auftaucht, sollten Sie etwas Neues mit ihm anfangen.
Tatsächlich dürfte es in diese Richtung gehen. Terrence Stamp war ein großartiger Zod. Lassen Sie sich etwas Neues für ihn einfallen, anstatt alle rund um ihn unter Androhung des Todes Kniebeugen machen zu lassen.
18. Ahmen sie keinesfalls Richard Donner nach.
„300“ und „Watchmen“ waren Snyders Hommagen an Frank Miller und Alan Moore. Wir haben bereits gesehen, wie „Superman“ unter der Regie von Richard Donner aussieht. Deshalb wäre es schön, würde Snyder dem Helden seinen eigenen Stempel aufdrücken.
19. Lassen Sie sich von den bei den Fans besonders beliebten Superman-Geschichten inspirieren.
Es gibt so viel großartiges Material, aus dem man schöpfen kann, etwa Grant Morrison und Frank Quitelys „All-Star Superman“, Kurt Busiek und Stuart Immonens „Superman: Secret Identity“, Max Fleischers Superman-Serien oder John Byrnes Arbeiten aus den 1980-er Jahren.
20. Bringen Sie auf gar keinen Fall Electric Superman zurück.
Seine Kraft bestand darin, AOL mit Hilfe seiner Gedanken kontrollieren zu können oder so ähnlich.
0 comments
Kommentar veröffentlichen