Rund 25 Prozent der Gesamteinnahmen eines Filmes können im Zeitraum zwischen Oscar-Nominierung und Preisverleihung hereinkommen
Mitte der vergangenen Woche ließ der Online-Ticketverkäufer Fandango verlauten, dass „The King´s Speech“ die derzeit größte Attraktion im Angebot ist. Das halb historische Drama konnte nach der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen um 76% an Popularität bei den Kunden zulegen. Bekanntlich konnte „The King´s Speech“ gleich zwölf der begehrten Nominierungen einheimsen und ist somit ein ernsthafter Anwärter auf etliche der wichtigsten Preise, was erhebliche Mehreinnahmen zur Folge haben dürfte.
Die Auswirkungen von Oscar-Nominierungen auf das kommerzielle Leben eines Films sollte man nicht unterschätzen. In Hollywood geht man davon aus, dass nicht weniger als 25% der Gesamteinnahmen eines Filmes aus den vier Wochen zwischen der Bekanntgabe der Nominierungen und der Preisverleihung (heuer am 27. Februar) stammen können. Diese Regel berücksichtigt nur Filme, die noch im Kinoeinsatz sind, je kürzer desto besser, und ignoriert all diejenigen, die schon auf DVD/Blu-ray und über Streaming-Angebote in den Eigenheimen Einzug halten.
Natürlich ist dies keine ganz strenge Regel und ihre Logik ist durchaus anfechtbar: Vielleicht haben alle, die einen bestimmten Film sehen möchten, diesen bereits gesehen, wenn die Oscar-Nominierungen verlautbart werden. Aber in den meisten Fällen gibt es noch unerschlossene Publikumsschichten, was den Studios bekannt ist, weshalb sie einen Film länger in den Kinos laufen lassen, die Anzahl der Säle, in denen er läuft, erhöhen oder ihn gar noch einmal ins Kino bringen. Die Kinobetreiber sind zufrieden, denn die für Oscars nominierten Streifen bescheren ihnen volle Säle – und höhere Popcorn-Umsätze. Und das ist sehr wichtig, denn diese Einnahmen sind das Lebensblut der Kinounternehmen.
Die Preis-Anwärter schlagen sich zurzeit in den amerikanischen Kinocharts mehr als beachtlich. „The King´s Speech“ – für den Colin Firth und das gesamte Ensemble am Sonntag SAG Awards erhielten – hat nach zehn Wochen $72,2 Millionen eingespielt, während „Black Swan“ nach neun Wochen bei $90,7 Millionen und „The Fighter“ nach acht Wochen bei $78,7 Millionen hält. „True Grit“ ist der Überraschungshit des noch jungen Jahres und konnte mittlerweile bereits $148,3 Millionen einspielen.
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Die nordamerikanischen Top 10, 28. – 30. Jänner 2011
1. The Rite, $14,789,393. Neu
2. No Strings Attached, $13,410,229. Gesamt: $39,502,304
3. The Mechanic, $11,422,006. Neu
4. The Green Hornet, $11,184,361. Gesamt: $78,485,016
5. The King's Speech, $11,064,781. Gesamt: $72,179,688
6. True Grit, $7,518,265. Gesamt: $148,305,900
7. The Dilemma, $5,665,730. Gesamt: $40,824,185
8. Black Swan, $5,118,269. Gesamt: $90,722,310
9. The Fighter, $3,960,280. Gesamt: $78,278,204
10. Yogi Bear, $3,167,440. Gesamt: $92,509,281
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