Was kultige Frisuren anbelangt, geben die Amerikaner offensichtlich dem in den 90-er Jahren hochmodernen Rachel den Vorzug vor dem in den letzten zwei Jahren bei Mädchen beiderlei Geschlechts und insbesondere bei Lesben ungeheuer beliebten Bieber – zumindest an den Kinokassen. Die meisten halten Bieber für beschissen, doch am vergangenen Wochenende konnte er sich hochoffiziell auf den zweiten Platz katapultieren.
Am Freitag sah es, nachdem Justin Biebers Konzertfilm beachtliche $12,4 Millionen einspielte, so aus, als würde „Never Say Never“ dieses Wochenende dominieren. Solche Einnahmen am ersten Tag versprechen üblicherweise ein Wochenend-Einspielergebnis von mehr als $40 Millionen, doch Bieber hat eine ganz ähnliche Fanbasis wie „Twilight“, was bedeutet, dass die Anhänger zum ehestmöglichen Zeitpunkt in die Kinos strömen und so für einen wahren Hype sorgen, der jedoch bald wieder abflaut. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Mehrheit derer, die sich den Film am Samstag und/oder Sonntag ansahen, „Wiederholungstäter“ waren, vor allem wenn man bedenkt, dass „Never Say Never“ vor allem von Mädchen sehr gut bewertet wurde.
„Just Go With It“, das Remake der Walter-Matthau-Komödie „Cactus Flower“ („Die Kaktusblüte“), startete zwar etwas weniger fulminant ins Wochenende, konnte aber durch starken Zuschauerzuspruch am Samstag und Sonntag doch noch knapp den Sieg davontragen. Es sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass für die Sandler/Aniston-Komödie wesentlich mehr Tickets verkauft wurden, da 84% der Einnahmen von „Never Say Never“ auf die erhöhten Preise für 3D zurückzuführen sind.
„Just Go With It“ mag zwar hart zu kämpfen gehabt haben, aber der Film wird, nicht zuletzt dank des gestrigen Valentinstags, zumindest in dieser Woche noch reichlich Umsatz machen.
Die Erfolgsstory der Woche:
Der Überraschungserfolg des ersten Wochenendes des Jahres, an dem wirkliche Konkurrenz zu spüren war, ist „Gnomeo & Juliet“. Die Neuinterpretation von Shakespeares klassischer Liebestragödie (mit Gartenzwergen!) konnte fast $25,4 Millionen einspielen und somit „Coralie“ als erfolgreichster im Februar angelaufener Animationsfilm aller Zeiten ablösen. Der Streifen lief in weniger als 3000 Sälen. 58% der Tickets wurden für die 3D-Version verkauft. Der Publikumszuspruch war an allen Tagen des Wochenendes gleich stark.
Flop der Woche:
An an einem Wochenende, an dem vier neue Filme anliefen, von denen drei für die Jahreszeit ziemlich erfolgreich waren, musste wohl oder übel einer auf der Strecke bleiben. Dieser Pechvogel war „The Eagle“ mit einem bescheidenen Einspielergebnis von nicht ganz $8,7 Millionen. Das in der Römerzeit in Britannien spielende Epos mit Channing Tatum, der zwar gute Figur macht, aber nicht gerade ein glänzender Schauspieler ist, konnte offenbar bei den jugendlichen Kinogehern nicht punkten, während die älteren ähnliche Filme schon oft genug gesehen haben.
Trotz der vier neuen Filme hatte „The King´s Speech“ nur einen Umsatzrückgang von etwas mehr 6% zu beklagen und konnte bei einem Produktionsbudget von $15 Millionen allein in den USA schon mehr als $93,6 Millionen einspielen. Der Streifen mit dem stotternden König sollte bis zur Oscar-Verleihung weiter erfolgreich bleiben und könnte im Falle eines Sieges in der Kategorie „Bester Film“ in der Folge sogar noch zulegen.
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Die nordamerikanischen Top 10, 11. – 13. Februar 2011
1. Just Go With It, $30,514,732. Neu
2. Justin Bieber: Never Say Never, $30,256,601. Neu
3. Gnomeo & Juliet, $25,356,909. Neu
4. The Eagle, $8,684,464. Gesamt: $83,527,544
5. The Roommate, $8,126,025. Gesamt: $25,778,926
6. The King´s Speech, $7,230,790. Gesamt: $93,675,761
7. No Strings Attached, $5,810,291. Gesamt: $60,031,078
8. Sanctum, $5,661,705. Gesamt: $18,035,075
9. True Grit, $3,785,344. Gesamt: $160,355,029
10. The Green Hornet, $3,673,909. Gesamt: $92,405,961
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