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Dinner für Spinner (Review)

Sonntag, 26. September 2010

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Dieses Hollywood-Remake eines französischen Films über ein sadistisches Abendessen ist eine derbe und dümmliche Komödie, die Steve Carells Ruf als Witzbold schweren Schaden zufügt

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Originaltitel: Dinner for Schmucks
Herstellungsland: USA 2010
Regie: Jay Roach
Drehbuch: David Guion, Michael Handelman, basierend auf dem Film „Le Diner de Cons“ von Francis Veber
Darsteller: Steve Carell, Paul Rudd, Zach Galifianakis, Jermaine Clement, Stephanie Szostak, Lucy Punch, Bruce Greenwood, David Walliams, Ron Livingston

Steve Carell, der als einer der lustigsten Männer - wenn nicht gar der lustigste Mann – Amerikas gilt, hat sich selbst und allen seinen Fans mit diesem unglaublich schlechten Film, einer pseudo-französischen Farce und einem Remake von Francis Vebers schwarzer Komödie Le Dîner de Cons” aus dem Jahre 1998, einen Bärendienst erwiesen. Der französische Film handelte von einem sadistischen Salon-Spiel, das von einer Gruppe spöttischer Großstadtintellektueller betrieben wird. Jeder von ihnen lädt den größten Idioten, den er auftreiben kann, zu einem der regelmäßig stattfindenden formellen Diners ein; die Trottel werden hinter deren Rücken verspottet und der ungeheuerlichste Verliere erhält (insgeheim) einen Preis. Das Original gefiel mir seinerzeit recht gut, aber vielleicht ist meine Erinnerung an den Film durch die zeitliche Distanz auch ein wenig verklärt. Möglicherweise wurde Francis Vebers Original durch die Amerikanisierung zerstört – oder vielleicht hat dieser derbe Film irgendetwas Derbes und Rücksichtsloses im Ausgangsmaterial Dinner-For-Schmucks-Carell-Rudd selbst entdeckt. Paul Rudd (er ist der einzige Lichtblick in diesem völlig verunglückten Streifen) spielt einen im Grunde anständigen Kerl, der sich, weil er endlich befördert werden will, von seinem Chef in dieses unwürdige „Spiel“ hineinziehen lässt: Der Idiot, den er findet, ist ein trauriger Sack, der tote Mäuse ausstopft und mit ihnen alle möglichen Gemälde nachstellt, von „Das letzte Abendmahl“ bis hin zu Munchs „Der Schrei“. (Im Original handelt es sich um einen Mann, der Streichholzmodelle des Eiffelturms anfertigt.) Besagter Idiot wird von Steve Carell gespielt – und zwar ohne den geringsten Sinn für Humor. David Walliams („Little Britain“) hat ein verunglücktes und witzloses Cameo als Bankier aus der Schweiz. Roachs roher, geschmackloser und unlustiger Film ist sogar noch schlechter als sein unnötiges Machwerk „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ und wirft die Sache des gesunden schlechten Geschmacks um Jahre zurück. Diesen Film sollten alle Beteiligten aus ihrem Lebenslauf streichen.

Fazit: Unlustig, unnötig, langweilig. Wenn Steve Carell so weitermacht, wird er bald als der lustige Mann gelten, der immer in diesen unlustigen Filmen mitspielt. Sehen Sie sich lieber das Original an.

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