Die Leute mögen Sylvester Stallone wie Fußball oder den Golf. Wenn er in irgendetwas nur halbwegs Unterhaltsamem auf der Leinwand zu sehen ist, werden die Fans nur allzu gerne Eintrittskarten kaufen. Und genau das taten sie auch am zweiten Wochenende, an dem „The Expendables“ in den amerikanischen Kinos läuft, wodurch weitere $16.5 Millionen in die Kassen gespült wurden und das Gesamteinspielergebnis auf $64.9 Millionen gesteigert werden konnte. Natürlich war es angesichts solcher Zahlen ein Leichtes, den ersten Platz der Charts zu verteidigen, was aber nicht besonders schwer fiel, da die Konkurrenz äußerst mager war.
Fox, ein Studio, das immer ein gutes Gespür für kommerzielle Chancen hatte, wenn auch oft auf Kosten der Kunst, brachte die „Twilight“-Parodie „Vampires Suck“ (ein wahrlich treffender Titel!), die mit Einnahmen von $12.2 Millionen auf den zweiten Platz der Charts vorstoßen konnte. Da diese seichte Komödie schon am Mittwoch anlief, vermochte sie bisher schon insgesamt $18.6 Millionen einzuspielen. Wer sieht sich solch einen Schwachsinn an? Unerklärlicherweise konnte sie mehr Geld einspielen als „Piranha 3D“, der solide gemachte Horror-Schocker von Alexandre Aja („Haute Tension”, „The Hills Have Eyes”). „Piranha 3D” brachte $10 Millionen ein und schaffte es damit nur auf den 6. Platz, sollte aber aufgrund guter Mundpropaganda einige Wochen in den Charts bleiben können. Der Film ist wirklich recht spaßig – sofern man das Hirn ausschaltet.
Werbung
Lake Havasu war nicht der einzige Ort, an dem Unmengen neuen Blutes vegossen wurden. Drei weitere neue Filme schafften es unter die Top Ten, ein Beweis dafür, dass diese unspektakuläre Sommer-Blockbuster-Saison sich langsam totläuft, während Hollywood die letzten Reste verramscht. Warner Bros. brachten die Komödie „Lottery Ticket” heraus, die mit Einnahmen von $11.1 Millionen auf dem vierten Platz einstieg, während Universals „Nanny McPhee Returns” [dt. „Eine zauberhafte Nanny - Knall auf Fall in ein neues Abenteuer“] $8.3 Millionen einspielen konnte und auf dem siebenten Platz landete. Die romantische Komödie „The Switch“ mit Jennifer Aniston und Jason Bateman brachte enttäuschende $8.1 Millionen ein und schaffte es nur auf den achten Platz.
Die Einnahmen dieses Kinosommers dürften in etwa an diejenigen des Sommers 2009 herankommen. Die genauen Zahlen sind zwar noch nicht bekannt, aber die Studios und die Kinobetreiber dürfen alles in allem wohl zufrieden sein. Abgesehen von den Einnahmen waren die Filme dieses Sommers enttäuschend. Zu viel infantiler Nonsens, der leider in Hollywood zur Norm geworden ist, und viel zu wenig Originalität.
Am kommenden Wochenende bringt Fox „Avatar: Special Edition“ in die Kinos. James Camerons Science-Fiction-Riesenhit - jetzt noch um 8 Minuten länger! – wird auf ungefähr 700 Leinwänden gezeigt werden und es wird sich zeigen, ob er zwei Filme, die in wesentlich mehr Sälen laufen werden, schlagen kann, nämlich Liongates Horrostreifen „The Last Exorcism“ und Screen Gems Thriller „Takers“.
US Top Ten, 20-22 August 2010
1. The Expendables, $16.5m. Total: $64.9m
2. Vampires Suck, $12.2m. Total: $18.6m
3. Eat Pray Love, $12m. Total: $47.1m
4. Lottery Ticket, $11.1m
5. The Other Guys, $10.1m. Total: $88.2m
6. Piranha 3D, $10m
7. Nanny McPhee Returns, $8.3m
8. The Switch, $8.1m
9. Inception, $7.7m. Total: $261.8m
10. Scott Pilgrim Vs the World, $5m. Total: $20.7m
Verwandte Beiträge:
US-Kinocharts: The Expendables ballern sich an die Spitze
0 comments
Kommentar veröffentlichen