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Vergessenes Juwel: The Commitments (1991)

Donnerstag, 10. Februar 2011

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Als ich gerade ins Teenageralter kam, hatte ich einen ganz seltsamen Musikgeschmack. Ich wollte nur Sachen von so hervorragenden Künstlern wie Transvision Vamp, Madonna und MC Hammer hören und lehnte alles ab, was meine Eltern so auflegten (*HUST* Joe Cocker *HUST*). Aber es gab ein ganz besonderes Album, das mir immer sehr gut gefiel, und das war der „The Commitments“ Soundtrack, der Alan Parkers brillante Dramödie über einige junge (und zwei nicht ganz so junge ) Iren aus der Arbeiterklasse, die eine Soulband gründen, begleitete.

„HAHA! Seht Euch nur diese verrückten weißen Leute an, die versuchen die größten Songs des amerikanischen Soul nachzusingen und den Hits von Otis Redding, Wilson Pickett, Aretha Franklin und James Brown ihren Stempel aufzudrücken. Ich lache ihnen in ihre schneeweißen Gesichter!“ Das war im Wesentlichen die Reaktion einiger Idioten Leute, die nicht kapierten (oder kapieren wollten), worum es geht. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Roddy Doyle und bezieht seinen Humor aus dem Umstand, dass die Einheimischen nicht die geringste Ahnung haben, was Soul eigentlich ist. Die bis dato unbekannten Darsteller wurden vor allem aufgrund ihrer musikalischen Fähigkeiten und nicht wegen ihres schauspielerischen Talents ausgewählt, doch jeder Charakter ist nuanciert, glaubwürdig und einer jener Typen, mit denen man in einem Pub in Streit geraten möchte.

Es mag zwar nicht ganz angebracht sein, „The Commitments“ ein Musical zu nennen, doch die musikalischen Nummern sind durchweg hervorragend. Andrew Strong ist einer jener Typen, die bei „X-Factor“ oder „Deutschland sucht den Superstar“ antreten und sofort hinausgewählt werden, weil Danii Minogue und Konsorten nicht wissen, was sie mit ihm anfangen sollen. Seine rauhe Stimme lässt viele Menschen glauben, man müsse nur schreien, m so zu klingen wie er (HALLO MARY), doch er ist ein ausgezeichneter Sänger, der jede Nummer zu seiner eigenen macht und einen – zumindest vorübergehend – vergessen lässt, dass es James Brown überhaupt gab. Das ist keine kleine Leistung.

Da er immer sehr beliebt war und sogar zum besten irischen Film aller Zeiten gewählt wurde, nehme ich mir vermutlich gewisse Freiheiten im Umgang mit der deutschen Sprache heraus, wenn ich ihn als „vergessen“ bezeichne, aber wesentlich mehr Menschen sollten sich „The Commitments“ ansehen, denn der Streifen ist schlicht und ergreifend brillant. Maestro, wenn Sie so gut wären…

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