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Susannah York - Ein Leben in Clips

Montag, 17. Januar 2011

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Susannah York, britischer Filmstar der 1960-er Jahre, verstarb vorgestern im Alter von 72 Jahren. Ein Rückblick auf ihre Karriere

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Susannah Yolande Fletcher kam 1939 im Londoner Stadtteil Chelsea zur Welt. Nachdem sie ihre Kindheit und Jugend größtenteils in Schottland zugebracht und an der Royal Academy of Dramatic Art studiert hatte, spielte 1960 sie in dem Highland-Armeedrama „Tunes of Glory“ („Einst ein Held“) ihre erste größere Filmrolle und im folgenden Jahr in Lewis Gilberts „The Greengage Summer“, ihre erste Hauptrolle, ein britisches Mädchen, das während des Urlaubs in Frankreich die Liebe und die Sexualität entdeckt. Ihre Assoziation mit freizügigen Themen setzte sich in „Freud“ fort, wo sie neben Montgomery Clift zu sehen war. Ihre Karriere erhielt durch den oscarprämierten Film „Tom Jones“ (1963), in dem York die einzig wahre Liebe von Albert Finneys Tom spielte, weiteren Aufschwung. Obwohl ihre Sophie weniger unzüchtig war als der Rest des Films, hatte sie viel Spaß, wie man im Trailer sehen kann.

Yorks Karriere florierte während der gesamten 60-er Jahre mit Rollen in „Sands of the Kalahari“ („Die Verdammten der Kalahari“), den Spionageabenteuern „Kaleidoscope“ („Der Gentleman-Zinker“) und „Sebastian“ („Der mysteriöse Mr. Sebastian“) sowie als Sir Thomas Mores Tochter in „A Man for All Seasons“ („Ein Mann zu jeder Jahreszeit“) im Jahre 1966. (Das war übrigens auch das Jahr, in dem sie die Geschichte von „Jackanory“ im Fernsehen erzählte und so ihre spätere Karriere als Kinderbuchautorin quasi vorwegnahm.) Ein Höhepunkt ihrer Karriere war „The Killing of Sister George“ („Das Doppelleben der Sister George“), Robert Aldrichs schwarze Komödie aus dem Jahre 1968, in der Beryl Reid das heilige Monster der leichten Unterhaltung spielte und York ihre Geliebte namens Childie spielte. Der folgende Clip zeigt den Moment, in dem Georges Macht über Childie zu schwinden beginnt.

Darauf folgten Rollen in viel Aufmerksamkeit erregenden Produktionen wie „Oh! What a Lovely War“ und „Battle of Britain“ („Luftschlacht um England“). York ließ die 1960-er Jahre mit einer Oscar-Nominierung und einer BAFTA-Auszeichung für ihre Rolle in Sydney Pollacks Tanzmarathondrama „They Shoot Horses, Don´t They?“ („Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß“) ausklingen. Yorks Alice war eine angehende Schauspielerin und Rivalin von Jane Fondas Gloria. In der folgenden Szene nimmt die Erschöpfung der Teilnehmer tödliche Ausmaße an, worunter Alices Psyche sehr zu leiden hat.

York übernahm die Hauptrolle in einer TV-Verfilmung von „Jane Eyre“, was ihr eine Emmy-Nominierung einbrachte, und war dann neben Elizabeth Taylor in „Zee and Co.“ („X, Y und Zee“) in einer Rolle zu sehen, die ziemlich stark an Childie in „Sister George“ erinnerte. Außerdem wirkte sie in einer Adaption von kurt Vonneguts „Happy Birthday, Wanda June“ (1971) mit. Für ihre Rolle in Robert Altmans „Images“ („Spiegelbilder“) - sie spielte in dem Streifen eine Kinderbuchautorin, die mit den Folgen eines Nervenzusammenbruches fertig werden muss – wurde sie in Cannes mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. In der folgenden Szene harmoniert ihre Darstellung perfekt mit der Unheimlichkeit des Sounddesigns und der verstörenden Effekte.

Sie war neben Glenda Jackson in der Filmversion von Jean Genets „The Maids“ („Die Zofen“) zu sehen, einem weiteren Psychodrama um Identität und sexuelle Verdrängung – mit Sicherheit ein Projekt, das wenig dazu beitrug, ihre Aussichten im Mainstream-Kino zu verbessern. Hier sehen wir die beiden großartigen Darstellerinnen beim Spiel, wobei York gerade die Rolle der Hausherrin übernommen hat.

Gegen Ende der 1970-er Jahre wandte sich York – trotz ihrer Cameo-Auftritte als Supermans kryptonische Mutter – mehr und mehr der Bühne und dem Fernsehen zu und machte sich daran, eine Familie zu gründen. 1980 schrieb sie das Drehbuch für „Falling In Love Again“ („Midlife Crisis“), nachdem sie das Theaterstück inszeniert hatte, und in den 1990-er Jahren feierte sie auf der Bühne Erfolge, unter anderem mit der Royal Shakespeare Company (etwa in „The Merry Wives of Windsor“ und als Gertrude in „Hamlet“).

In jüngerer Vergangenheit spielte sie wiederkehrende Rollen in den Fernsehserien „Casualty“ und „Holby City“. Sie hatte eine erfüllte, nuancierte und immer berührende Karriere.

• Susannah York (Susannah Yolande Fletcher), Schausspielerin, gebornn am 9. Jänner 1939; gestorben am 15. Jänner 2011

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