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Die Legende von Aang (Review)

Sonntag, 22. August 2010

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M. Night Shyamalan macht aus der beliebten Anime-Serie 103 Minuten überproduzierten, gekünstelten Nonsens

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Originaltitel: The Last Airbender
Herstellungsland: USA 2010
Regie: M. Night Shyamalan
Drehbuch: M. Night Shyamalan
Darsteller: Noah Ringer, Dev Patel, Nicola Peltz, Jackson Rathbone, Shaun Toub, Aasif Mandvi, Cliff Curtis, Seychelle Gabriel

Ich bin mir nicht sicher, ob M. Night Shyamalan je einen Menschen getroffen hat. Der Herr hat offensichtlich nicht die geringste Ahnung, auf welche Weise Menschen denken, sprechen, interagieren oder sonst auf diesem unserem Planeten existieren. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob M. Night Shyamalan nicht für „The Sixth Sense“ und „Unbreakable“ seine Seele an einen Kobold verkauft hat, denn mit diesen beiden Filmen hatte unser Freund wirklich Riesenglück. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob M. Night Shyamalan nicht seine gesamte Freizeit damit zubringt, sich selbst im Spiegel zu bewundern. M. Night Shyamalan ist ein inkompetenter Verrückter. Bitte, Hollywood: HÖR AUF, DEIN GELD IN DIE GELDVERBRENUNGSANLAGE NAMENS M. NIGHT SHYAMALAN ZU WERFEN!

„Die Legende von Aang“ gehört zu den seltsamsten Filmen, die mir je untergekommen sind, und es kostete mich einiges an Überwindung, bis zum Abspann durchzuhalten. Erzählt wird die Geschichte von Aang (Noah Ringer), einem kleinen, glatzköpfigen Kind, das auf einem riesigen fliegenden Bison reitet und wahrscheinlich der Retter der Menschheit ist. Er schläft eine Zeit lang in einem Block aus Eis (wie man das halt so macht), und als er dann aufwacht, ist er ganz allein und halb erfroren und findet sich inmitten eines Krieges zwischen den vier Elementarvölkern (Erde, Wasser, Luft, Feuer) wieder. Das ganze lässt sich beschreiben als Captain America trifft auf Jesus trifft auf Rip van Winkle, aufgepeppt mit einer Spur „Carrie“, damit zumindest ansatzweise Spannung aufkommt. (Manchmal bewegt Aang Dinge mit Hilfe seiner Emotionen. Er bekommt auch seine Periode.) Es ist eine unterhaltsame, klassische Formel (mit fliegendem Bison!) und „Die Legende von Aang“ hätte ein unterhaltsamer, klassischer Abenteuerfilm für Kinder werden können. ABER NEIN.

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Shyamalan wurde zu Recht für die eigenwillige Besetzung dieses Filmes kritisiert – „Die Legende von Aang“ spielt in einem ausdrücklich von der asiatischen Kultur beeinflussten Universum, aber Shyamalan hat sich dazu entschlossen, alle Hauptrollen ausschließlich mit Weißen zu besetzen (ich bin mir sicher, er hat dafür irgendeine dämliche Erklärung, in der die Phrase „postrassische Gesellschaft“ vorkommt). Die Bewohner der der edlen, friedliebenden Wassernation sind lilienweiße Hippies. Die Bewohner der schmutzigen Erdnation sind auf exotische Weise dreckige Chinesen. Die Bewohner der bösen, imperialistischen, die Welt zerstörenden Feuernation sind dunkelhäutige indische Idioten. Die Bewohner der Luftnation sind ausgestorben. Das ist so durchschaubar, dass man durchaus von Rassismus sprechen kann.

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„Die Legende von Aang“ ist unbeholfen und schwerfällig geschnitten, das Tempo des Films gletscherartiger Langsamkeit. Man hat fast das Gefühl, ein Heimvideo von jemandes Heimvideo vom letzten Tai-Chi-Kurs zu sehen, wenn denn Tai Chi rassistisch wäre. Das Drehbuch scheint einige hundert Mal durch Google Translate gejagt worden zu sein. Hier sind einige der Sätze, die tatsächlich von M. Night Shyamalan geschrieben wurden, damit sie echte Schauspieler vor einer echten Kamera aufsagen: „This time we show the fire nation that we believe in our beliefs as much as they believe in theirs.“ „Wake up, young man. I am Commander Zhao. I set this trap for you.“ „It’s led by a princess, because her father died.“ „Bring me ALL YOUR ELDERLY.“„Again, I offer my condolences on your nephew burning to death in that terrible accident.“ („diese Mal zeigen wir der Feuernation, dass wir an unsere Überzeugungen genauso glauben wie sie and die ihren.“ „Wach auf, junger Mann. Ich bin Commander Zhao. Ich habe diese Falle für Dich aufgebaut.“ „sie wird von einer Prinzessin geführt, weil ihr Vater starb.“ „Bringt mir ALL EURE ALTEN.“ „Ich bringe nochmals mein Bedauern zum Ausdruck, dass Ihr Neffe bei diesem furchtbaren Unfall verbrannt ist.“)

M. Night Shyamalan, ich bringe hiermit mein ehrliches Bedauern zum Ausdruck, dass Ihre Karriere bei diesem furchtbaren Unfall auf der Strecke geblieben ist.

Fazit: Einer der künstlerisch, wenn auch leider nicht finanziell, größten Flops der letzten Jahre. Kaum Handlung, schwache Darsteller, unterirdisch schlechtes Drehbuch und dazu noch nachträglich hinzugefügte 3D-Effekte, gegen die diejenigen von „Kampf der Titanen“ fast noch gut aussehen. Tun sie sich und ihren Kindern einen Gefallen und sehen Sie sich die Originalserie auf DVD an.

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