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Black Swan (Review)

Samstag, 22. Januar 2011

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Darren Aronofskys Film ist eine wirre Mischung aus „Die roten Schuhe“, Romanskis „Ekel“ und einigen Prisen Cronenberg- und Argento-Horror

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Originaltitel: Black Swan
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Darren Aronofsky
Drehbuch: Mark Heyman, Andres Heinz, John J. McLaughlin, basierend auf einer Geschichte von Andres Heinz
Darsteller: Natalie Portman, Mila Kunis, Vincent Cassel, Winona Ryder, Barbara Hershey, Benjamin Millepied, Ksenia Solo, Kristina Anapau, Janet Montgomery

Eines vorneweg: In einer Welt beschissener Filmposter gebührt diesen vier Schönheiten höchstes Lob. Mögen Ihre Augäpfel sie einsaugen und Ihre Gehirnsäfte vor begeistertem Wohlgefallen fließen.

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Nun zum Rest: Der beste Rat, den ich allen geben, die sich „Black Swan“ ansehen möchten, ist, sich einen möglichst robusten Helm aufzusetzen, denn sie werden von einem der schwülstigsten, melodramatischsten und am wenigsten subtilen Filme aller Zeiten wiederholt heftige Schläge auf den Kopf erhalten.

Darrenaranarrenaronofskys in der Welt des professionellen Balletts angesiedeltes Psychodrama über extremen Druck, Ehrgeiz, Eifersucht und Paranoia erreicht oft so unkontrollierbare Höhen schauspielerischen Getues, dass selbst ein König des Verrückten wie Vincent Cassel inmitten all der pseudopsychoanalytischen Spielchen und Übertreibungen noch halbwegs normal und zurückhaltend wirkt.

Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, doch der wiederholte Einsatz von lauten Geräuschen, um billigen Schocks den nötigen Nachdruck zu verleihen, und die ermüdende Allgegenwart von Spiegeln in nahezu jeder Szene, die die gebrochenen Persönlichkeiten der Charaktere symbolisieren sollen, ist schwerlich der Gipfel origineller - oder hintergründiger - Filmkunst.

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Es ist jedoch eine beeindruckende Leistung der CGI-Abteilung, dass der Kameramann nie auch nur in einem einzigen der unzähligen Spiegel zu bemerken ist, obwohl er angesichts der Kamerafahrten und –drehungen immer und überall zu sehen sein müsste. Bravo!

Großes Lob gebührt auch Natalie Portman, die sich von einem pathetischen Fußabstreifer in eine verrückte Schwanenkönigin verwandelt, wobei sie zwischendurch kurz innehält, um sich ein wenig verwirrt und geil mit der mit ihr konkurrierenden Ballerina Mila Kunis (ebenfalls hervorragend) zu verlustieren, und ihren spindeldürren Körper immer wieder mehr oder weniger gekonnt ballettähnlich verbiegt.

Unglücklicherweise kann die magere Handlung das Gewicht ihrer eigenen emotionalen Intensität ebenso wenig tragen, wie Natalie Portmans fragiler Körper ihren riesigen Schädel zu tragen in der Lage sein sollte, weshalb dass Ganze im letzten Akt in sich zusammenstürzt und das Publikum verwirrt zurücklässt.

Aber immerhin befriedigt sie sich in einer Szene selbst. Es ist also nicht alles schlecht.

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