Vergessenes Juwel: Romy und Michele (1997)

Donnerstag, 20. Januar 2011

Wenn Leute behaupten, dass nie einer oder eine der sechs „Friends“ einen besonderen Eindruck auf der Leinwand hinterlassen hat, dann tendiere ich dazu, sie herzhaft auszulachen, ehe ich sie Tango-e und davonlaufe. Schließlich war Matt LeBlanc in den „Drei Engel für Charlie“-Filmen und dem Streifen mit dem Baseball spielenden Affen zu sehen, David Schwimmer lieh seine Stimme „Madagaskar“ UND „Madagaskar 2“, Courteney Cox spielte in den „Scream“-Filmen ein echtes Miststück und Jennifer Aniston wusste, ehe sie sich entschied, in jeder beschissenen romantischen Komödie zu suhlen, in „Alles Routine“ und „The Good Girl“ zu überzeugen. Und Lisa Kudrow drehte diesen Film:

Sie haben vielleicht schon anhand des englischen Originaltitels erkannt, dass der Streifen von zwei Frauen namens Romy und Michele handelt, die ein Treffen ihrer Highschool-Abschlussklasse besuchen. Die beiden sind verrückte California Girls, die Kleider entwerfen und aus dem feinsten Plastik selbst herstellen, doch der Gedanke, wieder auf die Schlampen zu treffen, die ihnen während der Schulzeit das Leben zur Hölle machten, lässt sie unsicher werden, weshalb sie sich als äußerst erfolgreiche Karrierefrauen hinstellen. Da ich nicht allzu viel verraten möchte, werde ich nichts weiteres sagen, sondern Sie für sich selbst entscheiden lassen, ob sich die beiden jungen Frauen an ihre ehemaligen Klassenkameraden anpassen oder erkennen, dass sie besser sind als die anderen, und sich einen Dreck drum scheren, was man von ihnen hält.

„Romy and Michele´s High School Reunion“ ist ein charmanter, witziger und alberner Film, den man bald wieder vergessen hat. Einer Person gebührt dennoch besonderes Lob: Ich spreche von Leslie Brown, jener Frau, die für die vorzüglichen und zuweilen erschreckend 1990-er-Jahre-artigen Kleider verantwortlich zeichnete, die in dieser Komödie getragen wurden. Ich persönlich bin der Ansicht, dass jede Frau ein superkurzes PVC-Kleid mit einem Besatz aus falschem Pelz besitzen sollte. Und nur für den Fall, dass das noch nicht genug an die 1990-er erinnert, gibt es die obligatorische Tanzszene.