Ich bin auf http://filmundco.com übersiedelt.

Das Neueste

Resident Evil: Afterlife (Review)

Samstag, 18. September 2010

Bookmark and Share

 

Milla Jovovich stellt in diesem Klon-Baby von „The Matrix“ und „Blade II“ einmal mehr ihre martialischen Fähigkeiten unter Beweis

Resident-Evil-Afterlife-Poster

starslarge_1

Originaltitel: Resident Evil: Afterlife
Herstellungsland: UK/D/USA 2010
Regie: Paul W. S. Anderson
Drehbuch: Paul W. S. Anderson
Darsteller: Milla Jovovich, Ali Larter, Kim Coates, Shawn Roberts, Sergio Peris-Mencheta, Spencer Locke, Wentworth Miller, Sienna Guillory, Kacey Barnfield, Boris Kodjoe, Norman Yeung

„Resident Evil: Afterlife“, der vierte Teil in Paul W. S. Andersons auf der beliebten Videospiel-Reihe beruhenden Schreckensvision, ist so nonchalant, dass die allumfassende Prämisse nicht erklärt wird. Die Seuche, die dafür sorgt, dass Untoten die ganze Welt überschwemmen, ist schlicht und ergreifend eine Tatsache. Diese Zombies sind unerfreulich und müssen totgeschlagen werden wie lästige Fliegen, obwohl es besser ist, zu diesem Zweck eine Uzi einzusetzen.

In den vorangegangenen Filmen entwickelte Alice, die von der mürrischen und anmutigen Milla Jovovich gespielte Heldin, dank einer, ah, Mutation oder irgendeinem anderen Loch im Plot Superkräfte (und Klone). Falls ihnen die Vorgeschichte unbekannt sein sollte: Die ruchlose Umbrella Corporation setzte versehentlich ein genetisches Experiment, das so genannte T-Virus, frei, das zur Lebensverlängerung gedacht war. Sein bedauernswerter Nebeneffekt? Es reanimiert tote Zellen. Daher die Zombie-Apokalypse.

resident-evil-afterlife-milla-jovovich-scene2

Aber arme Alice. Diesmal wurden ihr ihre ungeheuren Fähigkeiten von Albert Wesker (Shawn Roberts, der sich nach Kräften bemüht, den Agenten Smith aus „The Matrix“ zu imitieren), dem vorsitzenden der Umbrella Corporation, geraubt. Er ist der Böse, weil er eine Sonnenbrille trägt und mit entfernt britisch klingendem Akzent spricht.

Sie kämpfen, doch die nun sterbliche Alice entkommt, reißt sich ein Flugzeug unter den Nagel und trifft in Alaska auf ihre alte Freundin Claire Redfield (Ali Larter, die praktischerweise an Amnesie leidet). Ein rätselhaftes Radiosignal führt sie zu den Überresten von Los Angeles.

resident-evil-afterlife-larter-jovovich

Nachdem sie optisch ansprechend über den schwelenden H-O-L-L-Y-W-O-O-D-Schriftzug geflogen sind, landen sie auf dem Dach eines Gefängnisses, wo Überlebende – Schauspieler und Produzenten in engen Muskelshirts – eine Horde Untoter in Schach halten. Die Gruppe entkommt und schießt sich einen Weg zu einem vor der Küste liegenden Tankschiff frei, der möglicherweise Zufluchtsstätte weiterer Überlebender, aber auf jeden Fall Aufenthaltsort widerwärtigerer Dinge ist, zum Beispiel von Zombie-Dobermännern, deren Köpfe aufplatzen und den Blick auf gezahnte Tentakel freigeben.

Wie bei jedem weiteren Teil einer Videospiel-Reihe erwartet man sich auch von jeder Fortsetzung dieses Film-Franchise neue überraschende Wendungen und tolle visuelle Effekte auf dem neuesten Stand der Technik. Davon ist im Falle von „Resident Evil: Afterlife“ nichts zu bemerken. Anderson ist diesmal, nachdem er die beiden vorangegangen Episoden von anderen inszenieren ließ, Regisseur, Produzent und Drehbuchautor in Personalunion. Seine Kamera leidet unter ADHD (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und wechselt ständig die Perspektive, während in seinen Zeitlupen-Actionszenen der Bullet-Time-Effekt, den wir erstmals vor mehr als einem Jahrzehnt in „The Matrix“ erleben durften, wiederverwertet wird. Die altbackenen 3D-Tricksereien – fallender Schnee, in Richtung Kamera fliegende Wurfsterne, etc. – vermögen auch nicht zu begeistern.

resident-evil-afterlife-milla-jovovich-scene

Doch für Filme, die auf Videospielen basieren, müssen diese Mängel nicht notwendigerweise den Todesstoß bedeuten. Das Zielpublikum (Leute, die Videospiele spielen) möchten Alice dabei zusehen, wie sie springt, läuft und sich durch Unmengen von Zombies kämpft. Genau wie im Spiel: Zielen, schießen, weiter in den nächsten Raum.

„Resident Evil: Afterlife“ befriedigt dieses Bedürfnis. Die Untoten explodieren in einem Hagel aus Kugeln und wild herumspritzenden Blut. Gewalt ist gleichbedeutend mit Erlösung – und Hoffnung für die menschliche Rasse. Natürlich können all diese Kämpfe Alices perfektem Make-up (blass mit rubinroten Lippen) nicht anhaben. Selbst während der Apokalypse ist die Kriegsbemalung einer Frau schweißfest.

Fazit: „Resident Evil: Afterlife“ ist ein flotter, aber seelenloser Film. Schöne Menschen mit glänzenden Waffen wirbeln in Zeitlupe durch glitzernde Räume, in die sich aus geborstenen Leitungen Wasser ergießt. Aber es gibt keiner Charakterentwicklung, keine große Enthüllung. Nur wer keinerlei Ansprüche hat, wird an diesem Film Gefallen finden.

 

Verwandte Beiträge:

Wie viel CGI gibt es in Resident Evil: Afterlife?

Resident Evil: Afterlife - Neuer extrem gruseliger Clip

Die japanischen „Resident Evil Afterlife“ Poster sind einfach schauderhaft

Resident Evil: Afterlife – Drei neue Clips

Resident Evil: Afterlife - Neue Poster und Internationaler Trailer

Resident Evil Afterlife: Fegefeuer in 3D (Eine Analyse des Trailers)

0 comments

Kommentar veröffentlichen