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Beilight – Biss zum Abendbrot (Review)

Freitag, 10. September 2010

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Genauso blutleer und langweilig wie die Filme, die auf die Schaufel genommen werden

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Originaltitel: Vampires Suck
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Jason Friedberg, Aaron Seltzer
Drehbuch: Jason Friedberg, Aaron Seltzer
Darsteller: Jenn Proske, Matt Lanter, Diedrich Bader, Chris Riggi, Ken Jeong, Anneliese van der Pol, Mike Mayhall, Rett Terrell, Stephanie Fischer

Im Juni 2009 erstellte ein gewitzter YouTube-Nutzer unter Verwendung von Clips aus der nun schon klassischen Fernsehserie „Buffy the Vampire Slayer“ und dem ersten „Twilight“-Film ein unterhaltsames Video, in dem Buffy und Edward zum Liebespaar werden. In dieser sechsminütigen Spielerei steckt weit mehr Kreativität als in den 88 Minuten von „Beilight – Biss zum Abendbrot“.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Jason Friedberg und Aaron Seltzer, das Regie führende und Drehbuch schreibende Duo, das die Welt schon mit einer ganzen Reihe von Genrefilmparodien („Date Movie“, „Meine Frau, die Spartaner und ich“) beglückt hat, das „Twilight“-Filme annehmen. Heraus kam „Beilight – Biss zum Abendbrot“, ein Streifen, der genauso farblos und widerlich ist wie die Vampire, die er durch den Kakao ziehen will.

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Der Plot ist nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Sketches, die lose auf Szenen aus den ersten beiden „Twilight“-Filmen basieren, die geradezu prädestiniert scheinen für Slapstick-Einlagen, Missgeschicke aller Art, Witze über Kanadier und peinliche Tanzeinlagen. Becca (Jenn Proske) zieht mit ihrem alleinerziehenden Vater (Diedrich Bader) nach Sporks (Haha!) im US-Bundesstaat Washington, wo sie den funkelnden Vampir Edward Sullen (Matt Lanter, „90210“) und den süßen Werwolf Jacob (Chris Riggi), der immer mit nacktem Oberkörper herumläuft, kennenlernt. Sie verbringt ihre Zeit damit, ausgehungerte Blutsauger und eindimensionale Klassenkameraden abzuwehren, während sie die verzweifelt versucht, ein ideales Date für ihren Abschlussball zu finden, der unter dem Motto „Vampire“ steht.

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Die meisten humoristischen Einlagen, bestehen darin, dass irgendjemandem ins Gesicht geschlagen wird. daneben gibt es Unmengen von Anspielungen auf popkulturelle Phänomene vergangener Jahre (interessiert sich noch jemand für die Kardashians?). Der beste visuelle Gag ist ein riesiger Kaktus, den Becca nach sporks mitbringt („Twilight“-Heldin Bella stammt aus Phoenix, Arizona). Und trotz der ständigen Seitenhiebe auf die Pro-Abstinenz-Einstellung der Originalserie gibt sich „Beilight – Biss zum Abendbrot“ genauso zugeknöpft. Nur eine Figur zieht sich aus – wahrscheinlich eine Vorsichtsmaßnahme, um in den USA die Freigabe ab 13 nicht zu gefährden, die notwendig ist, um das typische „Twilight“-Publikum erreichen zu können.

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Proske liefert eine amüsant treffsichere Nachahmung von Kristen Stewarts schlafwandelnder Bella, komplett mit ausdrucksloser Erzählstimme aus dem Off und schlechter Körperhaltung, aber sie ist gehandikapt durch ihre Fähigkeit, mehr als einen Gesichtsausdruck zur Schau zu stellen. Lanter hat es da leichter – seine Aufgabe als Edward besteht im Wesentlichen darin, zu starren und dafür zu sorgen, dass seine Frisur richtig sitzt. Für die lustigsten Momente sorgt Ken Jeong, der kurz vor Ende auftaucht. Aber selbst in einem scharlachroten Umhang und mit Perücke kann er die vorangegangenen 80 Minuten nicht vergessen machen.

„Beilight – Biss zum Abendbrot“ bietet genug erkennbare Anspielungen, dass sich eingefleischte „Twilight“-Fans, die über ein wenig Sinn für Humor verfügen, davon angesprochen fühlen können. Wer hingegen „Twilight“ nicht mag, sollte lieber auf YouTube surfen.

Fazit: Unnötige, weitgehend humorfreie Parodie langweiliger Filme, der wohl nur eingefleischte Fans und ganz einfache Gemüter etwas abgewinnen können.

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