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R.E.D. – Älter, härter, besser (Review)

Samstag, 30. Oktober 2010

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Hollywood-Altstars können diesen langweiligen Film nicht retten

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Originaltitel: Red
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Robert Schwentke
Drehbuch: Jon Hoeber, Erich Hoeber, basierend auf der Graphic Novel von Warren Ellis und Cully Hamner
Darsteller: Bruce Willis, Mary-Louise Parker, Helen Mirren, Morgan Freeman, John Malkovich, Karl Urban, Rebecca Pidgeon, Ernest Borgnine, Emily Kuroda, James Remar, Brian Cox, Richard Dreyfuss, Robert Morse Julian McMahon

Sie sind stahlharte Patrioten, die von Sesselfurzen verraten und verkauft wurden. Aber nun werden diese rot-weiß-und-blauen ehemaligen Agenten ihre überragenden Fähigkeiten nützen, um…

Moment mal.

Hört sich das nicht irgendwie bekannt an?

Das sollte es – denn das war im Prinzip auch schon der Plot der diesjährigen Action-Streifen „The Losers“ und „Das A-Team“. (Und Ähnlichkeiten zu „Knight & Day“ und „Salt“ sind ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.)

Der einzige echte Unterschied ist, dass dieser Film, der – ebenso wie „The Losers“ – auf einem Comic basiert, „R.E.D.“ heißt und die Hauptrollen von Bruce Willis sowie 4 – zählen Sie sie! – Oscarpreisträgern gespielt werden.

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Und dass - trotz all der hervorragenden Darsteller – außer seiner Verschwendungssucht so gut wie nichts für den großen, glänzenden, dämlichen Streifen namens „R.E.D.“ spricht.

Es ist fast so, als hätten die Produzenten einfach einen riesigen Haufen Geld auf dem Studiogelände zusammengetragen, in Brand gesetzt und die Kameras laufen lassen.

Und ich wünschte, sie hätten es getan, denn das Ergebnis wäre mit Sicherheit interessanter anzusehen gewesen als das hier.

Zu Beginn des Filmes lebt Willis, ein pensionierter CIA-Agent, allein mit seinen Erinnerungen und seinem Grinsen. Aber dann dringt ein Team freiberuflicher Killer in sein Heim ein und versucht, ihn zu töten. (Haben Sie es erraten? Es gelingt ihnen nicht.) Und wenig später sind Willis und seine alten Mitstreiter Morgan Freeman, John Malkovich und Helen Mirren wieder vereint und machen sich daran, das Warum zu ergründen.

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Die Antwort hat etwas mit Richard Dreyfuss zu tun. Aber um dorthin zu gelangen, sind auch die Reize von Mary-Louise Parker (die in einem anderen Film zu sein scheint und auch sein sollte) sowie den Einsatz von Rebecca Pidgeon (noch unerquicklicher als gewöhnlich in ihrer Rolle als eiskalte CIA-Chefin) und dem noch immer zu allem bereiten Ernest Borgnine.

„R.E.D.“ wäre vielleicht erträglich, hätte er wenigstens ab und zu geistreiche und/oder humorvolle Momente zu bieten oder würde (wie „The Losers“) seine Geistlosigkeit akzeptieren und auf amüsant überzogene Action setzen.

Aber leider ist uns dieses Glück nicht beschieden, denn der Film wird ausschließlich von kleinen Geistern, großen Kanonen und einem Elektro-Bass-und-Bongos-Sountrack, der aus einer alten Polizeiserie zu stammen scheint, vorwärts getrieben. Und was die Handlung betrifft – nun ja, sie ist selbst für einen Bruce-Willis-Film reichlich unlogisch und löchrig.

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Warum, nur so als Beispiel, schickt Pidgeon ihren besten Agenten in ein streng geheimes Archiv, um einen ebenfalls streng geheimen Bericht zu besorgen, der, wie sie genau weiß, absolut nichts enthüllt? Warum dringt Willis in irgendjemandes Haus ein und nimmt eine Familie als Geisel – und verschwindet dann, ohne etwas erreicht zu haben? Warum sitze ich nach eineinhalb Stunden noch immer hier und sehe mir den Schwachsinn an?

Oh ja, weil ich darüber schreibe.

Aber Sie tun das vermutlich nicht. Und obwohl es, wenn auch nur sehr flüchtig, Vergnügen bereitet, Helen Mirren dabei zuzusehen, wie sie großkalibrige automatische Waffen abfeuert – ehrlich, sollte MGM die finanziellen Probleme irgendwann in den Griff bekommen, sollte sie der nächste James Bond sein -, hat der Film letztendlich nichts zu bieten, das Ihre Zeit und Ihr Geld wert wäre.

Fazit: Trotz der hervorragenden Besetzung ist „R.E.D.“ ein Rohrkrepierer.

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