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Dickste Freunde (Review)

Sonntag, 30. Januar 2011

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Gähn! Nicht genug Plot.

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Originaltitel: The Dilemma
Herstellungsland: USA 2011
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Allan Loeb
Darsteller: Vince Vaughn, Kevin James, Winona Ryder, Jennifer Connelly, Channing Tatum, Queen Latifah, Amy Morton, Chelcie Ross, Rance Howard, Clint Howard

„Dickste Freunde“ ist ein Film über Männerfreundschaft, Eishockey, betrügende Ehefrauen, aufgemotzte Autos, komische Raufereien, Football-Metaphern, mehr komische Raufereien, schlechte Tischmanieren und laute Rockmusik. Hätte er noch mehr Testosteron, würden ihm Haare auf der Brust wachsen.

Was ganz in Ordnung ist. Eine gute Echte-Männer-Farce – man denke etwa an „Hangover“, „Die Hochzeits-Crasher“ oder den Klassiker „Animal House“ – kann ein rohes, anzügliches Vergnügen sein. Aber das ist schwer zu schaffen.

Und „Dickste Freunde“ beweist dies einmal mehr.

Star des Films ist der derbe Clown Vince Vaughn als Finanzvorstand eines Unternehmens für Fahrzeugtechnik. Seinen kleinen Kumpel und Starerfinder spielt der Barney-Geröllheimer-Doppelgänger Kevin James. Doch am Vorabend ihrer größten Firmenpräsentation findet Vaughn heraus, dass James von seiner Ehefrau mit einem jungen Schönling betrogen wird.

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Er steht nun vor einem scheinbar großen Dilemma (worauf der Originaltitel anspielt): Soll er seinem Freund sagen, was er gesehen hat?

Die Frage ist durchaus eine Überlegung wert, aber sie ist nicht unbedingt eine gute Prämisse für einen Spielfilm. Ein dunkles Geheimnis zu bewahren kann im realen Leben für Spannungen sorgen, doch auf der Leinwand ist es vor allem frustrierend. Es ist kein Geschehen, sondern lediglich eine aufgeschobene Handlung, und dafür kann man das Publikum nur schwer begeistern.

Der Regisseur dieser Komödie ist auch eine seltsame Wahl. Ron Howard begann seine Karriere hinter der Kamera mit unkonventionellen Komödien – „Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus“, einer seiner ersten Hits, handelte unter anderem von einem vom Leichenschauhaus aus geführten Escort-Service. Und er war immer ein solider Handwerker, wenn er auch nie wirklich Großes zuwege brachte. Seine Stärke sind Filme, in denen eine kleine Gruppe von Menschen ein gemeinsames Ziel erreichen möchte – „Schlagzeilen“, „Apollo 13“, „Frost/Nixon“, selbst „Eine Wahnsinnsfamilie“.

Aber Howard scheint nicht recht zu wissen, welche Stimmung er hier verbreiten möchte. Die Story schwankt zwischen Melodrama und Farce hin und her und die Darsteller scheinen in verschiedenen Filmen mitzuspielen.

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Die männlichen Stars spielen reinrassige Komödie. Vaughn spielt den aggressiven Charmeur, den er seit „Swingers“ eigentlich immer gibt und mittlerweile aus dem Effeff beherrscht, und James – in einer nicht wirklich gut geschriebenen Nebenrolle – ist wie gewohnt der wohlbeleibte Verlierer.

Wie es Männern, die aussehen, als kämen sie gerade von einem all-you-can-eat Pfannkuchenfrühstück, imstande sein sollen, auf Frauen anziehend zu wirken, die aussehen, als wären sie gerade auf dem Weg zu einem Photoshooting für Vogue, ist ein Rätsel, dessen Lösung wohl nur sehr von sich eingenommenen Schauspielern und sexistischen Drehbuchautoren bekannt ist.

Aber viel entscheidender ist, dass die beiden Damen in einem ganz anderen Film spielen - und der ist keine Komödie. Jennifer Connelly weint sich auf sehr attraktive Weise die Augen aus dem Kopf. Winona Ryder sieht aus wie 40 Kilogramm Stacheldraht – spitz und dünn und gefährlich. Es wirkt fast so, als spiele sie in „Black Swan II“ mit.

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Es gibt 2 ½ gute Szenen in „Dickste Freunde“, alle mit Vaughn im Mittelpunkt - die obligatorische Lasst-uns-kämpfen-bis-das-ganze-Appartement-zerstört-ist Szene, ein feierlicher Toast, der völlig danebengeht, und ein Teil einer unüberlegten „Intervention“. Und Channing Tatum, der Ryders schönen jungen Liebhaber gibt, beweist, dass er durchaus Sinn für Humor hat (den er auch dringend braucht, wenn man sich seine Karriere so anschaut).

Aber 2 ½ gute Szenen sind eindeutig zu wenig für einen Film, der eindreiviertel Stunden dauert, und schon gar kein Grund, sich in die Kälte hinauszubegeben und sich auf den Weg ins Kino zu machen. Hier gibt es kein „Dilemma“ - nur eine simple Enttäuschung.

Fazit: Eine Möchtegern-Komödie, die meint, auf Plot und Humor verzichten zu können.

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