Ich bin auf http://filmundco.com übersiedelt.

Das Neueste

Ohne Limit (Review)

Sonntag, 17. April 2011

Bookmark and Share

 

Angeblich intelligenter Thriller bietet letztendlich doch nur schon Gewohntes

limitless_movie_poster

starslarge_2

Originaltitel: Limitless
Herstellungsland: USA 2011
Regie: Neil Burger
Drehbuch: Leslie Dixon, basierend auf dem Roman von Alan Glynn
Darsteller: Bradley Cooper, Robert De Niro, Abbie Cornish, Andrew Howard, Anna Friel, Johnny Whitworth, Tomas Arana, Robert John Burke, Darren Goldstein

„Ich leide nicht unter Größenwahn“, prahlt Eddie Morra (Bradley Cooper), der dreiste Held von „Ohne Limit“. „Ich habe ein Rezept für Größe“. Tatsächlich verfügt Eddie über einen großen Vorrat an durchsichtigen Pillen – es handelt sich um ein neues Präparat namens NZT-48, das noch nicht für den Markt zugelassen ist -, die es den Konsumenten erlauben, 100% ihres Gehirns zu benützen (anstatt der oft zitierten und mythischen 10%). Das bedeutet, dass Eddie, der zuvor ein wenig erfolgreicher Romanautor war, der noch dazu unter einer ständigen Schreibblockade litt, nun ein ganzes Buch in nur vier Tagen schreiben, in drei Tagen das Klavierspielen erlernen, sich Fremdsprachen durch bloßes Zuhören aneignen und durch bloßes Erinnern an Bruce-Lee-Filme Kung-Fu-Techniken anwenden kann.

limitless-review

So ein Wundermittel würden natürlich alle gerne in die Hände bekommen, weshalb es wenig überrascht, dass Eddie, der seinen Vorrat seinem verstorbenen Schwager zu verdanken hat bald herausfindet, dass er bei weitem nicht der einzige von NZT Abhängige ist. Schlimmer jedoch ist, dass die Nebeneffekte, etwa Blackouts, immer dramatischer werden, je mehr Pillen Eddie schluckt. Während eines besonders langen Blackouts soll er sogar eine Frau ermordet haben.

„Ohne Limit“, basierend auf einem Roman von Alan Glynn und von Neil Burger („The Illusionist“) elegant inszeniert, ist ein außergewöhnlich hektischer Film. Neben verschiedenen Action- und Thriller-Handlungssträngen muss der Streifen auch noch Zeit finden für Eddies Versöhnung mit seiner Ex-Freundin (Abbie Cornish) und seine Partnerschaft mit einem Tycoon (Robert De Niro, sträflich unterfordert), der die geistigen Ergüsse des Intelligenzlers zu seinem eigenen finanziellen Vorteil nützen möchte. Eddie wird so gescheit, dass er anfängt, die Zukunft vorherzusagen – eine praktische Fähigkeit für einen Gordon Gekko oder die X-Men, doch ein weiteres Detail des Films über Superintelligenz, das nicht den geringsten Sinn macht.

limitless-bradley-cooper-abbie-cornish-007

Die Story bewegt sich so schnell vorwärts wie der überintelligente Held, dessen neu gewonnene Geisteskraft verlangt, dass er ständig aktiv bleibt, weil er sonst explodieren würde (bildlich gesprochen). Um die rasende Schnelligkeit von Eddies Gedanken zu vermitteln, setzt Burger eine Reihe raffinierter Spezialeffekte ein, die zwar visuell atemberaubend sind, den Zuschauer aber nicht in die Handlung hineinziehen. Wahrscheinlich tut sich stilistisch so viel, damit wir nicht merken, dass viele Nebenhandlungsstränge nicht zu Ende geführt werden. Trotz der rastlosen Energie läuft bei „Ohne Limit“ letztlich wie gewohnt alles auf Schießereien und die Zerstörung von Eigentum hinaus. Mit ein wenig mehr Mut zum Risiko hätte dies ein besserer, eigenartigerer und düstererer Film werden können. Stattdessen ist es nur rasende Unterhaltung, die durchscheinen lässt, dass der Hauptdarsteller das Zeug zum Star hat. Wie intelligent man auch sein mag, Hollywood findet immer einen Weg, einen dümmer zu machen.

Fazit: Trotz interessanter Prämisse verkommt „Ohne Limit“ zu einem durchschnittlichen Thriller, der außer einigen tollen visuellen Effekten nichts Neues zu bieten hat.

0 comments

Kommentar veröffentlichen