Der Dude tritt auf dem „Pfad zum großen Abentuer“ gegen den Duke an. Wer ist der härtere?
Der Trailer des Originals aus dem Jahre 1969
Der Trailer für das Remake der Coen-Brüder
Es ist schwer zu sagen, was man von dem „True Grit“-Remake der Coen-Brüder halten soll, das zu Weihnachten in den USA und im Jänner bei uns anläuft. Auf den ersten Blick sieht es nach einer Rückkehr zur Form des preisgekrönten „No Country For Old Men“ aus. Aber erinnern Sie sich noch, was passierte, als sie sich an einem Remake von „The Ladykillers“ versuchten? Erinnern Sie sich noch, was für ein zusammengepfuschtes Etwas das war?
Wird der neue „True Grit“-Streifen dem Vergleich mit dem alten standhalten? Es gibt nur eine Methode, dies festzustellen, und zwar durch einen Vergleich der Trailer...
Beste Mattie Rose
1969: Kim Darby, besser bekannt als Professor Brooks aus „Teen Wolf 2“.
2010: Haillee Steinfeld, besser bekannt als Little Girl aus einer Folge von Kelsey Grammers kurzlebiger nach-„Frasier“ Sitcom „Back To You“.
Der Sieger: Obwohl Haillee Steinfeld schon eine große Karriere vorausgesagt wird, hat sie noch nie eine Lehrerin in einer Fortsetzung eines Filmes über einen Teenager-Werwolf gespielt, der die Musik der Beach Boys liebt. Deshalb geht der Sieg an 1969.
Bester Rooster Cogburn
1969: John Wayne. Glatt rasiert. Klappe über dem linken Auge. Leicht missmutig. Tot.
2010: Jeff Bridges. Bärtig. Klappe über dem rechten Auge. Sehr düster. Demnächst in einem Film über ein magisches Computerspiel zu sehen.
Der Sieger: Eine schwere Entscheidung. Aber da John Wayne niemals in einem Film über ein magisches Computerspiel mitgewirkt hätte, geht der Punkt an 1969.
Bester Tom Chaney
1969: Jeff Corey, ein angesehener Charakterdarsteller, der auf der Schwarzen Liste stand und seine zwangsweise 12-jährige Abwesenheit vom Filmgeschäft dazu nützte, sein Wissen an Filmlegenden wie James Dean, Peter Fonda, Jack Nicholson und Robin Williams weiterzugeben.
2010: Der Typ aus „Die Goonies“.
Der Sieger: Diese Entscheidung ist leicht. 1969.
Beste Darstellung von Rooster Cogburn, wie er mit dem Zügel im Mund auf dem Rücken eines galoppierenden Pferdes zwei Revolver abfeuert
1969: Dieses Bild ist ein Beleg roher Männlichkeit. John Wayne hat nicht nur beide Waffen auf seine Angreifer gerichtet, auch sein Umgang mit dem Zügel ist beispielhaft. Sehen Sie nur, mit welcher Kraft er in das Leder beißt.
2010: Was zum Teufel soll das sein? Bridges hält seine Revolver in die Luft wie eine Tunte und traut sich nicht recht, auf den Zügel zu beißen. Selbst sein Pferd schämt sich, ihn tragen zu müssen.
Der Sieger: Wieder 1969.
Bester Slogan
1969: „As GRITTY as the Trail to High Adventure!” (dt. etwa „So steinig wie der Pfad zum großen Abenteuer!“) Ist der Pfad zum großen Abenteuer steinig? Gibt es überhaupt einen Pfad zum großen Abenteuer? Das diese und ähnliche Fragen nicht geklärt werden (können), ist zumindest ärgerlich.
2010: „Retribution“. („Vergeltung.“) So schlimm „As GRITTY as the Trail to High Adventure!” auch sein mag, so kann doch niemand ernsthaft behaupten, dass dieser Slogan wie der Titel eines Direct-to-Video-Actionfilmes von Steven Seagal aus den 1990-er Jahren klingt. Hier kann man es. Schämt Euch, Coen-Brüder! Schämt Euch!
Der Sieger: 1969, um Nasenlänge.
Beste Szene, in der Rooster Cogburn auf urkomische weise vom Pferd fällt, weil er betrunken ist
1969: Hier sieht man klassisches Vom-Pferd-Fallen. Beachten Sie das amüsant angewinkelte Knie, die sich noch immer an Cogburns Lippen befindliche Flasche und die Lässigkeit, mit der das Pferd das Ganze zur Kenntnis nimmt. Komisches Betrunken-vom-Pferd-Fallen kann gar nicht komischer werden als hier.
2010: Was? Im Trailer für das Remake von „True Grit“ fällt Rooster Cogburn gar nicht auf komische Weise vom Pferd? Nicht ein einziges Mal? Hoffentlich liegt das daran, dass die „Rooster Cogburn fällt auf komische Weise vom Pferd, weil er betrunken ist“-Szene im Film, selbst so episch ist, dass sie alles andere in den Schatten stellen würde. Falls nicht, ist es eine große Schande.
Der Sieger: 1969, ohne Zweifel.
Das Resultat
Ein klarer Sieg für das Original aus dem Jahre 1969. Das ist Beweis dafür, dass, obwohl die Coen-Brüder mit ihrem Trailer alle auf ihre Seite ziehen mögen, nichts besser ist, als den ganzen Tag zu Hause zu sitzen und alte John-Wayne-Filme anzuschauen, genau wie es ihr rassistischer alter Nachbar macht.
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